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Ethan, Isaac und Chris sind schon seit ihrer Kindheit die besten Freunde, und seit einem Jahrzehnt sehen sie sich immer am Heiligabend, was stets in eine ziemlich ausgelassene Weihnachtsparty ausartet. Nun steht aber für das Trio ein neuer Lebensabschnitt an, und die gemeinsame Tradition soll mit einem gebührenden Abschluss beendet werden. Darum machen sie sich auf zum Nutcracka Ball, dem heiligen Gral aller Weihnachtsfeiern.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Verfilmungen, die auf einer Marke basieren, werden besonders gute Gewinnchancen zugerechnet. Deshalb gibt es Sequels, Comic-Verfilmungen, Spin-Offs und Filme, denen berühmtes Spielzeug zugrunde liegt. Optimal ist es dann natürlich, wenn Filmschaffende selbst zu den Marken werden, die die Zuschauer an sie binden. Marke Tarantino. Marke Wilder. Und heutzutage auch Marke Seth Rogen. Der kanadische Lockenkopf hat die Filmlandschaft und auch die Welt mit einigen seiner Filme zu einem entspannteren Ort gemacht, auch wenn eben jenes Ziel mit seiner letzten Regie-Arbeit „The Interview“ ins Groteske gedreht wurde. Aber ob im Kino oder im Stream; auch der Film über Jong-un strotzt vor Peinlichkeiten, Spaß und dem Rogen’schen Brachialhumor, der teils überraschend entwaffnende menschliche Züge annimmt.

Mit „Die Highligen Drei Könige“ ist Seth Rogen nun in einem Film zurück, mit dem er zu der Arbeitsweise fortführt, die sich für ihn am besten zu eignen scheint. Rogen als Schauspieler und Produzent; sein Freund aus Kindheitstagen Evan Goldberg („This is The End“) produziert ebenfalls und hat am Drehbuch mitgearbeitet. Auch der Regisseur ist kein Rogen-Neuling. Jonathan Levine hat bereits die Tragikomödie „50/50 - Freunde fürs (Über)leben“ inszeniert, in der auch Joseph Gordon-Levitt mitgespielt hat. Anthony Mackie schließlich ist ein Neuling im Team-Rogen - zumindest was die Hauptrollen abelangt. Nebenher sind nämlich noch Lizzy Caplan, Michael Shannon und ein weltbekannter Power-Kaltgetränk-Konzern dabei. Ernsthaft, das Product Placement in diesem Film lässt alles hinter sich, was man sonst so aus den Lichtspielhäusern gewohnt ist und lässt die Marke wie ein Charakter in diesem Film wirken. Die Versuche, diese Werbung als Witz zu tarnen, scheitern ehrlich gesagt ziemlich jämmerlich - das könnte wütend machen, würde man nicht durch genug Humor entschädigt werden.

Ansonsten hat der Film nämlich durchaus ein paar Sachen zu bieten, die zum Schmunzeln bewegen und gar einige Momente, die in ihrer blöden Ernsthaftigkeit zum Schreien komisch sind. Der Spiel mit den Feiertagen, den religiösen Hintergründen und den Lebensstilen sind hier jedoch nur die Spitzen. Ebenso wie die Story der Freunde, die ein letztes Mal einen draufmachen wollen, bloß zum Schein existiert - hier geht es nämlich nicht um die Liebe, nicht um Star-Allüren oder Zukunftssorgen (auch wenn das am Rande vorgegeben wird). Hier geht es darum, dass drei Männer in verrückte Situationen schlittern und dabei natürlich Drogen konsumieren. Ist ja schließlich Marke Rogen. Das funktioniert mal eher schlecht als recht und mal eher mehr als weniger. Die Witze, die zünden und die, die man schon unzählige Male so oder abgewandelt gesehen hat und nur zum Schulterzucken bewegen, halten sich recht konstant in Waage.

Diese Durchschnittlichkeit des Humors ist bezeichnend für den ganzen Film, der zwar wirkt, als wäre er mit Spaß hergestellt worden, aber ansonsten eher wie aufgewärmtes Rogen-Material daherkommt. Zum grenzenlosen Spaß fehlt hier noch einiges an Unberechenbarkeit, an Ideenreichtum und Menschlichkeit. Während die ersten beiden Punkte „The Interview“ und „Das ist das Ende“ zu so gelungenen Komödien und letzteres vor allem in „Superbad“ zum Tragen kam, kann „The Night Before“ (so der Originaltitel) leider keinen dieser Punkte glaubwürdig ausfüllen. Stattdessen wirkt der Film eher wie ein Film für die, die sich genug mit Seth Rogens wahrer Person auskennen, die eben wissen, dass er mit Kanye West und James Franco befreundet ist und allerlei Drogen nicht abgeneigt ist. Für Unwissende könnte der Film teilweise zu einem nicht nachvollziehbaren Trip werden. Aber ob Rogen-Kenner oder -Neuling: Chaos, Kotze und Gaga-Humor erwartet euch.

Fazit

Mit „Die Highligen Drei Könige“ gibt es einmal mehr einen Film der Marke Seth Rogen in den hiesigen Kinos zu begutachten. Leider schafft es der Streifen nicht, mit den anderen beliebten Filmen des Kanadiers mitzuhalten. Zu schnell verfällt er in alte Muster, zu schnell kommt er außer Puste und gibt sich mit den Wegen des geringsten Widerstandes zufrieden. Lachen kann man hier natürlich (Rogens Humor ist für viel geeignet - einen stillen Kinosaal wird er wohl nie zur Folge haben), einige Witze kommen auch treffsicher daher. Wirklich aufgehen tut die Rechnung hier jedoch nicht, sodass man einigermaßen ernüchtert aus dem Sessel aufsteht und schon Minuten später nicht weiter über den Film nachdenkt. Teilweise ein befreiendes Vergnügen, im Ganzen jedoch viel zu austauschbar, um zum wahren Weihnachtsklassiker zu werden.

Kritik: Levin Günther

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