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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

Robots einziges Ziel war es stets, Celeste zu der brillanten Wissenschaftlerin großzuziehen, die sie heute ist. Als die junge Astronautin zu ihrer ersten interstellaren Mission aufbricht, hat Robot niemanden mehr, um den er sich kümmern könnte. Er freut sich, dass Celeste endlich ihren Traum verwirklicht, und er weiß auch, dass sie eines Tages zurückkehren wird. Doch die Einsamkeit tut seinen alternden technischen Systemen nicht gut.

Kritik

Leben und Tod, Mensch und Maschine, Zusammenhalt und Loslassen, innige Nähe und unendliche Distanz: Diese markanten Gegensätze sind die dramaturgischen Eckpfeiler Kid Koalas poetischen Animations-Märchens. Das braucht keinerlei gesprochene Dialoge für seine berührende Geschichte vom Umgang mit Verlust, sowohl vorübergehender als auch ewiger, der Frage nach dem Unterschied zwischen Versorgung und Fürsorge und schließlich darum, was Menschlichkeit ausmacht. Es sind gewichtige Themen, die der kanadische Künstler und seine Co-Drehbuchautorin Mylène Chollet behandeln, gerade für einen Kinderfilm. 

Dessen ruhige Erzählform, klarer narrativer Fokus und reduzierte Anzahl Charaktere dienen als Gegengewicht zu den anspruchsvollen Konflikten. Jene entfalten sich im Hintergrund der humorvollen Story der kleinen Celeste, die nach dem Tod ihrer alleinerziehenden Mutter in Robot einen Ersatzelternteil findet. Der erste der drei Akte, in die sich die Handlungsstruktur gliedern ließe, zeigt Robot beim unkonventionellen Bewältigen der Herausforderungen des Kinderaufziehens. Als Celeste schließlich als erwachsene Astronautin selbst ins All aufbricht, muss Robot die Trennung bewältigen.

Seine Einsamkeit auf der Erde spiegelt die Situation der kleinen Protagonistin, die ihre Mutter nach deren Tod bei einem Weltraum-Einsatz vermisst. Zugleich zeigt er den in Kinderfilmen kaum je aufgegriffenen Verlust an Sinnhaftigkeit, den manche Eltern nach dem Auszug der Kinder spüren. Eine ähnlich untypische Problematik ist die eines Verlusts ohne richtig Abschied nehmen zu können. Er gibt dem zu Herzen gehenden Sci-Fi-Abenteuer eine melancholische Schlussnote, die den futuristischen Plot in die Gegenwart zurückholt.

Fazit

7.5

In klaren Formen und reduzierten Bilderbögen voller augenzwinkernder Details adaptiert Multitalent Kid Koala alias Eric San seine 2011 erschienene Graphic Novel als philosophischen Science-Fiction-Märchen. Die schwarz-weißen Kreidezeichnungen der Buchvorlage ersetzt eine pastellige Farbpalette, passend zum chaplinesken Humor und der inszenatorischen Leichtigkeit. Der vom Regisseur und DJ komponierte Soundtrack macht den Verzicht auf gesprochene Worte fast vergessen. Mit seinen universellen Themen und seiner emotionalen Komplexität bietet das cineastische Kleinod ein angenehm anspruchsvolles Animationskino, zeit- und alterslos.

Kritik: Lida Bach

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