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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Eigentlich war der Abend bloß als lukrativer und kurzer Babysitter-Job geplant, doch schon beim ersten Treffen mit ihrem Arbeitgeber eröffnen sich Samantha ein paar mehr Wahrheiten, als sie erwartet hat. Des Geldes wegen stimmt sie dennoch zu, für ein paar Stunden in dem großen Anwesen zu bleiben. Was sie nicht weiß, ist, dass sie die Auserwählte ist und sich hinter den alten knarrenden Türen des Hauses mehr verbirgt, als man ahnen möchte.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die Hingabe, mit der Ti West („The Sacrament“) seine Hommage an die Gruselfilme und die dem Satanismus nicht abgeneigte Gesellschaft der 70er und 80er inszeniert, zieht sich nicht nur durch den gesamten Film, sondern findet seinen Platz sogar auf dem tollen Poster. Unter dem reißerischen Titel nämlich findet sich eine Art Advertiser. Talk on the phone. Finish your homework. Watch TV. Die. Der letzte Teil kommt ebenso unerwartet wie er stupide ist und erinnert einen fast schon wehmütig an die guten alten Plakate zu billigen Horror- und Sexploitation-Filmen vergangener Tage, auf denen die bewerbenden Adjektive größer geschrieben wurden als der Filmtitel. Komplett dumm und verachtend, aber irgendwie muss man sie lustig finden, die Relikte aus alten Zeiten, in denen tatsächlich jemand auf die Idee kam, einen Film mit der Tagline Gewalt an Frauen zu bewerben. Heute undenkbar. Aber Ti West nimmt den Zuschauer mit in diese vergangenen Tage, in denen Filme mehr unmotivierte Gewalttaten als gesprochene Wörter zu verzeichnen hatten. Und er weiß um ihre Problemzonen, kommt aber nicht umhin, ihre Naivität ins Herz zu schließen.

Und dabei geht Herr West genau richtig vor, wenn er den Spirit der vergangenen Jahrzehnte auferstehen lässt, was schon mit der eingangs erwähnten Bemerkung anfängt, dass es sich hier um die Verfilmung von realen Ereignissen handele. Hallo "Texas Chainsaw Massacre". Denn West kopiert nicht stumpf die oberflächlichen Merkmale, was zu einem Film führen würde, der undifferenziert und gutgläubig alte und veraltete Werte übernimmt. Nein, er kennt sich gut genug im Genre und im Leben aus, um eben jenes verachtende Fehlen von jeglicher Moral in Frage zu stellen. Samantha (Jocelin Donahue) ist zwar eine Frau und auch sie wird zwangsläufig Gewalt erleben müssen, aber es wird nicht zelebriert und sie ist nicht bloß dazu da, um hübsch auszusehen und dann möglichst ranzig von der Bildfläche zu verschwinden. Sie ist die treibende Kraft dieses Haunted-House-Teenie-Slasher-Mixes und hat mit der Zeit die gesamten Sympathien des Zuschauers auf ihrer Seite.

Wie sorgfältig Ti West diesen Film tatsächlich durchtaktet hat, wird vor allem dann deutlich, wenn die der Film langsam aber sicher auf das blutige Finale zusteuert. Der Rest des Filmes ist nämlich angenehm unaufgeregt und alles andere als krampfhaft provozierend. Der Regisseur vertraut auf die Kraft, die die Entfaltung seiner Geschichte in sich trägt und siehe da, seine Rechnung geht auf. Die Ruhe des Films wird nach ein paar Minuten immer wieder plötzlich unterbrochen, von Momenten, die sich im Geiste des Publikums festhaken und die innere Spannung und das Gefühl des Ausgeliefertseins enorm in die Höhe schraubt. Was den Film zudem von den unzähligen hyperaktiven Horrorfilmen der heutigen Zeit abgrenzt, ist dass Samantha nicht nur ein Vorwand ist, um ein paar Jump Scares abzugrasen. Samantha ist ein Charakter und es geht um ihre Angst und ihre Reise und augenscheinlich eher zweitrangig um die des Zuschauers. Aber das ist nicht ganz richtig, da es West sicherlich auch dank der tollen Hauptdarstellerin gelingt, die Angst von ihr direkt auf den Zuschauer zu übertragen. Man sieht oft Samanthas Reaktion zuerst und dann nach ein paar Sekunden den Grund ihres Schreckens. Die Kraft der beiden Ebenen schaukelt sich gegenseitig hoch. Meisterhaft.

Fazit

Mit „The House of the Devil“ ist Ti Westein erstes Ausrufezeichen in seiner noch jungen Karriere gelungen. Dabei liegt es nicht nur an der Spannung und dem starken Grusel, den er auf den Zuschauer zu projizieren vermag, sondern auch an der offensichtlichen Liebe zum Medium und seiner Geschichte. Auf 16mm gedreht, mit schnellen Zooms, Freezeframes und alter peppiger Musik ausgestattet, tobt West sich so richtig aus und schafft einen zielstrebigen Film, seine Kraft in der ersten Stunde vor allem aus der relativen Unscheinbarkeit ziehen kann und dann bis zum Ende eskaliert.

Kritik: Levin Günther

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