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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Sidonie Perceval, eine gefeierte französische Schriftstellerin, trauert noch immer um ihren verstorbenen Ehemann. Anlässlich der Wiederveröffentlichung ihres ersten Buchs wird sie nach Japan eingeladen, wo sie von ihrem dortigen Verleger empfangen wird. Er nimmt sie mit nach Kyoto, in die Stadt der Schreine und Tempel. Während die beiden gemeinsam durch die japanische Frühlingsblüte fahren, beginnt sie langsam, sich Kenzo gegenüber zu öffnen. Doch der Geist ihres Ehemannes Antoine folgt Sidonie. Erst wenn sie endlich bereit dazu ist, ihn gehen zu lassen, wird sie wieder bereit für die Liebe sein.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Japan sei das Land der Geister, deklamiert August Diehl (Der Räuber Hotzenplotz) in der Rolle eines eben solchen in Élise Girards (Strange Birds) restaurativer Romanze. Deren mit nonchalantem Narzissmus präsentierte Wiedergänger werden unwillentlich zu Figurationen des gespenstischen Gestrigkeit, die das pittoreske Palimpsest noch fragwürdiger macht als dessen sentimentale Selbstbespiegelung und elitärer Exotismus. Zweiter verbirgt sich vergebens hinter der manierierten Maske der Hommage, die indes tatsächlich nicht Aspekten der japanischen Kultur gilt, sondern deren eurozentrischer Erotisierung. 

Letzte manifestiert sich am deutlichsten in der manierierten Affäre der französischen Titelheldin mit dem japanischen Verleger ihres ersten Romans. Das dieser im Heimatland der von Isabelle Huppert (A Traveller's Needs) mit neurotischer Naivität verkörperten Autorin Sidonie Perceval augenscheinlich in den 70ern erschien und auf eine persönliche Tragödie verweist, passt zur selbstverliebten Stilisierung der eigenen Biografie zum im doppelten Sinn filmreifen Familienroman. So ist die zähe Inszenierung durchzogen von arrivierten Anspielungen auf japanische Kino-Ikonen.

Da die Regisseurin und Drehbuchautorin ihrem Publikum offenbar keinerlei Kunstkenntnis zutraut, weist sie gleich doppelt dialogisch darauf hin, dass Sidonies Verleger Kenzo Mizoguchi (Tsuyoshi Ihara, They Say Nothing Stays the Same) den Nachnamen eines berühmten Regisseurs trägt, lässt das prospektive Paar zum Grab Jun'ichirō Tanizakis pilgern und verbrämt beider körperliche Intimität in sepia-farbenen Standbildern. Diese Kulmination kunsthandwerklichen Kitsches besiegelt die kommerzielle Kalkulation des pittoresken Potpourris biederer Begehrlichkeit und kolonialistischen Klamauks. Exaltierter Eskapismus für eine egozentrische Elite.

Fazit

Holzschnittartig ist Elise Girards magisch-realistisches Melodrama in der Tat, nur nicht nach Art japanischer Kunstwerke, sondern der trivialen Theatralik einer stumpfen Humoreske. Das geheuchelte Gefühl der langatmigen Liebelei gilt einem verstaubten Frauenbild und romanesken Männer-Modellen sowie den Klischee-Kulissen eines Japans, reduziert auf touristische Trivia und spießige Souvenirs. Das Schauspiel ist ausreichend apart, aber bar jeder romantischen Chemie oder zwischenmenschlichen Dynamik. Die versponnene Vergangenheitsverhaftung eines privilegierten Bildungsbürgertums wird zu weltgewandter Wehmut überhöht.

Kritik: Lida Bach

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