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Inhalt

Die mörderische Liebesgeschichte zwischen dem todessüchtigen Groupie Nancy Spungen und Sid Vicious, dem Bassisten der legendären Sex Pistols. Die Chronologie einer zerstörerischen Liebe im Niemandsland einer "No Future"-bewegten Generation verwirrter Kinder. Sid ersticht Nancy und folgt ihr kurz darauf ins Punk-Nirvana - gestorben an einer Überdosis Heroin, kurz vor seinem Prozeß.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

„Sidney ist mehr als nur ein normaler Bassist, er ist das absolute Desaster. Er ist ein Symbol, eine Metapher. Er verkörpert die ganze Dimension der nihilistischen Generation. Er ist ein Anti-Typ!“

Nach dem Überraschungserfolg seines zum Kultfilm avancierten Streifens Repo Man (1984) wagte sich der damals erst 32jährige Brite Alex Cox an einen Film über die – im wahrsten Sinne des Wortes - toxische Beziehung zwischen Sex Pistols-Bassist Sid Vicious (Gary Oldman, Mank) und dessen Freundin Nancy Spungen (Chloe Webb, Shameless), die am 12. Oktober 1978 in einer Katastrophe mündete: im Drogenrausch erstach Sid seine Nancy mehr oder weniger versehentlich. Er wurde festgenommen, später auf Kaution freigelassen, doch den Prozess erlebte er nicht mehr. Am 2. Februar 1979 starb die Punk Rocke-Ikone an einer Überdosis Heroin. Er wurde nur 21 Jahre alt.

Der Film stieß seinerzeit nicht flächendeckend auf Gegenliebe und polarisiert auch heute noch. Besonders Sex Pistols-Frontman Johnny Rotten ließ kaum ein gutes Haar an ihm und kritisierte allerhand Ungereimtheiten sowie die eigene Darstellung aufs Schärfste. Von neutralerer Seite wurde vermehrt eine gewisse Oberflächlichkeit kritisiert, die sich wenig mit der Psychologie der Figuren auseinandersetzen würde. Dies kann man durchaus als berechtigte Kritikpunkte vorbringen, allerdings nur unter der Prämisse, dass es Alex Cox hier wirklich an einem Biopic im klassischen Sinne gelegen wäre. Anstelle eines akkuraten, an Genauigkeit interessierten Künstlerportraits wird eine oftmals spekulative, dafür ungemein impulsive Love Story interpretiert, die sich gar nicht anmaßt, diese zwei chaotischen, letzten Jahre der tragischen Hauptfiguren ernsthaft rekapitulieren zu wollen oder zu können. Belegt sind lediglich Eckdaten, alles dazwischen ist das, was ein Pärchen wie Sid Vicious und Nancy Spungen wohl besser beschreibt als jede Detailgetreue Dokumentation: der pure Punk. Lebendig, rebellisch, unangepasst, laut, dreckig und vulgär.

Alex Cox versucht sich den Figuren nicht über Waschküchen-psychologische Analysen, sondern viel mehr über die Emotionen zu nähren. Über Impulse, über Oberflächenreize. Dafür mit voller Wucht und einer unglaublichen Energie. Sid & Nancy ist der anarchistische Gegenentwurf zu so vielen drögen, im Eiltempo gehetzten Biopics, die sich selten aus ihrer geschützten, dafür biederen Wohlfühlzone herauswagen. Der sich auch nicht vor absurden bis teils surrealen Momenten scheut, die zum Teil auch die Punk-Szene und ihre Attitüden ad absurdum führen, wenn beispielsweise in golden Stretchlimousinen zum H-Kauf gegondelt wird. Cox traut sich was und schert sich offenkundig wenig darum, was andere davon halten mögen. Und genau das macht diesen Film so besonders. Neben der natürlich herausragenden Leistungen seiner Darsteller*innen. Allerspätestens wenn der bis dahin noch völlig unbekannte Theaterdarsteller Gary Oldman seine Version von „My Way“ ins Mikrofon rotzt, vergisst man jegliches Schauspiel gänzlich. Das ist keine Verkörperung, das ist eine vollständige Vereinnahmung einer Figur. Stellvertretend für all das, was diesen Film ausmacht. Seine rohe Kraft, seine Leidenschaft und seine pure Emotion. Vermutlich hätte Sid Vicious selbst diesen Film geliebt. Ein größeres Kompliment lässt sich so einem Projekt wohl kaum machen.

Fazit

Statt der üblichen Rise-and-Fall-Struktur oder den beschönigenden Lobhudeleien traditioneller Biopics, begibt sich „Sid & Nancy“ sofort in den freien, ungebremsten und radikalen Fall, der seinen realen Figuren vermutlich wesentlich gerechter wird als eine akribische Nacherzählung schnöder Fakten. Das ist eine wahrer Rausch, euphorisch gespielt wie inszeniert und weitaus vitaler als das Meiste, was sich sonst so in dem Sektor bewegt. Mit Mut zu Fehl und Tadel, aber was wäre passender bei einem Film über diese bizarre wie fatale Liebesgeschichte?

Kritik: Jacko Kunze

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