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Quelle: themoviedb.org

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Ellis French (Jeremy Pope) ist ganz unten angekommen: Von seiner streng religiösen Mutter Inez (Gabrielle Union) aufgrund seiner Homosexualität verstoßen, landet er auf der Straße. Den Weg aus der Obdachlosigkeit und die Hoffnung, den Respekt seiner Mutter wiederzuerlangen, sieht er ausgerechnet bei den US-Marines. Im Bootcamp spürt er schnell, dass diese Gemeinschaft einen queeren Schwarzen Mann vor gegensätzlichste Herausforderungen stellt.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Knapp vier Jahre nach seinem bewegenden Dokumentar-Debüt Pier Kids, das an seine eigenen Erfahrungen mit Obdachlosigkeit und sozialer Stigmatisierung rührte, verarbeitet Elegance Bratton in seinem sensiblen Spielfilmdebüt erneut persönliche Erlebnisse. Deren fiktionalisierte Form knüpft nahezu unmittelbar dort an, wo die autobiografische Analogie endete. Nach fast zehn Jahren auf der Straße entschließt sich der 25-jährige Ellis French (der zukünftige Jean-Michel Basquiat-Darsteller Jeremy Pope, Hollywood) bei den Marines Respekt zu suchen - besonders den seiner homophoben Mutter (Gabrielle Union, The Perfect Find).

Ihre zwischen Verleugnung und Verachtung schwankende Ablehnung seiner Identität, die sie als eine unselige Lifestyle-Wahl ähnliche des Drogenkonsums, den Ellis in der Obdachlosenunterkunft beobachtet, ansieht, ist einer der beklemmend authentischen Aspekte der ambivalenten Story. Die wechselt von markanten Momenten bitterer Wahrhaftigkeit zu eben jene Militärfilm-Klischees, die der Regisseur an anderer Stelle seines selbstverfassten Drehbuchs aufzeigt. Wenn der sadistische Drill Sergeant Laws (Bokeem Woodbine, Halo) den Rekruten Jarheads vorführt, demaskiert dies wirkungsvoll die kommerzielle Ikonisierung institutionalisierter Gewalt. 

Das auf ihr errichtete System ist jedoch nicht der Fokus, so lediglich der Rahmen einer trotz ihrer persönlichen Facetten niemals selbstdarstellerischen Seelenstudie. Deren Momentum ist das verzweifelte Streben des mehrfach marginalisierten Protagonisten nach familiärer und gesellschaftlicher Anerkennung. Diese ist untrennbar geknüpft an ein binäres heteronormatives Männlichkeitsbild, dessen heimliche Homoerotik die visuell innovativsten Szenen effektiv demaskieren. In dieser Dekonstruktion der Maßstäbe, denen sie zu genügen versuchen, entdecken der Protagonist und die Inszenierung erst spät ihre Stärke.

Fazit

In seinem vielversprechenden Spielfilmdebüt betrachtet Elegance Bratton erneut das repressive Räderwerk systemischer, sozialer und struktureller Diskriminierung aus einer subjektiven Perspektive. Deren psychologischer Intimität verleiht dem differenzierten Drama einer individuellen und institutionellen Selbstbehauptung eine emotionale Kraft, die Klischees in der Abbildung des Armee-Apparats trotz. Mit seiner sensiblen Präsenz trägt Jeremy Pope die kantige Coming-of-Age-Story. Die ringt wie ihr Protagonist um ihre Individualität unter dem Zwang des militärischen Martyriums, dessen inhärente Inhumanität gegenüber der gesellschaftlichen Grausamkeit verblasst.

Kritik: Lida Bach

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