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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Marlo hat gerade erst ihr drittes Kind bekommen, als ihr Bruder ihr ein besonderes Geschenk macht: Eine "Night nanny", die sich nachts um die Kinder kümmern soll. Marlo ist zunächst skeptisch gegenüber dem Gedanken, Hilfe von einer fremden Person anzunehmen, doch als sie die junge, schlaue und witzige Nanny namens Tully kennenlernt, entwickelt sich eine einzigartige Freundschaft zwischen den beiden Frauen.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die junge Tully (Mackenzie Davis, Blade Runner 2049) soll der dreifachen Mutter Marlo (Charlize Theron, Gringo) unter die Arme greifen, um diese vor einem Burnout zu schützen. Diese Prämisse erinnert in gewisser Form an den Roman Mädchen für alles von Charlotte Roche, wo ein "Mädchen" von außen für neue Dynamik im Inneren des Haushalts sorgt. Das Öffnen des Privaten dem Fremden gegenüber spielt in beiden Werken also eine zentrale Rolle, nur dass beide ihr subversives Potential nicht vollends entfalten können, da sie im Endeffekt doch auf das Konventionelle zurückführen. In Mädchen für alles wird das im Ansatz kritisierte Klischee der Hausfrau durch ein Mädchen für alles ersetzt, das der Protagonistin zwar Freiheit zu schenken scheint, selbst jedoch unfrei bleibt. Genauso bleibt aber auch die Protagonistin das was sie ist. Dennoch ist der Roman noch immer subversiver als Tully, der zwar handwerklich überzeugen kann, aber letztlich nicht das große Ganze sieht. 

In beiden Werken passiert so unheimlich wenig zwischen der Protagonistin und der Hilfe von Außen. Dabei ist gerade diese Konstellation eine zu öffnende Tür für Diskurs und Konflikt. In Mädchen für alles hätte man verstärkt thematisieren können, dass das sogenannte "Mädchen für alles" letztlich wieder unterdrückt wird, sie hätte verstärkt gegen die Protagonistin aufbegehren können. In Tully hätte man die Freuden und Qualen des Mutter-Seins expliziter machen können, indem man zum Beispiel Marlo und Tully in ein Mutter-Kind-Verhältnis setzt, wodurch Marlos Gedanken rundum die nächsten Jahre auf Tully projeziert werden. Der Rahmen dafür ist vorhanden und Momente mit dahingehenden Potential gibt es auch, explizit genutzt werden sie jedoch nicht. 

Der Film beschränkt es auf die Situation und bringt Verständnis für die Verzweiflung auf, zieht daraus jedoch keine weiteren Schlüsse. Erzählt werden soll wirklich nur die Geschichte einer Frau, die überfordert ist und gezeigt werden soll, wie schwer das Mutter-Sein doch ist. Beides trägt keinen weiteren Mehrwert in sich, da aus der Überforderung keine wirkliche Befreiung oder intelligente Gedanken über das Gefängnis, in dem sie sich befindet, folgen und jeder sich bewusst sein sollte, wie schwierig es sein kann, eine Mutter zu sein. Auch wenn die wunderbare Charlize Theron (Gringo) sich mutig ihrer Rolle stellt und viele Szenen auch intensiv inszeniert wurden, scheinen die Ereignisse weder wirklich befreiend und damit subversiv, noch werden neue intelligente Gedanken gefasst. Die Aussage bleibt: Als Mutter hat man es hart und manchmal sogar härter als man denkt. 

Fazit

"Tully" ist handwerklich sehr gelungen, gut gespielt und basiert auf einer interessanten Situation, deren inhaltliches Potential jedoch nicht ausgearbeitet wird. Dafür bleibt der Film im Endeffekt zu scheu. 

Kritik: Maximilian Knade

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