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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Philosophieprofessor und Familienvater Evan Birch scheint ein unbescholtener Bürger zu sein. Als eine 17jährige Studentin verschwindet, führen einige Indizien auf seine Spur. Der erfahrene Ermittler Malloy nimmt sich den Akademiker zur Brust, der sich durch angebliche Erinnerungslücken und  Widersprüche immer verdächtiger macht.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Guy Pearce leidet an massiven Gedächtnislücken und weiß (womöglich) selbst nicht, in wie weit er in ein Verbrechen involviert ist? Wem kommt das noch bekannt vor? Die Euphorie kann aber bitte zurück geschraubt werden. Die Romanadaption Spinning Man – Im Dunkel deiner Seele, in den USA direkt als VOD veröffentlicht, hat bis auf den Hauptdarsteller und dessen nicht astreines Erinnerungsvermögen nahezu nichts mit Christopher Nolan’s inzwischen fast 20 Jahre alten (wie die Zeit verfliegt!), raffinierten Durchbruchswerk Memento gemeinsam. Weder inhaltlich noch – leider – qualitativ.

Evan Birch (Pearce) ist Philosophieprofessor am College, (scheinbar) glücklich verheiratet und hat zwei entzückende Kinder. Plötzlich steht jedoch die Mordkommission vor seiner Haustür. Eine minderjährige Studentin ist an einem See ganz in ihrer Nähe verschwunden und die Beschreibung eines am mutmaßlichen Tatort gesehenen Wagens passt exakt auf den von Evan. Statt kooperativ zu sein zeigt sich dieser empört und erregt somit das Misstrauen des gerissenen Detective Malloy (Pierce Brosnan, Mamma Mia: Here We Go Again!), der fortan dessen Leben etwas genauer durchleuchtet. Dabei stößt er auf einige Kratzer in der angeblich makellosen Bilderbuchfamilien-Fassade und ertappt den offiziell nur lose Tatverdächtigen immer wieder bei widersprüchlichen Aussagen, die dieser mit einer schwammigen Erinnerung begründet. Philosophisch geschult scheint Evan über die Relativität von Wahrheit und Wahrnehmung sein Umfeld, insbesondere Malloy und sogar seine Ehefrau Ellen (Minnie Driver, Good Will Hunting), clever manipulieren zu wollen. Oder ist er ernsthaft psychisch gestört oder gar am Ende doch das Opfer einer infamen Intrige?

Aus der grundsätzlichen Idee lässt sich vermutlich etwas Interessantes errichten. Früh wird der zunächst als völlig harmlos und gutbürgerlich dargestellte Protagonist unter Verdacht gestellt und für den Zuschauer offenbart sich dann schnell, das hier vieles wohl Fassade ist. Die beiden Hauptdarsteller können erwiesener Maßen ordentlich abliefern und stehen (immer noch) normalerweise klar über dem Niveau beliebiger DTV-08/15-Ware. Alles gut und schön, nur mehr als die Theorie bleibt am Ende davon kaum übrig. Solide gespielt gelingt es Spinning Man – Im Dunkel deiner Seele nie seine Prämisse mit besonderem Einfallsreichtum oder kribbeliger Spannung entscheidend auszuschmücken. Behäbig reitet das Drehbuch unentwegt auf dem einzig reizvollen Gedanken herum: Zerstreuter Professor oder gefährlicher Psychopath? Wobei dem Zuschauer nie richtig in die Ungewissheit kommt, er würde hier geschickt hinters Licht geführt werden. Man wird nicht irritiert oder verunsichert, sondern folgt dem Plot maximal bemüht, der sich  - wie seine Hauptfigur – irgendwann ungeschickt und unglücklich verzettelt.

Fazit

Was man als Wahrheit interpretiert, ist als was man sich als Wahrheit erinnert. Oder so ähnlich. In allerhand kruder Waschküchenpsychologie mit lapidarer Symbolik (der Mausefallen-Konflikt) mündend und das versucht durch philosophisch angerissene Theorien irgendwie faszinierend zu begründen, dabei aber wirkt wie eine im Bus abgeschriebene Hausaufgabe, wenn man selbst den Stoff nicht verstanden hat. Dadurch humpelt sich der Film frühzeitig angeschlagen bis zu seinem unspektakulären Finale, das sich selbst für etwas reißerischen Unfug zu schade scheint. Dabei wäre es vielleicht noch das, was die Kohlen aus dem Feuer hätte holen können. Zumindest grob. So bleibt es ein bodenständig inszenierter, aber zu selbstgefälliger, überambitionierter, unglaubwürdiger und in letzter Konsequenz völlig banaler Thriller, über den es sich nicht ärgern lässt. Weil er gar keine Rolle spielt. Nicht der Rede wert.

Kritik: Jacko Kunze

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