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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Im amerikanischen Bürgerkrieg desertiert Newton Knight, indem er den Truppen der Südstaaten den Rücken kehrt und in seine Heimat zurückkehrt. Er ist erklärter Gegner der Sklaverei und der Sezession, was ihn umso interessanter für die Spürhunde der Armee macht. Um sich von den Absichten der Südstaaten zu distanzieren gründet Knight den Free State of Jones, den er zusammen mit einer Gruppe von Farmern bis auf den Tod verteidigt.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Mitten in den Wirren des amerikanischen Bürgerkriegs greift ein Mann zu den Waffen und revoltiert gegen die Politik der Südstaaten. Er zieht sich in die Wälder und Sümpfe zurück, versammelt eine Schar mutiger Mitstreiter um sich und bietet der Obrigkeit im Namen der Gerechtigkeit die Stirn. Das klingt nach einer Neuauflage der Robin Hood-Geschichte in einem anderen historischen Setting. Der Kopf hinter dieser Idee ist Regisseur Gary Ross, der sich nach einem Fantasy-Drama (Pleasantville), einem Sport-Drama (Seabiscuit) und einem Science-Fiction-Drama (Die Tribute von Panem) nun dem Genre des Historien-Dramas widmete. Wie gewohnt ließ er es sich nicht nehmen bei Free State of Jones ebenfalls als Drehbuchautor tätig zu sein.

Basierend auf einer wahren Gegebenheit erzählt der Film die Geschichte von Newton Knight, der zu einer Heldenfigur des amerikanischen Bürgerkriegs wurde - zumindest laut dem überschwänglichen schriftlichen Bericht seines Sohnes Thomas J. Knight. Er kämpfte für die Befreiung der Sklaven, für Gleichberechtigung und die Senkung von Steuern auf ein humanes Maß. Im Film stehen ihm zuerst lediglich drei Kinder und eine Frau zur Seite, die mit Gewehren bewaffnet dafür sorgen, dass die Schnüffler der Südstaatenarmee vorerst wieder abziehen. Später tut sich Knight mit anderen Deserteuren und Farmern zusammen und wählt den Weg der Gewalt gegen Gewalt.

Im Zentrum von Free State of Jones steht ein bodenständiger und mitreißender Matthew McConaughey, der den bärtigen, wettergegerbten amerikanischen Robin Hood verkörpert. Trotz seiner drahtigen Statur und überzeugenden emotionalen Standfestigkeit verzweifelt er schier an der Last des Films. Die Nebendarsteller (Gugu Mbatha-Raw, Keri Russell und Mahershala Ali) sind sichtlich bemüht, lassen es aber an Elan und Innigkeit fehlen. Die uniformierten Gegenspieler der Aufständischen verkommen zu einem trotteligen Klischee und unterstreichen die schwarz-weiß-Abstufung eines durchschnittlichen Hollywood-Films, der trotz seiner beachtlichen Lauflänge wie ein Fragment wirkt.

Zu Beginn wird der Zuschauer ohne Umschweife mit blutigen Bildern einer Schlacht konfrontiert, die unpersönlich und wie vom Reißbrett inszeniert die Erinnerung an künstlich verdreckte Kostüme und einen Ablauf nach Drehplan hinterlässt. Anschließend verpasst der Film die Gelegenheit, dem Zuschauer die Figuren näherzubringen, sodass er ihr weiteres Schicksal bestenfalls flüchtig zur Kenntnis nimmt. Das Drehbuch reiht Dialoge und Szenen aneinander ohne den Inhalt zu einem relevanten Ganzen zusammenzufügen. Die Krönung sind jedoch die Zeitsprünge in die Zukunft einer neuen Generation, die nahezu fähig sind einen epileptischen Anfall auszulösen, so schnell blitzen sie in unserem Bewusstsein auf und entschwinden wieder in ein nichtssagendes Vakuum.

Am Ende beweist Gary Ross einen guten Willen, das erzählenswerte Schicksal eines rechtschaffenen Mannes auf die Leinwand bringen zu wollen. Mit einigen historischen Informationen, die er als Text einblendet und mit originalen Fotografien visualisiert, gibt er seinem Film immerhin einen ernstzunehmenden Rahmen. Doch die Geschichte vom Kampf um Gerechtigkeit und Gleichberechtigung wurde bereits besser filmisch umgesetzt.

Fazit

Gary Ross wendet sich mit „Free State of Jones“ dem Thema des amerikanischen Bürgerkriegs zu und macht dabei genauso viel falsch wie richtig. Er beweist eine ehrenvolle Ernsthaftigkeit, indem er den historischen Ereignissen ihren Raum gibt und wird dabei von Matthew McConaughey, dem darstellerischen Fels in der Brandung, unterstützt. Trotzdem wirkt der Film wie eine detailliert durchgeplante Kostümschau mit langatmigen Dialogen und Zeitsprüngen, bei denen einem Hören und Sehen vergeht. Ein fragmentarischer Historienfilm ohne Esprit – aber mit einem guten Willen.

Kritik: Jonas Göken

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