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Quelle: themoviedb.org

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Mel Brooks Parodie der Stummfilm-Ära aus dem Jahre 1976. Mel Funn (Brooks) versucht sein neuestes Drehbuch - für einen Stummfilm - in Hollywood an den Mann zu bringen. Auch bei der Beschaffung der Hauptdarsteller kennt er keine Grenzen... Burt Reynolds, James Caan, Paul Newman u.a. sind in Gastrollen zu sehen.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Kaum ein progressiver, dem puren (und einst trotzdem sehr hintergründigen) Entertainment verschriebener Filmemacher hat so stark angefangen wie Mel Brooks 1967 mit Frühling für Hitler und ist so konsequent belangloser geworden, mündend in dem peinlichen Dracula – Tot aber glücklich von 1995. Ein schleichender Prozess, bei dem das mutige und kuriose Projekt namens Silent Movie zwischenzeitlich sogar das Potential besitzt ein echtes Highlight zu werden, was leider am Ende nicht in Gänze bestand hat.

Ein Stummfilm aus dem Jahr 1976 über einen Regisseur namens Mel Funn (Brooks himself), der in den 70er Jahren für geisteskrank erklärt wird, einen Stummfilm  machen zu wollen. Welches Studio würde diesem Irrsinn grünes Licht geben? Höchstens eines, das im Klammergriff vom hungrigen Finanzhaiimperium Engult & Devour bzw. Gierschlund & Raffke (Firmenmotto: „Our Fingers Are In Everything“) nach Luft japst und jeden Strohhalm dafür verwenden würde. Selbst gereicht von einem positiv-verrücktem Trio, dem es tatsächlich gelingt einige der größten (und angeblich schwierigsten) Stars seiner Zeit für dieses Himmelfahrtskommando zu gewinnen, bis der seelen- und skrupellose Konzern zur aktiven Prävention gegen künstlerische Kreativität und enthusiastischen Mut alle niederträchtigen Geschütze auffährt.

Mit sichtlicher Ehrfucht zur ausgestorbenen, da vom technischen Fortschritt natürlich überholten Kunstform des Stummfilms lässt Mel Brooks sie für gut 85 Minuten wieder auferstehen. Nur ein einziges Wort wird im ganzen Film gesprochen (ausgerechnet von einer sonst „hauptberuflich“ stillen Person), ansonsten dürfen sich Brooks und seine zahlreichen Gaststars hier nach Herzenslust und voller Spielfreude austoben wie einst Buster Keaton oder Charlie Chaplin. Mit den Methoden des Genres wird liebevoll spazieren gegangen, während sie aber auch gleichzeitig zärtlich demontiert und satirisch überspitzt werden. Zwischen heillos alberner und manchmal brillanter Slapstick (die Ritterrüstungen oder der schwankende Trailer), schlauer Satire und infantilem Unfug, bekloppter Blödelei und perfekt getimter Ironie. Mit übersprudelnder Euphorie und in rasantem Tempo pfeffert Mel Brooks eine Pointe nach der anderen heraus, von der selbstverständlich nicht jede ihr Ziel im Zentrum erwischt.

Darüber darf und kann jedoch meistens mühelos hinweggesehen werden, allein die herrlich selbstironischen Gastauftritte von teilweise als Diven verschrienen Stars wie James Caan (Thief – Der Einzelgänger), Liza Minnelli (Cabaret), Anne Bancroft (Die Reifeprüfung), Paul Newman (Die Farbe des Geldes) und ganz besonders Burt Reynolds (Ein ausgekochtes Schlitzohr) sprühen nur so von Charme und Witz. Irgendwann im letzten Drittel geht dem herzerfrischenden Treiben leider spürbar der Saft aus, seine besten Momente verfeuert der Film eindeutig innerhalb der ersten Stunde. Danach strauchelt Silent Movie leicht aus dem Tritt gekommen nur noch über die Ziellinie, bis dahin ist der Spaßfaktor allerdings ziemlich hoch angesiedelt.

Fazit

Wie so häufig bei Mel Brooks pendelt „Silent Movie“ mal zwischen zu albernem Nonsens und intelligenter Comedy-Kunst, wobei Letzteres hier eindeutig überwiegt. Kein reiner Spoof wie in seinen späteren Jahren, sondern eine verliebte Hommage an die Zeit, bevor das Kino sprechen lernte. Und gleichzeitig auch der Beweis dafür, dass auch aus der Mode gekommenen Kunstformen nicht zwangsläufig ihren Glanz verlieren müssen. Trotz leichter Schwächen – besonders im Schlussspurt – ein insgesamt gelungenes Experiment.

Kritik: Jacko Kunze

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