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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Ein experimenteller Film, der die Erfahrungen von Demenz durch eine immersive Mischung aus gesprochenem Wort, Dokumentarfilm, dramatischer Rekonstruktion und nie zuvor gesehenem verfallenem Archivmaterial nachbildet.

Kritik

Dass man sich spätestens nach ein paar Minuten entnervt von Xenia Glens assoziativer Abstraktion abwendet, liegt nicht nur am erratischen Flirren der Bilder und deren bewusst dissonanter Geräuschkulisse. Es ist ebenso der Überdruss angesichts Festival-Filmen, die nicht die Dokumentationen sind, als die sie sich ankündigen lassen, sondern tatsächlich experimentelle Installationen. Der Platz dafür sind nicht Festivals wie das Black Nights Film Festival, wo die konvulsive Collage ihre Premiere feiert, sondern eine Ausstellung oder ein Museum.

Doch selbst ein solcher angemessenerer Rahmen erhöhte kaum die thematische Relevanz und stilistische Resonanz der mosaikartigen Memoire. Jene Last wie so viele vergleichbare Werke außer Acht, dass familiäre Vorgänge oder Verfassungen, die für die Regisseurin - oder in diesem fall, mehr noch ihren Drehbuchautoren Antosh Wójcik - von existenzieller Bedeutung sein mögen, schlicht keinerlei allgemeine Bedeutung haben. Dies gilt auch für die geistige Umnachtung Wójciks Vaters, dessen Erinnerungen nach einer Reihe kleinerer Schlaganfälle ihre chronologische Kontinuität verlieren.

Der Titel bezieht sich auf die vereinzelten luziden Momente, in denen das kognitive Chaos sich lichtet. Auch jene als photographische Fragmente dargestellten Augenblicke bergen indes keinerlei Erkenntnis, sei es biografisch, historisch oder emotional, für das Publikum. Weshalb jenes sich die mit Elementen des Cinéma vérité und direct film durchzogene Sammlung von Archivaufnahmen, Fotos und Videoaufnahmen, wenn überhaupt nur minimal mit Kontext versehen und durch Unschärfe und Überlagerung absichtlich verzerrt, eine Stunde lang antun soll, bleibt rätselhaft.

Fazit

Dass Drehbuchautor Antosh Wójcik die voranschreitende Demenz seines Vaters mittels einer Art filmischer Katharsis verarbeiten möchte, ist nachvollziehbar. Dass er meint, ein ganzes Festival-Publikum daran teilhaben lassen zu müssen und das unter der passiven Regie Xenia Glens den mentalen Verfall als künstlerischen Kreativ-Akt instrumentalisiert, ist es nicht. Gerade der verletzliche geistige Zustand der zentralen Figur des neurologisch labilen Vaters, dessen Konsens irrelevant erscheint, macht die verworrene Ansammlung medialer Materialen ethisch so fragwürdig wie filmisch.

Kritik: Lida Bach

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