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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

George Clooney spielt The American, einen Auftragskiller und Meister seines Fachs: kühl, präzise und stets in Bewegung. Als ein Job in Schweden anders verläuft als geplant, teilt Jack, so der Name des Titelhelden, seinem Kontaktmann mit, dass sein nächster Auftrag auch sein letzter sein wird. Dieser führt in in ein abgelegenes italienisches Dorf in den Abruzzen. Dort freundet sich Jack entgegen seiner Gewohnheit mit dem örtlichen Pfarrer an (die italienische Bühnenlegende Paolo Bonacelli) und beginnt eine Affäre mit der Prostituierten Clara (Violante Placido). Doch je mehr Jack sich gegenüber seiner Umgebung öffnet, umso mehr läuft der effiziente Profi Gefahr, selbst zum Opfer zu werden.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

„A very privat Gentleman“ nannte Martin Booth den Hauptcharakter seines Romans, auf dem Anton Corbijns unterkühlter Thriller basiert. Der niederländische Foto- und Filmkünstler zentriert seinen zweiten Spielfilm ganz um die Titelfigur. Dennoch oder gerade deshalb ist sein Charakter nahezu der Gegenpart des Romanhelden. Eines Tages taucht der Amerikaner in einem stillen italienischen Bergort auf. Er sagt, er sei Fotojournalist, doch nie sieht man ihn mit einer Kamera. Vor den Einwohnern gibt er sich einen Namen, tatsächlich ist er ein Namenloser. Dorfpfarrer Benedetto (PaoloBonacelliahnt) erahnt ein düsteres Geheimnis hinter der undurchdringlichen Fassade. Doch der Amerikaner beantwortet nicht gerne Fragen. Er genießt es scheinbar, sich in der Gestalt des rätselhaften Fremden zu verlieren. Die Romanfigur ist Schmetterlings-Zeichner. Corbijns Protagonist trägt einen Schmetterling tätowiert und beobachtet in einer Szene einen Schmetterling, der sich auf dem Arm der kühlen Mathilde (Thekla Reuten) niederlässt. 

Sein Interesse an dem Insekt und an der Frau bleibt jedoch dramaturgisch unergründet, wie fast alles an dem Charakter. Für einen mysteriösen Auftraggeber schließt er mit Mathilde einen Handel ab. Er ist ein Profi, der Beste seines Fachs. Dabei will er keine Gefühle zwischen seine Geschäfte kommen lassen, aber wie von vorhersehbar, passiert das natürlich doch. Nicht zum ersten Mal im Leben des Hauptcharakters. Letzter ist in der klinischen Hochglanzinszenierung weniger glaubhafte Persönlichkeit als Paraderolle für den Hauptdarsteller. Clooney spielt den Typen, den er am häufigsten und besten spielt: George Clooney. So überwiegt die dumpfe Künstlichkeit aalglatten Unterhaltungskinos. Es gibt in der Inszenierung nette Details wie die genau Beobachtungsgabe des Protagonisten, mit der sich der Regisseur offenbar identifiziert. Doch solche Randaspekte und stilistische Spielereien genügen nicht, um aus der Fingerübung mehr zu machen als solide Handwerksarbeit. Routiniert erweckt Corbijn in dem beschaulichen Bergdorf eine Atmosphäre unterschwelligen Misstrauens. Alle scheinen Jack zu beobachten. Jeder scheint ein wenig zu viel zu wissen. 

Vermeintlich tiefschürfende Sätze sind  nur hohle Hollywoodfloskeln: „Alle Menschen sind Sünder. Aber manche sind größere Sünder als andere“, sagt Pater Benedetto. Klar, wenn es extra bedeutungsschwer zugehen soll, lässt man einen Priester sprechen. Über solche inszenatorischen Standardkniffe vernachlässigt der Plot spannendere psychologische Aspekte wie die angedeuteten geistigen Parallelen zwischen Benedetto und dem Amerikaner, die sich beide als stille Außenseiter betrachten. Wie viel Heuchelei möglicherweise unter ihrem selbstgerechten Gebaren steckt, darüber scheint sich Drehbuchautor Rowan Joffe selbst nicht im Klaren gewesen zu sein. Alle Schafe seiner Herde seien ihm teuer, sagt Pater Benedetto, aber manche teurer als andere. Das klingt verdammt nach dem Spruch mit den Sündern und ist nicht das einzige Mal, dass die Handlung auf der Stelle tritt. Statt das sich die Spannung steigert, breitet sich während der Laufzeit zunehmend Langweile aus.

Fazit

Entfernt erinnert die passable Stilübung an einen sonnendurchfluteten Neo-Noir, dessen stoischer Held sein eigenes Verderben besiegelt. Für Fans von George Clooney oder Anton Corbijn ist der Film eine mittelmäßige Ergänzung des Kanons, für alle anderen ist er verzichtbar.

Kritik: Lida Bach

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