Inhalt
Der allseits respektierte und gefürchtete Polizist Ma Seok-do (Don Lee) muss sich nach Vietnam begeben, um einen dort festgenommenen koreanischen Kriminellen abzuholen und in seiner Heimat zu überliefern. Dabei wird er von seinem Vorgesetzten Jeon Il-Man (Gwi-hwa Choi) begleitet, der ihn in Schach halten soll. Doch kurz nach seiner Ankunft im fremden Land kommt es zu weiteren brutalen Mordfällen, die mit dem Festgenommenen in Verbindung stehen. Sofort nimmt Ma Seok-do die Ermittlungen gegen einen einen bösartigen Killer auf, der seit mehreren Jahren Verbrechen gegen Touristen begeht.
Kritik
The Outlaws war im Jahr 2017 ein ziemlich großer Erfolg an den koreanischen Kinokassen, der 2021 sogar zu einem indischen Remake (Radhe) führte. Wichtiger ist aber, dass mit The Roundup 2022 endlich der offizielle Nachfolger erschienen ist, der zum Zeitpunkt dieser Review (August 2022) sogar der erfolgreichste Film des Jahres in seinem Ursprungsland ist, noch vor allen Marvel-Blockbustern und Co. Kein Wunder also, dass mit The Roundup: No Way Out bereits ein dritter Teil in Arbeit ist. Action-Star Ma Dong-seok (auch genannt Don Lee, unter anderem bekannt für Train to Busan oder Eternals) ist eben ein echter Publikumsmagnet.
Zwar handelt es sich bei The Roundup um eine Fortsetzung, dennoch wird eine neue Geschichte erzählt, die keine Vorkenntnisse voraussetzt. Lediglich das Wiedersehen mit manch bekanntem Gesicht aus dem Vorgänger wird Kenner des Vorgängers erfreuen. Diesmal geht es zur Verbrecherjagd nach Vietnam, wo ein koreanischer Killer sein Unwesen treibt. Der Film wechselt regelmäßig zwischen lockeren und ernsten Ton und findet dabei einen guten Weg, beide Seiten passend zu bedienen und gekonnt miteinander zu vereinen. Damit ähnelt er stimmungstechnisch seinem Vorgänger, leistet als Action-Thriller mit dezent eingestreuten Comedy-Szenen aber einen spürbar besseren Job.
The Roundup liefert eine ordentliche Portion guter Actionszenen, in denen es auch schon mal richtig hart und brutal zur Sache geht. Die Einlagen sind diesmal auch besser inszeniert und bieten auch etwas mehr Abwechslung als beim Erstling. Don Lee prügelt sich dabei mit reichlich Wucht seinen Weg frei, wo er hinschlägt, wächst hinterher kein Gras mehr. Und mit Sukku Son (Hit-and-Run Squad) gibt es auch wieder einen richtig fiesen Gegenspieler, der ungemein skrupellos und hassenswert ausfällt. Etwas, das The Outlaws mit Yoon Kyesang (Spiritwalker) bereits ziemlich gut gelang. Regisseur Sang-yong Lee hat sein Team also durchaus in Griff. Dass er auch den dritten Film dreht, stimmt somit bereits zuversichtlich.
Auch der Humor zeigt sich insgesamt gelungen. Unaufdringlich platziert sorgt er für aufheiternde Momente und gibt seinen Charakteren die Möglichkeit, sich auf sympathische Weise zu präsentieren. Lediglich die Darstellung des Polizeiapparats ist, wie schon beim Vorgänger, etwas fragwürdig ausgefallen. Hier wird nach eigenen Regeln gespielt und wenn nötig beim Verhör auch schon mal kräftig zugeschlagen. Polizeigewalt scheint hier ein völlig normales, nötiges Mittel zu sein. Sollte man nicht allzu ernst nehmen und kann man unter Umständen auch als Anlehnung an frühere Klassiker verstehen, in denen die Darstellung recht gängig war. Immerhin tut The Roundup das Ganze mit einem leichten Augenzwinkern.
Fazit
"The Roundup" überflügelt seinen gefeierten Vorgänger: Knallharte Action, ein sympathischer Hauptdarsteller und reichlich Witz und Nervenkitzel – ein echter Spaß.