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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

Auf der fernen Insel Tanna im Südpazifik, zwischen Regenwäldern und Vulkanen, wartet die junge Wawa des Yakel-Stammes auf die Zeremonie, nach der sie innerhalb ihres Stammes offiziell als Frau angesehen wird. Bevor das geschieht, verliebt sie sich bereits in den Enkel des Stammesältesten und auch er erwidert ihre Liebe. Doch ohne ihre Kenntnis wird Wawa in der Zwischenzeit einem anderen Mann versprochen. Ihre Vermählung ist von besonderer Bedeutung, weil sie den Frieden zwischen den Völkern wahren soll. Wawa trifft daraufhin eine Entscheidung, die ihr Leben und das ihres Stammes für immer verändern wird. 

Kritik

Erscheinen schon die Oscarnominierungen in den Hauptkategorien oftmals recht fragwürdig, so herrscht bei kleineren Kategorien reine Willkür. Besonders bei den fremdsprachigen Filmen, ohnehin eine reine Alibikategorie, bei der abstimmungsbereite Academymitglieder mittlerweile einen Nachweis erbringen müssen, die nominierten Filme überhaupt gesehen zu haben, wird das deutlich. Den deutschen Erfolgshit Toni Erdmann kann man natürlich nicht ignorieren, interessante Werke wie Elle, Under the Shadow oder Vor der Morgenröte fallen jedoch für belanglosere, dafür deutlich gefälligere Filme aus dem Wettbewerb. Auch Tanna, der australische Beitrag von Bentley Dean (Contact) und Martin Butler, zählt zu diesen Filmen.

Im Grunde könnte man Tanna kurzerhand als Romeo und Julia im Dschungel bezeichnen. Recht viel mehr bräuchte man eigentlich gar nicht zu sagen, was gleichermaßen für wie auch gegen den Film spricht. In dieser Verlagerung liegt durchaus ein Reiz, auch wenn die Handlung selbst natürlich reichlich abgestanden schmeckt. Wie einfach sich Shakespeares Geschichte indes auf einen völlig fremden Kulturkreis übertragen lässt, ist erstaunlich, spricht jedoch eher für die Vorlage und weniger für Tanna. Eigene Impulse, die über den sehr rudimentären Einblick in die Sitten der Ureinwohner hinausgeht, sucht man vergebens und so ist der Film letztlich vor allem eines, nämlich reichlich egal.

Andererseits heißt das jedoch auch, dass Tanna zumindest oberflächlich berühren und seine altbekannte Geschichte wirkungsvoll verkaufen kann. Das ist natürlich ein recht einseitiges Vergnügen, aber sollte zumindest bei interessierten Zuschauern für einen netten Filmabend reichen. Dass man dabei weder aufgrund der Darsteller, noch inhaltlich oder formal in Begeisterung verfällt, sollte offenkundig sein. Abgesehen von einigen hübschen Schauplätzen im Wald oder am Krater eines Vulkans, gibt es wenig zu bestaunen und auch diese Errungenschaft ist weniger dem Film als vielmehr den natürlich gegebenen Lokalitäten anzurechnen.

Am aufschlussreichsten gestaltet sich noch jener Einblick in einen anderen Kulturkreis, das allmähliche Herleiten diverser Unterschiede und Gemeinsamkeiten, bis am Ende die Erkenntnis folgt, dass auch das rückständige Leben im Urwald ganz ähnlichen Normen und Werten wie unser Alltag folgt. Wirklich tiefgehend gestaltet sich doch auch diese Komponente nicht, weil der Film allmählich den Mechanismen der archetypischen Liebesgeschichte folgen muss und sich zusehends auf diese versteift. Weitere Konflikte werden nur oberflächlich tangiert und so flacht Tanna zusehends zu einem sehr einseitigen Erlebnis ab.

Fazit

„Tanna“ verlagert die ordinäre Geschichte einer jungen Liebe, die sich nicht frei entfalten darf, auf die südpazifische Insel Tanna und schildert anhand dessen einen realen Konflikt der dort ansässigen Ureinwohner. Dabei bietet der Einblick in eine fremde Kultur einen durchaus interessanten und erfrischenden Einstieg, doch was der Film darüber hinaus erzählt, ist reichlich banal und abgestanden.

Kritik: Dominic Hochholzer

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