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Inhalt

Eine junge Nonne stirbt bei einem brutalen Exorzismus in einem Kloster. Vor Gericht beharrt der verantwortliche Priester darauf, dass nicht er, sondern der Teufel höchstselbst die Frau dem Leben entrissen hat. Journalistin Nicole, die dem Thema Glauben aus persönlichen Gründen extrem skeptisch gegenüber steht, will mehr wissen. Eine Entscheidung, die sie sehr schnell bereut. Das Grauen, das in der kleinen Gemeinde über sie hereinbricht, übersteigt ihre schlimmsten Vorstellungen und zwingt sie zum Kampf mit einer Macht, von der sie niemals dachte, dass sie überhaupt existiert.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Horrorfilme über Teufelsaustreibung gibt es wie Sand am Meer. Und das ist aus kreativer Hinsicht durchaus nachvollziehbar, eröffnet die Prämisse des Exorzismus dem Drehbuchautor und Regisseur doch schon von der Basis her diverse Gruselmotive sowie ein allgemein bekanntes und akzeptiertes Gut-gegen-Böse-Schema, das jeder Zuschauer aus seiner eigenen Welt kennt und das etwas eigentlich Unschuldiges in etwas Grausames verwandelt. Viel zu oft wird bei dem Thema aber gern vergessen, was für Implikationen und Aussagen eigentlich im Exorzismus-Diskurs stecken. Denn anstatt sich mit der Thematik differenziert auseinanderzusetzen und den Zuschauer (und sich selbst) damit fordern zu müssen, wird lieber die „spannende“ und schockierende Oberfläche zur allgemeinen Horrorbespaßung missbraucht. Ebenso ein Film ist The Crucifixion, der durch all seine Implikationen und Aussagen zum Thema Glauben und freier Wille einen lauen Filmabend in einen miserablen verwandelt. 

The Crucifixionist einer dieser Filme, zu denen es nach der Sichtung wenig zu sagen gibt und die schon beim nächtlichen nach Hause Weg in den eigenen Gehirnzellen abhanden gekommen sind. Hat man einen Exorzismus-Thriller gesehen, hat man The Crucifixion gesehen. Weder schaffen es die Autoren Chad und Carey Hayes (Conjuring 2) sowie Regisseur Xavier Gens (Frontier(s)) dem Thema irgendetwas Eigenes oder Neues abzugewinnen noch macht das altbekannte Schema-F hier in irgendeiner Form Laune. Die Figuren und deren Hintergründe werden dem Zuschauer stumpf vorgeführt und eingehämmert, die Schauspieler laufen lustlos vor der Kamera umher und die Post-Production gibt sich durch den Einsatz von repetitiver Horrormusik Mühe, aus dem Ganzen irgendwo Pepp herauszuquetschen (ohne Erfolg). Hinzu kommen Gruselmomente, die über lahme und altbackene Jumpscares nicht hinausgehen und die durch ihre pure Zweckmäßigkeit oftmals zu Augenrollen verleiten. Der Zuschauer quält sich also allein daher schon durch die 90 Minuten von The Crucifixion, weil die Macher einem hier so gar nichts bieten, was irgendwie von Interesse sein könnte. Da kann man vermutlich nicht mal von Minimalunterhaltung sprechen, die Energie- und Lustlosigkeit des Films überträgt sich nämlich schon direkt zu Beginn auf den Zuschauer und lässt dessen Gedanken in schönere Regionen abschweifen. 

Und als sei das nicht genug, kommt The Crucifixion mit ein paar solch verwerflichen Aussagen daher, dass sich dieses laue, vergessenswerte Filmerlebnis in ein filmisches Ärgernis verwandelt: sex vor der Ehe macht dich als Frau grundsätzlich zum Spielball des Teufels, Atheisten sind in ihrem Dasein schwach und naiv und der allrettende, brutale Exorzismus für die armen Seelen der Bessenenen die einzige Hoffnung auf ein gutes Leben. Es sind letztlich jene, die sich gegen Glauben und Exorzismus stellen, die am Leid und Tod der Opfer schuld sind. Gerettet werden kann nur der, der sich Gott hingibt, alle anderen sind von ihrer Basis her schon verloren und verdorben. Für einen Film, der das Thema freier Wille diskutieren will, ist das eine verdammt engstirnige Botschaft, was nur unterstreicht, wie wenig Aufmerksamkeit man diesem Machwerk eigentlich schenken sollte.

Fazit

Kennste‘ einen, kennste‘ alle. "The Crucifixion“ ist ein lahmer, klischeebeladener und unheimlich energieloser Beitrag ans Exorzismus-Horrorgenre, der den Zuschauer durch das Abhaken jedweder "Drehbuch für Anfänger“-Box schon in den ersten zehn Minuten gedanklich abschweifen lässt. Was aus dem lauen Erlebnis "The Crucifixion“ letztlich ein miserables macht, sind die genrespezifischen Implikationen und Aussagen des Films, die jede Form von Atheismus als Teufelswerk verschreien und den brutalen Akt real stattgefundener Exorzismen offenkundig in Schutz nehmen. Bitte nicht angucken! 

Kritik: Thomas Söcker

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