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Inhalt

Die vier Söhne der Katie Elder treffen sich nach Jahren zur Beerdigung ihrer Mutter wieder. Doch die Andacht währt nicht lange und muss brennenden Fragen weichen: Wer hat den Vater der Vier getötet und ihre Mutter um die Farm betrogen? Die völlig unterschiedlichen Brüder raufen sich zusammen, um das herauszufinden. Dabei geht es nicht nur um die Ehre, sondern bald auch um das Herz einer schönen Frau...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

In alle Himmelrichtungen verstreut finden sich die ungleichen Brüder John (John Wayne, Rio Bravo), Tom (Dean Martin, 4 für Texas), Matt (Earl Holliman, Giganten) und Bud (Michael Anderson Jr., Flucht ins 23. Jahrhundert) zu einem traurigen Anlass wieder in ihrem Heimatstädtchen Clearwater zusammen: Ihre Mutter, die herzensgute und von jedem in der Gemeinde hochgeschätzte Katie Elder, ist einer schweren Erkrankung erlegen. So bemüht sie war ein anständiges Leben zu führen, auf ihre Sprösslinge hat dies kaum abgefärbt. Besonders Revolverheld John und Falschspieler Tom haben sich schon ewig nicht mehr daheim blicken lassen. Umso erstaunter sind sie, dass ihre Mutter verarmt in einer kleinen Hütte starb, denn die Familienranch ging nach dem Tod ihres Vaters vor 6 Monaten in den Besitz von Morgan Hastings (James Gregory, Botschafter der Angst) über. Die Brüder forschen nach und stoßen dabei in ein Wespennest.

Auch wenn es offizielle vier Helden in dieser Geschichte gibt, das Alphamännchen ist natürlich John Wayne, hinter dessen massiger Statur sich sogar ein Rat-Pack-Superstar wie Dean Martin artig in die zweite Reihe zu verkrümeln hat. Stark auf ihn und seine Rolle zugeschnitten werden da einige biologische Hürden schlichtweg ignoriert (Wayne: Geburtsjahr 1907, sein jüngster Filmbruder Anderson 1943), aber genau das konnte der Duke damals schon nur noch im Film. Der kurz zuvor diagnostizierte Krebs – der ihn 14 Jahre später endgültig besiegen sollte – machte ihm bereits körperlich arg zu schaffen, was noch tunlichst verschwiegen werden sollte, denn die Öffentlichkeit wusste noch nichts über seinen ernsthaften Gesundheitszustand. Dementsprechend wirkt Wayne hier schon etwas zurückhaltender was physische Anstrengungen angeht, nur wenn es unvermeidlich war schwang er sich etwa in den Sattel oder strapazierte seinen Körper durch nicht gedoubelte Actionszenen.

Davon gibt es allerdings auch nicht allzu viele, denn Die vier Söhne der Katie Elder nutzt seine zwei Stunden Laufzeit ausgiebig und lässt es speziell in der ersten Hälfte etwas gemütlich angehen. Der viel zu selten lobend erwähnte Hollywood-Routinier und Western-Fachmann Henry Hathaway (Garten des Bösen) liefert als Regisseur mal wieder saubere Arbeit hat und hat das Geschehen dabei trotz eines gemäßigten Tempos zwar jederzeit im Griff, trotzdem wird bereits deutlich, warum  klassische US-Western wie dieser hier 1965 ihren Zenit längst überschritten hatten. Im gleichen Jahr, als Sergio Leone mit Für ein paar Dollar mehr bereits den zweiten Teil seiner alles verändernden Italo-Western Trilogie auf den Markt brachte, wirkt dieser Beitrag schon ein Stückweit antiquiert. Der Film bedient ganz typische Rollenmuster (wozu die Figur von Dennis Hopper dramaturgisch dient, dürfte wohl nur die Wenigsten überraschen), Abläufe und greift auch gerne mal auf heiter-lockeren Einlagen zwischendurch zurück (wenn sich die Brüder wie ein paar Welpen balgen um ihre Differenzen zu lösen), die so in einem wirklich ernstzunehmenden, modernen Western reichlich deplatziert wirken.

Zehn jahre vorher wäre Die vier Söhne der Katie Elder mit Sicherheit nah an die Spitze des Genres durchgeritten, denn grundsätzlich ist das natürlich immer fachmännisch hochwertig inszeniert, durchwegs unterhaltsam und im Schlussspurt wird sogar ein ziemlich ordentlicher, ausgedehnter Showdown aufgefahren, der auch heute noch sehr anständig rüberkommt. Aber auch wieder mit kleiner Einschränkung: Als andere Western schon bereit waren, einem solchen Gefecht entsprechende Konsequenzen folgen zu lassen, wird hier im letzten Moment noch etwas Happy-End-Schadensregulierung betrieben, zu viele Leichen könnten den Gang aus dem Kinosaal doch glatt betrüblich gestalten.

Fazit

Ein Klassiker des Genres mit zwei Weltstars und einem hervorragenden Regisseur, der jedoch zu sehr an den ausgedienten Werten, Standards und Prinzipien des zu Tode gerittenen US-Westerns festhält, als andere schon längst deren Abgesang zelebriert hatten („Der Mann, der Liberty Valance erschoß“) oder in Europa gerade etwas Neues, Wildes und Räudiges für frischen Wind sorgte. Gut, aber bereits damals überholt.

Kritik: Jacko Kunze

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