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Der Punker Fred (Christopher Lambert) hilft der wunderschönen Helena (Isabelle Adjani) beim Tragen ihrer Einkäufe. Dafür lädt sie ihn zu ihrer Geburtstagsfeier ein. Doch dort sprengt Fred so gleich den Tresor und stiehlt wichtige Dokumente. Er fordert per Erpresserbrief 50 Millionen Franc. Helena geht darauf ein und trifft sich mit ihm in der Metro um die Übergabe zu vollziehen. Doch als sie ihn reinlegen will platzt das Geschäft. Den wartenden Polizisten kann Fred locker entkommen, denn er lebt in der Metro und kennt sich dort bestens aus. Helenas Interesse an Fred und seinem Leben wird nun geweckt. Sie versucht ihn aufzuspüren...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Liebst du mich wenigstens ein bisschen…?“

Gerade ist er mit Valerian – Die Stadt der tausend Planeten wieder auf die große Leinwand zurückgekehrt: Luc Besson, der international (zumindest vor gut 20 Jahren) wohl populärste französische Popcorn-Regisseur überhaupt. Europaweit bereits Ende der 80er einer breiten Masse bekannt geworden durch Filme wie Im Rausch der Tiefe oder Nikita, in den USA spätestens durch Léon – Der Profi und Das fünfte Element Mitte der 90er. In seinem Heimatland wurde schon sein zweiter Spielfilm Subway ein echter Hit, heimste einige César-Nominierungen ein und gewann direkt drei Trophäen. Angesichts seines aktuellen Kinofilms ein passender Zeitpunkt einen Blick zurück auf seine Anfänge zu werfen, denn so unterschiedlich sind sein zweites und sein neuestes Werk gar nicht.

Wie Valerian – Die Stadt der tausend Planeten (oder natürlich auch Das fünfte Element) ist Subway purer Eskapismus, nur hier noch nicht in fremde Galaxien oder futuristische Science-Fiction-Utopien. Dafür fehlte Besson damals selbstredend das nötige Kleingeld und so verlagert er seine Realitätsflucht einfach eine Etage tiefer. In die Pariser Métro, einer eigenen Welt unter der Unseren, zumindest in dieser urbanen Steampunk/New-Wave/Und-doch-Pop-Ballade im verzerrten Antimaterie-Look der 80er, um das Ganze nur irgendwie grob zu kategorisieren, was an sich schlicht unmöglich und auch so gewollt ist. Der Plot verläuft sich schnell in den verwinkelten Schläuchen und Schächten des Untergrunds, hangelt sich an stützenden Eckpfeilern notdürftig entlang und schafft es so gerade mal eben auf dem Papier einem erzählerisch-sinnvollen Pfad zu folgen. Zusammengefasst klingt die Geschichte von Subway wesentlich flüssiger und stimmiger als sie im fertigen, bewegten Bild zu erleben ist, aber das spielt auch nur eine geringfügige Rolle. Der Film versprüht in seinem schrillen Look und dennoch klassischen vorhandenen Details eher den Geist eines zeitgeistlich-modernen Märchens, um es als heillos romantische Tragödie im Music-Clip-Stil zu beenden. Gebrüder Grimm, Shakespeare, Liebesfilm, Subkultur-Fantasterei, Manga, MTV und Anarchie; mit mehr Herz als Verstand gemacht, was in der Form durchaus gestattet ist.

Das Resultat ist faszinierend, sehr in seiner Zeit verankert, wirkt heute mitunter weniger berauschend mit dem Hang zum Bad Taste. Wer so exzessiv in den nicht selten rückwirkend peinlich erscheinenden 80er schwelgt, läuft immer Gefahr als schlecht oder sehr komisch gealtert zu enden. Ganz davon freisprechen lässt sich auch Subway nicht. Das Problem liegt eindeutig in seinem gesunkenen Überwältigungs-Faktor (der in der Form bestimmt mal vorhanden war), wodurch natürlich massiv auffällt, wie schlicht der Film doch gestrickt ist und eindeutig auf Emotion statt Narration baut. Manchmal unpassend albern, manchmal skurril um der Skurrilität willen, gelegentlich einfach nur eine Aneinanderreihung von Szenen um die Zeit zu überbrücken, charmant bleibt der Film aber durchgehend in seinem Drang nach Freiheit, Abenteuer und gesellschaftlicher Rebellion mit diesem leicht infantilen Hurra-Gefühl, das Luc Besson in seinen besseren Zeiten ausmacht.

Fazit

Weder im Genre noch Arthaus beheimatet erscheint „Subway“ mehr wie eine Idee, eine Vision denn ein in sich gänzlich geschlossener, komplett funktioneller Film, was ihn gewissermaßen angreifbar, krude, aber auch so extravagant und speziell wie wohl „geplant“ erscheinen lässt. Ein interessantes Zeitdokument und Genre-Crossover-Experiment, eine Fingerübung für spätere Besson-Arbeiten…und (trotzdem) immer noch deutlich besser als manche seiner Folgefilme.

Kritik: Jacko Kunze

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