steckt in Konflikten, ist mit ihrer eigenen Familie unterwegs und leidet unter einer Krankheit, während Cristi vor einem Krieg geflohen ist, der sie von ihrer Heimat fernhält. Alle sagen Anna, sie solle ihren Partner auf einer Geschäftsreise begleiten; Cristi wird angewiesen, in Italien zu bleiben, wo sie in Sicherheit ist. Ihre kurze Begegnung wird ein Vorstoß in die Freiheit sein.
Kritik
„Sprich mit jemandem darüber“, rät die Ärztin der eigenwilligen Protagonistin Circo De Caros bittersüßer Beziehungsskizze, „Sprich mit jemandem, dem du vertraust“. Doch an allem davon mangelt es Anna (Rosa Palasciano). Den Worten, um die schwerwiegende Diagnose, die sie seit Monaten mit sich trägt, zu berichten. Dem Vertrauen, sei es in die Ärztin, die Medikamente oder ihrer Familie und dem Partner, in dem die Eltern schon einen Schwiegersohn sehen. Am meisten aber fehlt ihr dieser jemand.
Dazu wird wenig überraschend die Zweite der beiden Hauptfiguren. Deren äußerliche Verschiedenheit steht im Kontrast zu den persönlichen und psychischen Parallelen, die aus einer flüchtigen Bekanntschaft eine spontane Freundschaft und schließlich eine für beide fundamentale Veränderung herbeiführt. Nadyia (Yeva Sai) ist aus der Ukraine geflohen und sehnt sich in Italien nach ihrer Heimat. Ihre Arbeit als Altenpflegerin ist ihr zuwider und ausgelassene Momente ihres Umfelds kann sie nicht teilen. Beide teilen ein Gefühl der Entfremdung.
Doch jene intensive innere Verbindung auch greifbar zu machen, gelingt der unsteten Inszenierung kaum. Unstete Handkamera-Bilder sollen ein Air der Unverfälschtheit und natürlichen Spontanität erschaffen, lassen die blassen Szenen aber eher künstlich wirken. Der Dualismus von leichthändigem Stil und thematischer Schwere liefert potenziell eine interessante Variation der Unterschiedlichkeit des Hauptfiguren-Paares, aber bleibt zu fahrig, zu oberflächlich und gekünstelt. Jener Hang zu Stereotypen, sowohl narrativ als auch psychologisch macht die angestrebte emotionale Wahrhaftigkeit zur beliebigen Behauptung.
Fazit
Dank den beiden engagierten Hauptdarstellerinnen bewahrt Ciro De Caro mit betont leichter Hand skizziertes Doppelporträt genug Lebendigkeit, um trotz der schemenhaften Charakterisierungen zu bestehen. Doch das doppelte Drama zweier Frauen, die einander in individuellen Krisensituationen Kraft geben können, erreicht weder die Authentizität noch zwischenmenschliche Dynamik, um sich aus der Masse ähnlicher Filme abzuheben. Die papierdünne Handlung und Dialoge plätschern dahin, ohne die hingestellten Konflikte zu vertiefen oder durch Humor aufzulockern. Alles bleibt brav, beschaulich und beliebig.
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