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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Amazonen herrschen über das Land und tyrannisieren die Bevölkerung eines Dorfes. Dharma, ein Magier, ist einer der wenigen, die sich gegen sie auflehnen. Gleichzeitig ist er der Hüter des ewigen Feuers", das Unsterblichkeit verleihen soll. Das Dorf ist auf seiner Seite, da er Supermänner erschafft, die es gegen die Amazonen verteidigen. Nach seiner Ermorderung übernimmt Aro diese Rolle und wird dabei von einem riesigen Gladiator, Moog, und dem Asiaten Chun unterstützt. Den dreien gelingt es, nach etlichen Kampfhändeln und amourösen Verwicklungen, die Amazonen zu befrieden und die Zukunft des Dorfes zu sichern.

Kritik

Das italienische Kino steht in seiner Tradition für große Filmkunst auf der einen Seite, wie schier einzigartige Genre-Auswüchse auf der anderen Seite. Dort meist auf einem schmalen Grad aus Genialität, Schund und Kult errichtet, bei dem die Grenzen fließend und oft sehr subjektiver Natur sind. Supermänner gegen Amazonen (seiner Zeit hierzulande unter dem wunderschönen Titel Sie hauen alle in die Pfanne veröffentlicht) ist exakt so ein Grenzgänger. Obwohl man wohl kaum um das cineastische Unwort Trash herumkommt, welches in diesem Fall aber wirklich positiv behaftet ist. Man verwendet es nicht gerne, gerade da es in den letzten Jahren so inflationär und kalkuliert für hingerotzte Schwachsinns-Produktionen okkupiert wurde und somit im allgemeinen Gebrauch gar nicht mehr dem zu entsprechen schien, womit dieser Begriff einst liebevoll umschrieben wurde. Es sind Filme wie diese, die sich noch mit gutem Gewissen diesen respektvollen Ritterschlag verdienen – was sie noch längt nicht zu einem „guten“ Film im eigentlichen Sinne machen.

Es beginnt mit einem obskuren Turnier, in dem sich Amazonen in blutigen Wettkämpfen gegenseitig dezimieren, damit am Ende eine gewonnen hat. Und dementsprechend viele andere tot sind. Welchen Sinn das erfolgt erfahren wir nicht, vielleicht muss der hauseigene Bestand saisonal kontrolliert werden, so was wie eine Abschussstruktur im Wildbereich. Nachher werden es zu viele, will ja keiner. Kurz darauf fallen die wilden Hilden über ein armes Dörfchen herein und fordern eine Art Schutzgeld in Form von Cerealien. Blöd nur, dass die Dorfbewohner schon an ihren seit Jahrhunderten aktiven Beschützer Dharma eben diesen Betrag abdrücken. Dieser ist eigentlich nur ein mehr oder weniger gewiefter Scharlatan, der eine uralte Tradition gewinnbringend ausübt und mit Aru (Aldo Canti a.k.a Nick Jordan, Sabata) bereits seinen Nachfolger antrainiert hat. Dieser kommt nach der Ermordung seines Lehrmeisters früher als erhofft zu der Ehre, verschafft sich jedoch durch seine Ausbildung in Übers-Ohr-Hauerei mit den gutgläubigen, dafür kampferprobten Haudegen Moog („Hallo, Herr Neger“) und Chung (kurios: Shaw Brothers Limited war ernsthaft daran beteiligt) ein paar schlagkräftige Gehilfen.

So weit, so drollig. Schon allein für sich besitzt Supermänner gegen Amazonen einen sehr eigenwilligen Charme, bei dem irgendwie nichts richtig zusammenpasst. Da gibt es dezent angedeuteten Schlüsselloch-Voyeurismus aufgrund der gut gebauten Damen in engen und knappen Kostümen, ebenso wie zumindest teilweise (für seine Zeit) drastische Gewaltszenen. Überwiegend ist ein alberner, bald infantiler Humor. Die Geschichte ist eine Mischpocke aus Fantasy, Italowestern, Sandalenfilm und Flachwitzkomödie – mit einem dazu (un-)passenden Score-Eintopf aus dem Oliver-Onions-Flipperautomat -, die tatsächlich ab und an ein paar wunderbar abstruse (und ebenso rohkrepierende) Ideen rauskloppt, am ehesten aber punktet durch die brachiale Synchro aus dem Hause Rainer Brandt. Da bleibt keine Chance ungenutzt, selbst die banalste Momentaufnahme in ein Kalauerfeuerwerk jenseits von Gut und Böse zu verwandeln. Das schwankt – wie der ganze Film – zwischen wirklich hohl in den Raum gefeuertem Nonsens („Mein Junge, wenn sie nicht so wollen wie du willst, dann beißt du ihnen eine Beule in den Bart, dass sie nicht geradeaus laufen können – oder ziehst ihnen einen Scheitel mit der Fahrradkette“) und im Kontext beinah grenzgenialen Lattenkrachern („Das Einzige woran diese Weiber denken können ist Krieg. Das Essen lassen sie anbrennen und die Getränke sind warm. Nicht mal`nen Kühlschrank können sie abtauen“), die Trefferquote liegt gänzlich im Auge des Betrachters.

Fakt ist, dass Supermänner gegen Amazonen für einen Film seiner skurrilen Gattung sicherlich etwas zu lang ausgefallen ist bzw. dafür eben nicht genug zu bieten hat. Rainer Brandt und Co. scheinen sehr bemüht, beinah gezwungen, einen Gag nach dem anderen rauszuballern, damit zumindest immer der Anschein gewahrt wird, dass hier konstant die Kuh fliegt. Nach einem rasanten und in seiner ungestümen Weise auch sehr reizvollen Start könnte der Film ohne seine Schnodder-Synchro zeitweise kaum den Unterhaltungswert halten. Trotzdem versprüht dieser hemmungslose, wenn auch nicht immer debil-brillanter Blödsinn einen sehr angenehmen Charme und ist in seinem Gesamtpaket eben recht akkurat. Er ist so weit weg von perfekt, darin aber absolut bemüht. Dennoch so absurd neben der Spur und in seinem ganzen Unfug immer mal wieder mit schrulligen Geistesblitzen gesegnet – DAS ist doch dieser berühmte Trash-Faktor, den wir immer alle angeblich abfeiern. Supermänner gegen Amazonen ist auch in dieser Kategorie vielleicht nicht der Abräumer schlechthin, definitiv aber ein würdiger Vertreter und eine Art Geheimwaffe, wenn es in lockerer Runde mal unbeschwert heiter zugehen soll (die Älteren werden sich erinnern).

Fazit

Grober, mitunter hemmungsloser Italo-Unfug auf Rainer Brandt-Synchro mit Freifahrtsschein. Das ist im Positiven wie Negativen genau das, was man davon erwarten kann. Und natürlich überwiegt in der Extreme das Positive. Wenn man für so etwas zugänglich ist. Eine allgemeine Empfehlung lässt sich dafür unmöglich aussprechen, Freunde des (un)gepflegten Blödsinns können da aber sehr wohl den Riechkolben mal reinhalten.

Kritik: Jacko Kunze

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