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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Die renommierte Broadway-Schauspielerin Lillian Hall hat während ihrer langen Karriere keine einzige Vorführung versäumt. Doch bei den Proben wird ihr Selbstvertrauen immer mehr erschüttert. Ihr Gedächtnis lässt nach und ihr Orientierungssinn schwindet. Alles um sie herum scheint sich verschworen zu haben, ihr ihre geliebte Profession wegzunehmen. 

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Liest man allein die Handlung Michael Cristofers (Original Sin) empfindsamen Persönlichkeitsporträts, lose inspiriert von der Biografie der 2014 verstorbenen Bühnendarstellerin Marian Seldes (The Toe Tactic) mögen die Erlebnisse und Erkenntnisse der Titelfigur leicht sentimental erscheinen, sogar theatralisch. Und das wären sie womöglich mit einer weniger brillanten Hauptdarstellerin als Jessica Lange (Marlowe), die so in ihrer Rolle aufgeht, dass die zweifache Hommage ebensogut ihren Name tragen könnte anstelle dessen der Protagonistin. Jene ist so verschmolzen mit ihrer Profession, dass sie niemals aufhört.

Dabei rückt das Beenden ihrer Jahrzehnte umspannenden Karriere, die sie am Broadway zu Kassengold und der Initiatorin eines Tschechow-Revivals gemacht hat, in bedrohliche Nähe. Ihre Schwierigkeiten, verinnerlichte Textzeilen zu erinnern und sich in ihrem Umfeld zurechtzufinden, sind die Frühzeichen einer Demenz-Diagnose. Von der hat die zwischen Selbstbewusstsein und Verunsicherung schwankende Ikone weder ihrer vertrauten Assistentin Edith (Kathy Bates, The Miracle Club) berichtet, noch der entfremdeten Tochter Margaret (Lily Rabe, Aus Mangel an Beweisen), die sie zwar liebt, aber nicht wie das Theater. Letztem gilt die filmische Liebeserklärung des Regisseurs, seinerseits ein preisgekrönter Theaterautor, ebenso wie dessen fiktionalisierter Ikone und deren fesselnder Darstellerin. 

Sie verwebt Melodramatik und Sentiment der Inszenierung mit der Charakterisierung einer Frau, die ihre zurückgestellten und verborgenen Gefühle durch ihre Bühnenfiguren ausdrückt. Wenn Lillian Sprache und Gestus der Bühne in den Alltag trägt, ist dies keine Vorspiegelung, sondern Ausdruck ihrer individuellen Authentizität. Deren unaufhaltsames Verblassen wird zur letzten Tragödie vor dem endgültigen Abtritt ins Nichts.

Fazit

Mit einer Bildsprache, die trotz der Thematik cineastischen Ausdruck bewahrt und von Planszenen fließend in unstete Nahaufnahmen übergeht, unterstreicht Simon Dennis Kamera die mentale Veränderung der Hauptfigur, die mit dem Theater als ihrem wahren Zuhause verabschiedet. Die Relevanz und Realität jener Welt hinter dem Bühnenvorgang ist ein zentrales Motiv Michael Cristofers semi-biografischer Charakterstudie. Diese ist großes Schauspiel(heim)kino im doppelten Sinn: Jessica Langes ergreifende Verkörperung einer Schauspielerin, die ihrerseits mit ihren Charakteren nahezu verschmilzt.

Kritik: Lida Bach

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