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"A World Beyond" erzählt die faszinierende Abenteuerreise des ungleichen Duos Frank (George Clooney) und Casey (Britt Robertson): Angespornt von wissenschaftlicher Neugier und voller Optimismus begibt sich der aufgeweckte Teenager auf eine gefährliche Mission, zu der sie das Schicksal mit Frank zusammengeführt hat. Gemeinsam mit dem resignierten Wissenschaftler, dessen Tage als einstiges Wunderkind schon lange zurückliegen, macht sie sich auf, die Geheimnisse einer mysteriösen Welt jenseits unserer Vorstellungskraft zu entdecken. Ob und wie sie die Herausforderungen, die die beiden dort erwarten, meistern werden, wird die Welt - und sie selbst - für immer verändern...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Nach seinem Kinderfilm-Meisterwerk "Der Gigant aus dem All", zwei Animationshits aus dem Hause Pixar (2004 "Die Unglaublichen", 2007 "Ratatouille") und der Wiederbelebung des bereits totgeglaubten "M:I"-Franchises mit dem überraschend guten "Mission: Impossible - Phantom Protokoll" schickt der visuell und erzählerisch hochtalentierte Brad Bird sich an, mit seinem Sci-Fi-Projekt "A World Beyond" das klassische Disney-Abenteuerkino in eine neue (Blockbuster)-Form zu gießen. Dabei fährt er all die Gerätschaft auf, die ein Film solch einer Größenordnung heutzutage braucht und eröffnet dem Zuschauer fantastische Bilderwelten. Mit dem Augenmerk auf der zweifelsohne beeindruckenden Tricktechnik und einem chaotischen, nie wirklich greifbaren Plot fehlt es dem Film aber vor allem an Herz und Seele. All dieser Aufwand, all diese Ideen, und doch möchte "A World Beyond" nicht leben.

Das Drehbuch, welches unter Mithilfe von "Lost"- und "Prometheus"-Schreiberling Damon Lindelof entstand, gibt sich in bester "making shit up as we go along"-Manier, erweitert sein Universum beinahe minütlich um neue Gadgets und Figuren, erzählt aber besonders in der ersten Hälfte so sprunghaft, dass sich manch ein Zuschauer nach 30 Minuten immer noch fragen wird, worum es im Film eigentlich geht. Ein Konzept, das durchaus funktionieren könnte, wenn die Geschichte etwas bieten würde, was die ganze Geheimniskrämerei rechtfertigt. Aber hier warten weder große Twists, noch große Augenöffner - wer die Trailer gesehen hat, der hat auch schon Tomorrowland in all seiner künstlichen CGI-Pracht gesehen. Was in der Theorie womöglich wie ein faszinierender Ideenrausch klingt, ist auf der Leinwand nur eine inkonsistente Flut von kreativen Reizen.

Geschichten wie diese entstehen normalerweise im hauseigenen Kinderzimmer, unter der Beihilfe von jedem Spielzeug, was eben gerade zur Hand liegt. Und genau so sollten sie auch fürs Kino erzählt werden: im Rahmen eines Animationsfilms für Kinder. "A World Beyond" sehnt sich danach, seinen unaufhaltsamen Ideenreichtum zu nutzen und (vor allem in Actionszenen) richtig am Rad zu drehen. Immer wieder kriegen wir kurz Bilder oder Kamerafahrten zu sehen, die wie aus einem Animationsfilm entsprungen zu sein scheinen - die Darsteller aus Fleisch und Blut aber binden Bird an Sets und Greenscreens, und so fällt unter anderem das große Finale verhältnismäßig unspektakulär und enttäuschend aus. Für einige wird ebenjenes Konzept vielleicht den Charme von "A World Beyond" ausmachen - für mich ist er sein größtes Problem.

Birds Inszenierung ist zu glatt, zu sehr angepasst an die Sehgewohnheiten eines Publikums, das sich nirgendwo lange aufhalten möchte. Der Film erzählt und erzählt, fertigt und verkompliziert sein eigenes Universum im Minutentakt, und doch kriegen wir nie wirklich einen Einblick in die kreativen Wunder von Tomorrowland. Das titelgebende Erfinder-Paradies bleibt ein kalter, unbelebter Ort, wahrscheinlich nicht sehr viel mitreißender als die gleichnamige Attraktion im Disney-Themenpark. Man schaut und staunt, ist aber nie mit dem Herzen dabei. So bleiben dann auch die großen Gefühle auf der Strecke: Die Beziehung zwischen Frank und Athena wird nur in Ansätzen behandelt und erreicht somit auch nie die gewünschte emotionale Wirkung. Michael Giaccino kleistert derweil jede Szene mit seinem nervigen Soundtrack zu: Statt eines eingängigen Tomorrowland-Themes gibt es nur laute, farblose Musik-Suppe ohne wiederkehrende Motive, in der so lange die Disney-Fanfaren tröten, bis einem fast die Ohren abfallen.

Hauptdarstellerin Britt Robertson ("Scream 4") ist als quirlig, flippig, aufmüpfig - eben genau wie die Hauptfigur eines Animationsfilms sein sollte. Im Rahmen eines Realfilms aber wirkt sie nicht nur mindestens 1-2 Jahre zu alt für die Rolle, sondern ist mit der Zeit auch ziemlich nervtötend. George Clooneys Performance dagegen ist auf den Punkt - sein Frank Walker ist verbittert und störrisch, hat aber auch eine emotionale Seite. Hugh Laurie ("Dr. House") bekommt kaum Gelegenheit, den fiesen Bösewicht raushängen zu lassen und bleibt in seinen wenigen Szenen leider sehr blass. Die größte Überraschung sind die drei Kinderdarsteller: Pierce Gagnon ("Looper"), Raffey Cassidy("Dark Shadows") und Thomas Robinson ("Unglücklich verliebt") stecken die erwachsenen Hauptdarsteller doch tatsächlich allesamt in die Tasche.

Fazit

Gerne würde ich schreiben, dass "A World Beyond" sein Zielpublikum sowieso finden wird - aber ich bin mir ehrlich gesagt gar nicht sicher, ob der Film überhaupt ein Zielpublikum hat und wenn ja, wie es aussieht. Kinder werden sich ob der konfusen, sprunghaften Geschichte überfordert fühlen, erwachsene Sci-Fi-Fans aufgrund des vorhersehbaren, unspektakulären Plots langweilen. Es bricht mir das Herz, aber "A World Beyond" ist Brad Birds erster misslungener Film.

Kritik: Nikolas Friedrich

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