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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

In Isan, dem nordöstlichen Teil Thailands, beschäftigt sich ein Dokumentarfilmteam mit dem dort praktizierten Schamanismus. Die Rolle eines Schamanen, der über sein Leben mit einer wohlwollenden Gottheit verbunden ist und mit dem ihm verliehenen Kräften Menschen aus dem Umfeld Kraft und Heilung schenken kann, wird hier traditionell von Generation zu Generation weitergetragen. Das Dokumentarfilmteam ist genau zur rechten Zeit am Ort, um diese Transition mitzuerleben. Doch etwas stimmt hier ganz und gar nicht und die Situation läuft schon bald völlig aus dem Ruder.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Mit Filmen wie Alone und vor allem dem gefeierten Shutter konnte sich Banjong Pisanthanakun im Horrorgenre bereits einen Namen machen. Als sich der Thailänder nun für sein neuestes Werk mit dem Koreaner Na Hong-jin (The Chaser, The Wailing) zusammentat, der ihm bei The Medium als Produzent und Drehbuchautor zur Seite stand, durfte man erst recht gespannt auf das Ergebnis sein. Auch Thailand glaubt an den Erfolg und reichte den Film offiziell als Kandidaten für den besten fremdsprachigen Film bei den Academy Awards 2022 ein.

The Medium beginnt als Mockumentary, also als fiktionale Doku, die den Zuschauer zunächst mit Themen wie Spiritualität und Glauben der thailändischen Kultur vertraut macht. Alle wichtigen Akteure werden dabei sogleich vorgestellt, ebenso ihr angespanntes Verhältnis zueinander, welches für den weiteren Verlauf noch wichtig wird. Bevor der Film seinen eigentlichen Schrecken verbreitet, legt er vor seiner äußerst schön bebilderten Kulisse zunächst einmal ganz gelassen sein Fundament, auf dem er später aufbaut und sich gewaltig austobt. Langweilig ist das Set-up keinesfalls, denn nicht nur sind die hier behandelten Themen für das westliche Publikum frisch und interessant, auch wird kontinuierlich eine bedrohliche Stimmung aufgebaut, indem merkwürdige Ereignisse nach und nach zunehmen und für Unbehagen sorgen. Und durch den dokumentarischen Stil, der eine gewisse Echtheit vorgaukelt, kann der Effekt ähnlich eines Blair Witch Project auch noch verstärkt werden, wenn man sich darauf einlässt.

Zu viel über die Handlung soll hier gar nicht verraten werden, immerhin wirkt sie dann am besten, wenn man möglichst wenig darüber weiß. Doch so viel sei verraten: The Medium wird im Laufe der Zeit wirklich unheimlich und hart, wenn die zuvor so friedvolle Stimmung plötzlich in pures Chaos übergeht. Aus der Mockumentary wird dann ein Found-Footage-Film, der sich inhaltlich grob am Klassiker Der Exorzist orientiert und dabei mehrere Elemente aus dem koreanischen Horrorhit The Wailing aufgreift. Found-Footage- und auch Exorzismus-Filme mögen vielleicht nicht bei jedem Begeisterung auslösen, immerhin gab es davon über die letzten Jahre genug zu sehen, dennoch funktioniert The Medium als Hybrid richtig gut. Der Film revolutioniert beide Genres nicht und arbeitet durchaus mit bekannten Mitteln, doch verknüpft er sie ziemlich effektiv miteinander, um den Zuschauer ordentlich zu packen. Das zeigt sich schon frühzeitig an mehreren spannenden Stellen, doch vor allem die letzte halbe Stunde hat es dann gewaltig in sich und serviert dem Zuschauer ein herrlich-schauriges Finale mit Gänsehautgarantie. Purer Wahnsinn!

Etwas stören könnte man sich womöglich an der langen Laufzeit von 130 Minuten, je nachdem zumindest, wie sehr einen die Handlung letztendlich packt. Es dauert dabei ein wenig, bis der Film sich warmläuft, doch das Warten lohnt sich in jedem Fall. Ein anderer möglicher Reibepunkt betrifft ein generelles Problem des Found-Footage-Genres, von dem auch The Medium nicht ganz verschont wird. Während die Kameraarbeit die meiste Zeit über sehr hochwertig bleibt (immerhin handelt es sich um "Dokumentarfilmer" mit entsprechendem Equipment), gibt es im späteren Verlauf dann doch wieder gewohntes Gewackel. Auch verhält sich die Crew nicht immer wirklich clever und hält selbst dann an der Kamera fest, wenn akute Lebensgefahr droht. Klar, der Zuschauer ist darauf angewiesen, um das Geschehen weiter verfolgen zu können, logisch sind gewisse Aktionen dadurch aber nicht. Das kennt man aber bereits als nahezu jedem anderen Genrevertreter. Mag nicht unbedingt schön sein, doch sind das schlussendlich Kleinigkeiten, die den Spaß an der sonst so gelungenen Horrorshow nicht ernsthaft stören sollten.

Fazit

Fieser Horror-Schocker aus Thailand, der sich mit seiner bedrohlichen Stimmung tief unter die Haut gräbt und ordentlich zu verstören weiß. Das Ganze vor hübscher Kulisse und mit teils unverbrauchter Thematik, die für einigen frischen Wind sorgt. Letztendlich folgt auch "The Medium" gewohnten Genrekonventionen, macht das aber geschickt genug, um seine Wirkung nicht zu verfehlen. Manch ärgerliche Kehrseite des Found-Footage-Films wie die Wackelkamera muss man dabei zeitweise zwar in Kauf nehmen, doch das ist verschmerzbar.

Kritik: Sebastian Stumbek

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