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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Vier Freunde erhoffen sich eine heiße Nacht im kinky Burlesque Club, als sie dort ein Zimmer für ihre Orgie buchen. Nur entwickelt das antike Bett, auf dem die Party steigen soll, ein höllisches Eigenleben. So sitzen Ren, Fred, Sandy und Nancy entsetzt auf zwei mal zwei Metern Matratze fest – dahinter, davor, daneben und darunter lauert der Tod. Stimmen locken sie in Todesfallen, die Kameramann Jeff Maher (BITE) in seinem Regieerstling brutal und bestialisch zu-schnappen lässt. Sein Horrorthriller setzt auf Splatter, zieht alle Register des kreativen Tötens und erweist sich doch als tiefgründiger und smarter, als es der Partytitel vermuten lässt. Wie sollen die im Bett Gestrandeten Hilfe holen, wenn eine dämonische Macht jeden in der Nähe mit Halluzinationen direkt ins offene Messer führt und selbst die Freunde untereinander aufhetzt? Via SMS gibt es immerhin Kontakt zu Detective Virgil, einem Alkoholwrack, das zur letzten Hoffnung der Eingesperrten wird. Er soll ihre Tode verhindern, obwohl es eigentlich schon zu spät ist. Als das Überleben keine Option mehr scheint, rückt eine Frage in den Vordergrund: Womit haben die Vier dieses Los verdient?

Kritik

Einen Film mit dem Titel "Bed of the Dead", der von einem scheinbar allmächtigen Bett handelt, das fiese Sünder richtet, kann man auf den ersten Blick eigentlich nicht besonders ernst nehmen. Aber hey, die Prämisse um vier junge Erwachsene, die nicht aus einem großen Holzbett entkommen können (weil sie sonst scheinbar sterben) und einen alkoholkranken Cop, der (warum auch immer) auf einer anderen Zeitebene als die Kids agiert und diese retten will, muss doch nicht automatisch witzig verstanden werden, oder? Bietet dieser Stoff nicht ebenso sehr Boden für eine ernste Auseinandersetzung mit dem Thema Schuld und Sühne? Den Machern von Bed of the Dead zufolge scheinbar schon. Herausgekommen ist ein bierernstes Horrordesaster, das das bisschen Potenzial, was die absurde Idee durchaus in sich getragen hat, durch eine ein Unvermögen in sämtlichen inszenatorischen und erzählerischen Bereichen schon in den ersten Minuten zum Tode verurteilt. 

Bed of the Dead ist ein Desaster in jeglicher Hinsicht. Angefangen bei den furchtbaren Darstellern, die (wie man es in solchen C-Produktionen gewöhnt ist) auch in einem Pornofilm noch schlecht dastehen würden, über eine langweilige und einfallslose Inszenierung, die jeder Filmstudent im ersten Semester peinlich berührt im Garten vergraben würde, hin zu einer schrecklich oberflächlichen und absolut unsinnigen Geschichte, die so fröhlich jedes bekannte Grusel- und Thrillerklischee abklappert, dass selbst unerfahrene Horrorschützlinge mit der Zeit jeden dritten Satz mitsprechen können. Was sich das Team um Regisseur Jeff Maher (der sich übrigens beim Ekelhorror "Bite" für die Kamera verantwortlich zeigte) bei Bed oft the Dead gedacht hat, wird vermutlich auf immer ein Rätsel bleiben. Und mag die Prämisse zu Beginn noch spaßig anmuten, gibt sich Bed of the Dead mit insgesamt drei monströsen Blödsinnigkeiten selbst den vernichtenden Kopfschuss. 

Da wären zum einen die angesprochene furchtbar öde Inszenierung und die beleidigend einfallslose Erzählung. Die Horrormomente des Films sind an einer Hand abzuzählen und alle gnadenlos schwach aus besseren Vertretern des Genres kopiert. Da ist es dann auch nicht schlimm, dass diese Momente narrativ kaum einen Sinn in der Story ergeben, sie sind so rar in diesem Film gesät, wie gutes Schauspiel oder gute Ideen. Der Rest ist vollgestopft mit miesen Subplots um einen alkoholkranken Cop (Colin Price - "Suits") samt toter Tochter und jeder Menge Reue, diversen Liebeleien und den zweckmäßigen Hintergrundgeschichten der Hauptfiguren, die der Film in seinen 88 Minuten mehr aus ausgiebig zelebriert. Da verwendet Bed of the Dead so viele Momente auf unnötiger und extrem repetitiver Exposition, dass man die Leinwand anschreien will, man hätte doch verdammt nochmal kapiert, worauf dieser Dialog hinauslaufen wird und  man solle doch bitte weitermachen. Aber wie sonst soll man den dünnen Rahmen, den Bed of the Dead dem Zuschauer präsentiert, auf eine kinoreife Laufzeit strecken? Nimmt man all die sinnlosen Dialoge und den unangenehm häufigen Einsatz von Zeitlupe aus dem Film heraus, ist dieser sicher nicht mehr länger als eine halbe Stunde. 

Blödsinnigkeit Nummer zwei ist wie ungemein ernst sich dieser Quatsch nimmt, schreit der Film doch an allen Ecken und Enden danach ein Parodie schändlichster Sorte zu sein. Aber nein, Bed of the Dead kommt teilweise so überdramatisch daher, dass dieser Effekt häufig ins lächerliche Gegenteil umschlägt. Als Zuschauer kann man so immerhin noch ab und zu seinen Spaß mit unfreiwilliger Komik haben. Beispiel gefällig? Sandy (Alysa King - "Slasher") lässt ihre Füße aus dem Bett baumeln, die Kamera zoomt unheilverkündend an ihre Sohlen heran, die Musik überschlägt sich aus Streichern und Trompeten und am Ende passiert ... nichts. Sandy zieht ihre Füße wieder ins Bett und guckt sich verwirrt um. Nächste Szene. 

Warum also die Ernsthaftigkeit des Films? Damit kommen wir zu Blödsinnigkeit Nummer 3: Einem unangenehm penetranten und engstirnigen christlichen Subtext, der Bed of the Dead das Genick bricht. Da will dieser Film, der von einem killenden Bett erzählt, doch tatsächlich eine Botschaft über Schuld und Sühne rüberbringen. Und das in fiesester Kurzsicht-Manier. Abtreibungen, Alkoholismus und Spielsucht werden hier auf einen Nenner mit Mord und Kinderschändung gebracht. Jeder der ach so bösen Sünder kriegt sein Fett weg und wird direkt in die verzehrenden Flammen der Hölle verbannt. Da ist es auch egal, ob jemand Reue für seine Taten zeigt: Ein Sünder ist eben ein Sünder und muss bestraft und gerichtet werden. Und am besten auf brutalste und blutrünstigste Art und Weise. Na wenn das mal nicht christlich ist. Ein schrecklicher, oberflächlicher und schlichtweg dummer Film.

Fazit

Gäbe die Prämisse von "Bed of the Dead" noch Potenzial für eine absurde, kreative Zeit im Kino, erstickt die unheimliche Ideenarmut und Faulheit der Macher jeglichen positiven Ansatz schon in den ersten Minuten im Keim. "Bed of the Dead" ist hochgradig langweiliges, dummes und einfallsloses Horrorkino, inklusive eines unheimlich engstirnigen und geradezu beleidigenden Subtextes, der diesem Film um ein göttliches Todesbett gar noch so etwas wie eine tiefere Botschaft verleihen soll. Jeder, der sich von diesem Film 80 Minuten Lebenszeit stehlen lässt, ist also selbst dran schuld.

Kritik: Thomas Söcker

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