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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

London, 1974: Die junge Krankenschwester Val hat ihren ersten Tag in einem in die Jahre gekommenen Krankenhaus in East London. Wegen Energieengpässen hat die Regierung aktuell Sparmaßnehmen ausgerufen, die auch eine Abschaltung des Stroms während der Nacht beinhalten. Val bekommt ausgerechnet die Nachtschicht in der fast schon vollständig evakuierten Klinik und erlebt in der Dunkelheit Unheimliches…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Mit The Power feierte die britische Regisseurin & Drehbuchautorin Corinna Faith nach einigen Kurzfilmen und TV-Dokus ihr Spielfilmdebüt, welches im April dieses Jahres seine Premiere beim VOD-Dienst Shudder erlebte und nun hierzulande auch in physischer Form für das Heimkino erhältlich ist. Vor dem Hintergrund der Wirtschafts- und Energiekrise während der 70er Jahre spielt dieser für die Handlung eine ganz entscheidende Rolle. Denn im Januar 1974 verhängte die britische Regierung einen radikalen Energiesparkurs, in dessen Zuge in den Nächten das Stromnetz lahmgelegt wurde. Wichtige Einrichtungen des öffentlichen Lebens sollten zwar offiziell davon ausgenommen werden, dennoch traf es zum Teil auch sie. So auch eine veraltete Klinik im sozialen Brennpunkt East End in London. Ein Notstromaggregat hält lediglich die medizinisch unabdingbaren Geräte der ohnehin fast schon vollständig evakuierten Klinik am Laufen, der Rest des alten Gemäuers liegt in vollkommener Dunkelheit. Dort leistet die junge Schwesteranwärterin Val (Rose Williams, A Quiet Passion) ihre erste Nachtschicht ab und versorgt mit drei verbliebenen Kolleginnen die wenigen Patienten, bei denen es sich überwiegend um Intensivpatienten und Säuglinge handelt. Nur das 13jährige Flüchtlingsmädchen Saba (Shakira Rahman) versteckt sich ebenfalls noch im Gebäude.

„Ein Ort an dem Menschen sterben sollte niemals so dunkel sein dürfen!“

Val stellen die besonderen Bedingungen dieser Nacht vor ganz extreme Herausforderungen. Die junge Frau, die selbst in dem klinikzugehörigen Waisenhaus groß wurde, hat mit traumatischen Ereignissen aus dieser Zeit und seitdem mit einer panischen Furcht in der Dunkelheit zu kämpfen. Die Rückkehr an diesen Ort scheint verdrängte Erinnerungen wieder aufzuwühlen, doch das ist längts nicht das größte Problem. Irgendetwas scheint in den düsteren Korridoren, in den Lüftungsschächten oder manchmal sogar direkt hinter ihr zu lauern. Ihr etwas ins Ohr zu flüstern, sie zu packen und Stück für Stück in den Wahnsinn zu treiben. Etwas Schreckliches muss hier geschehen sein und nun versucht eine Art Präsenz, dafür Vergeltung zu üben. Dem ist sich Val schnell sicher, allerdings nicht, warum ausgerechnet sie davon heimgesucht wird: Soll sie das Opfer, ein Medium oder vielleicht etwa eine ganz andere Rolle dabei einnehmen?

Das Spielfilmdebüt von Corinna Faith verfügt - trotz der vorherrschenden Dunkelheit – über Licht und Schatten, wobei die handwerkliche Inszenierung der jungen Filmemacherin unmissverständlich zu ersterem zu zählen ist. Über ein paar obligatorische Jump Scares kommt man bei der Thematik wohl kaum herum, sie halten sich aber noch in Grenzen und seine beklemmende Spannung bezieht das Werk eindeutig über seine gekonnt vorgetragene Atmosphäre. Die labyrinthartigen, überwiegend in vollständige Finsternis getauchten Krankenhausflure werden geschickt eingefangen, dazu wird mit einem erstklassigen Score und Sounddesign die glaubhaft präsentierte Angst der von Rose Williams überzeugend verkörperten Protagonistin wahrhaft spürbar gemacht. In seinen besten Momenten gelingt es The Power mit wenigen Mitteln echte Beklemmung zu erzeugen und dem Zuschauer abseits der üblichen Geisterbahn-Effekte einen realen Schauer über den Rücken zu jagen. Das sind dann aber wirklich Highlights, generell bewegt man sich von der reinen Umsetzung im absolut anständigen bis gehobenen Bereich.

Schwächen offenbart der Film bei seinem Drehbuch, das zwar in Ansätzen und Details über ein paar interessante Facetten verfügt, letztlich aber doch nicht sonderlich originell ausfällt und besonders am Ende wieder in grobschlächtige Genre-Mechanismen verfällt, die so keinesfalls notwendig gewesen wären. Corinna Faith baut ihre Geschichte eigentlich relativ gelungen auf und versteht es das Publikum damit durchwegs bei der Stange zu halten. Zudem steckt hier viel (echte) Emanzipation und Empowerment drin, womit sich andere Produktionen nur halbgar versuchen zu schmücken. Der Film besitzt fast nur weibliche Rollen, zumindest dominieren sie eindeutig das Geschehen, und die angerissenen Themen sollen klar als Statement zu verstehen sein. Alles gut und schön, doch um in diesem Punkt wirklich entscheidend über den Tellerrand hinauszuragen fehlt es dem Plot insgesamt an Kreativität und Eigenständigkeit.

Fazit

Hätte gerade beim Finish noch Luft nach oben gehabt und greift dann zu sehr in die Standard-Ablage, dennoch erweist sich „The Power“ insgesamt als grundsolider Gruselfilm, der besonders durch seine teilweise sehr gelungene Präsentation und Atmosphäre definitiv Aufmerksamkeit verdient hat. Gerade als Debütfilm wirklich anständig; Corinna Faith könnte in Zukunft noch interessant werden.

Kritik: Jacko Kunze

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