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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Nach dem Gangster-Epos Gangs of New York, dem eindringlichen Fliegerdrama Aviator und dem coolen Gangstermovie The Departed, darf man das Gespann DiCaprio/Scorsese getrost als neues Dreamteam in Hollywood ansehen. Kein Wunder also, dass die gelungene Zusammenarbeit auch ein weiteres Mal aufgegriffen wurde. Beim vierten Versuch nahm sich der Regie-Altmeister die Romanvorlage von Dennis Lehane vor, und dieses Mal schien eine Mordsspannung garantiert. Ob der vierte Versuch nicht ins Wasser gefallen ist, lest Ihr in den folgenden Zeilen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

US-Marshall Edward Teddy Daniels reist mit seinem Partner auf die Strafinsel Shutter Island, um das Verschwinden der Patientin Rachel Solano aus der Klinik für psychisch gestörte Schwerverbrecher aufzuklären. Doch als ein Sturm aufkommt, sind die Polizisten auf der Insel gefangen und mischen sich unfreiwillig unter die Insassen. Je mehr Daniels hinter die Kulissen der Anstalt blickt, um so mehr beschäftigt ihn sein eigenes Trauma, das Chaos geht um, und die Suche nach Rachel wird gleichzeitig zur Suche nach dem rätselhaften 67. Patienten…

Um es gleich vorweg zu nehmen: Ja, die vierte Gemeinschaftsproduktion von DiCaprio und Scorsese funktioniert ebenfalls. Der Stoff der Romanvorlage wurde zwar um einige Abschnitte gekürzt, bietet aber für einen Film immer noch genügend Vielschichtigkeit, um falsche Fährten zu legen und schließlich in einem furios-überraschenden Finale zu gipfeln. Weniger auf die Akteure ausgelegt als die Vorgängerproduktionen, liegt der Fokus in Shutter Island deutlich auf der Story und schafft es trotzdem noch, dem Cast genügend Platz zu spendieren.  Dabei verzichtet Scorsese bewusst trotz einiger Effektaufnahmen auf viel technischen Schnickschnack. Der Altmeister platziert einfach nur die Kamera an der richtigen Stelle, verwendet hier und da mal einen Filter und lässt schließlich die Szenen wirken, wie sie sind. Das wirkt geradezu altmodisch (vor allem bei einigen Außenaufnahmen), verfehlt jedoch seine Wirkung nicht. Der filmische Stil Scorseses trägt darüber hinaus seine eigene Handschrift, die unverwechselbar ist, und die auch im Gruselgenre sehr gut gelingt. Auch sonstige Zugaben wie Musik und Ausstattung sind auffällig bodenständig geblieben, so dass Vergleiche zu Hitchcock schnell gezogen werden können. In der Inszenierung nimmt sich der Film dabei sehr unterschiedlich. Auch wenn die Kamera keine Kapriolen veranstaltet, ist sie im Detail sehr flexibel eingesetzt. Einerseits klassisch lehrbuchmäßig, sind die Unterschiede zwischen Außen- und Innenaufnahmen deutlich zu erkennen. Während enge Räume teils künstlerisch-klaustrophobisch eingefangen wurden, sind Wälder und Inseln weitläufig gehalten und kaum verfremdet. Das schafft Kontraste, die der Geschichte das nötige Ambiente mitgeben.

Als Hauptpfeiler entfaltet sich schnell die Story, die in ihrer Komplexität fast aus dem Roman abgeschrieben worden ist, trotz der erwähnten Kürzungen. Die Story bereitet viele Wege, biegt schnell wieder ab und eröffnet so bis zum Ende des zweiten Drittels etliche Baustellen, um sie im Finale plötzlich alle abzufertigen. Für Blockbuster-Fans ist der Stoff definitiv zu viel des Guten, so dass nur anspruchsvolle Kinogänger hier auf ihre Kosten kommen sollten und entsprechend mitkommen dürften. Für alle sollte aber gelten: Wer den Film etwas intensiver betrachten will, wird auch vollends bedient werden. Neben der Komplexität ist auch der Nachvollziehfaktor hoch gehalten worden, so dass viele Elemente in sich schlüssig sind und die Auflösung nicht zu einer einzig großen Logiklücke verkommen lässt. Die vielen kleinen Mosaiksteinchen werden schließlich ein großes Ganzes ergeben, so viel kann hier verraten werden. Man muss den Film schon in eine kleine Nische einordnen, da er zu speziell geworden ist und nicht für die Masse konzipiert. Aber als gruseliger Psychothriller mit 50er-Jahre-Ambiente ist Shutter Island eindeutig als Genreperle durchgegangen.

Um die Geschichte glaubwürdig zu vermitteln, bedarf es hierbei zudem schon einer guten Schauspielerriege. Mit Leonardo DiCaprio als erste Wahl wurde wieder einmal ein guter Griff getan, der jede noch so komplex angelegte und vielschichtige Rolle wohl mal locker vom Band zu spulen scheint. Gewohnt vielseitig kann er die verschiedenen Facetten seines Charakters darstellen, ohne auch nur eine Schwäche zu offenbaren. Damit sich der deutschstämmige Superstar aber nicht zu sehr in den Vordergrund spielt, wirken noch einige Hochkaräter mit. Den zwielichtigen Anstaltsleiter verkörpert Ben Kingsley ebenso eindringlich wie Mark Ruffalo den Coppartner, Max von Sydow weiß durch seine etwas unübliche Spielweise zu begeistern. Und auch in den Nebenrollen geben die Akteure ihr Bestes, so dass schließlich im Allgemeinen ein sehr guter Eindruck zurückbleibt.

Fazit

Der vierte Streich DiCaprio/Scorsese weiß auch wieder zu funktionieren, weil er sich inhaltlich eines komplett anderen Themas annimmt. So wurde "Shutter Island" keine Episodenfilmreihe á la Spencer/Hill-Teil 20, sondern ein in sich geschlossenes Werk mit einer komplexen sowie genial aufgezogenen Story und einem furiosem Finale. DiCaprio zieht wieder alle Register seiner Schauspielerkunst, ist aber trotz weit weniger Starbeteiligung kein Übermensch, der sich lieber der Story unterordnet. Wer alte Hitchcock-Klassiker verehrt und neue Überraschungshits wie "Identität" mochte, dürfte mit "Shutter Island" voll auf seine Kosten kommen.

Kritik: Sascha Wuttke

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