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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Blake lebt mit seiner Ehefrau Charlotte und Tochter Ginger in San Francisco. Innerhalb der nach veralteten Maßstäben angenehm unkonventionellen Rollenverteilung ist er vornehmlich Vater. Von seinem eigenen erbt er das Elternhaus im ländlichen Oregon. Weil die Ehe zunehmend kriselt, nutzt Blake die Gunst der Stunde und überredet Charlotte zu einer Auszeit mit wünschenswert heilendem Familienfokus in der abgeschiedenen Naturidylle. Dass die kippen wird, ist kein Spoiler.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Universal und die Monster, nicht nur eine Geschichte mit Tradition. Zwischen den 1920er- und 1950er-Jahren hat das Studio mehrere Schauerfilme veröffentlicht – angefangen mit Das Phantom der Oper. 1941 erschien Der Wolfsmensch, der sich 2010 als Wolfman in ein Remake mit Starbesetzung (unter anderem Anthony Hopkins, Benicio del Toro und Emily Blunt) verwandelte. Rund 15 Jahre später ergänzt Universal ein Leerzeichen im Titel, reduziert das Budget drastisch und fügt dem Dark Universe einen neuen Monsterfilm hinzu.

Das verglichen mit 2010 magere Budget von 25 Millionen Dollar lässt im Genrekontext einen direkten Rückschluss zu: Blumhouse Productions. Von Paranormal Activity über Insidious bis hin zu Halloween in der Après-Rob-Zombie-Ära steht die Produktionsfirma für günstig realisierte Horrorfilme und Franchises mit entsprechend hoher Gewinnspanne. Das soll auch für Wolf Man gelten.

Die Regie hat Leigh Whannell übernommen, der sich mit Blumhouse bestens versteht, wie Insidious: Chapter 3, Upgrade und Der Unsichtbare verdeutlichen. Für das Drehbuch hat Whannell (Saw – ist die Szene mit der Fußfalle eine kleine Reminiszenz?) mit seiner Ehefrau Corbett Tuck zusammengearbeitet, die bis dato als Schauspielerin (zuletzt Last Man Club) in Erscheinung getreten ist. In der Theorie kann sich Wolf Man also kommerziell ordentlich satt fressen.

Als sich Blake (Christopher Abbott, Poor Things), Charlotte (Julia Garner, Ozark) und Ginger (Matilda Firth, Verwünscht Nochmal) dem Bauernhaus in Oregon nähern, natürlich nachts, werden sie angegriffen. Um die Wendeszene einzuleiten, bedient sich Whannell eines typischen Szenarios: Eine Person oder etwas anderes befindet sich mitten auf der Straße, der fahrende Mensch schaut kurz vorher weg und dann „entgleist“ das Auto. Abgenutzt. Dafür ist der folgende Part im baumhängenden Fahrzeug gut inszeniert.

Doch die Szene steht Patin für die insgesamt simple Story. Die Familie rettet sich ins Haus, während das vermeintliche Ungeheuer draußen umherstreift. Eine lauernde Gefahr, die noch niemand einschätzen kann. Bislang haben auch wir den Feind noch nicht richtig gesehen, denn Whannell arbeitet lange mit Schemen, schnellen Kamerabewegungen und der umgebenden Dunkelheit. Obwohl wir natürlich wissen, was los ist, umgeht er die inhaltliche Offensichtlichkeit in der groben ersten Filmhälfte gekonnt mit einer packenden Atmosphäre – lobenswerterweise sehr bodenständig, indem er die meisten potenziellen Jumpscares auslässt und nicht mit dem Wolfsmenschen ins Haus fällt.

Was passiert, wenn der Mensch, den du liebst, zu etwas anderem wird? Das fragt uns die Wolf-Man-PR. Und offenbart damit die gesamte Geschichte. Was sich gelungen aufbaut, entpuppt sich hintenraus als zu dünn und sogar kitschig. Das Potenzial von Wolf Man läge in den zwischenmenschlichen Tönen: die Beziehung von Blake zu seinem Vater und zu seiner eigenen Tochter sowie die über die Jahre zerklüftete Partnerschaft respektive Ehe und schließlich die Auswirkungen seiner unumgänglichen Verwandlung auf all diese Aspekte und die daraus resultierenden Entscheidungen, die emotional gesehen beinahe unmöglich zu treffen sind. Daraus hätten sie etwas kreieren können.

Leider bleiben auch die Figuren blass – vieles wirkt angedeutet, aber nicht zu Ende konzipiert. So geht auch das darstellerische Können unter. Betrachten wir nur Julia Garner. Wer sie allein aus Ozark kennt, weiß genau, was die Golden-Globe- und Emmy-Gewinnerin draufhat. Doch in Wolf Man kommt sie gar nicht erst dazu, es uns zu zeigen. 

Hinzu kommen Logikfallen. Immerhin sind die drei im ehemaligen Haus eines Jägers, in dem es sicherlich von Gewehren wimmelt. Warum dauert es so lange, bis sie sich einem bedienen? Und wieso kann sich Blake nicht an das im Vorspann erzählte Ereignis erinnern? Sicherlich war es traumatisierend, nur wird dieser Fakt nie thematisiert und steht damit nicht zur Debatte. Stattdessen erscheint es allzu leichtsinnig, seine Familie an den Ort des kindlichen Schreckens zurückzubringen.

Warum ist die Bewertung überdurchschnittlich? Weil Wolf Man insgesamt gut unterhält – mit ausgesprochen starken Soundeffekten als explosive Gegenparts zu ruhigen Passagen und einer generell treffsicheren Musik zwischen Oldschoolfeeling und Terror. Die Effekte und Masken erscheinen weitestgehend handgemacht und die langgezogene Verwandlung des Protagonisten wirkt bei aller Surrealität authentisch. Auch der Perspektivwechsel hin zur tierischen Sichtweise war eine gute Idee.

Fazit

Dass „Wolf Man“ auch ein Familiendrama sein möchte, ist von Beginn an deutlich – schon mit der einleitenden Vergangenheitssequenz von Blake. Das Thema zieht sich durch, bleibt aber ein Schatz, den Whannell nicht geborgen hat. Fast so, als konnte er ihn durch das Dickicht der Bäume sehen, hätte sich aber nicht getraut, tief genug in den Wald zu gehen, in der Sorge, sich zu weit vom kommerziellen Pfad zu entfernen. So bleibt „Wolf Man“ ein typischer Monsterfilm, der in der zweiten Hälfte zu feige ist, sich in etwas wirklich Spannendes zu transformieren.

Kritik: André Gabriel

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