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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Im Angesicht des Verlusts ihrer jugendlichen Leichtigkeit befindet sich Matilda (Clara Diemling) an einem Wendepunkt in ihrem Leben. Erfrischende Begegnungen und ungeahnte Sehnsüchte zwingen sie, starren Selbstverständnissen mit neuer Offenheit zu begegnen. Ein überraschender und einfühlsamer Blick auf das Leben junger Erwachsener.

Kritik

Der Schnee knirscht unter den Schuhsohlen. Die dichte Matte bedeckt den abgenutzten Boden und verleiht der Welt wieder den Eindruck eines unbeschriebenen Blattes, einer Formbarkeit, die erst schwindet, wenn sie zu schmelzen beginnt. Der weiße Winter erscheint in seiner Helligkeit und Reinheit im Zyklus der Jahreszeiten wie ein überzeugender Eindruck als Vorbote der Jugendzeit. Es ist demnach sehr passend, dass die ersten Aufnahmen von Schwarz Weiß Bunt eben diese Stimmung vermitteln und dabei eine Metapher aufziehen, die die folgende Erzählung gelungen umrahmt. Debütant David Moser präsentiert einen stillen Coming-of-Age-Film, der sich der Geschichte von Matilda (Clara Diemling) annimmt. Diese steht an der Schwelle eines neuen Lebensabschnitts, zu deren Beschreitung sie durch Begegnungen mit verschiedensten Menschen die nötige Perspektive gewinnt. 

Moser setzt in seinem Werk auf Authentizität. So liegt dem Film kein ausformuliertes Drehbuch zugrunde, es wurden viele Laien gecastet und man arbeitete ohne künstliche Leuchtmittel. Auch die aufgesuchten Drehorte in Wien schwanken zwischen moderner und klassischer Ästhetik, wodurch sie realitätsnah das urbane Stadttreiben bis in die Randbezirke abbilden. Das restliche Design und der Score sind entsprechend schlicht gehalten. Gerade das Naturlicht, die stockenden Dialoge und das feinfühlige Schauspiel von Clara Diemling eröffnen den Eindruck eines neugierigen Tastens, das uns auf organische Art nachvollziehen lässt, warum Matilda am Ende des Filmes nicht mehr die gleiche ist wie zu Beginn. Auch gelingt es, die Zeitlichkeit ihres Entwicklungsprozesses glaubhaft zu vermitteln: Da ist kein großer Knall, kein prägender Einschnitt, sondern eine Reihe von Begegnungen, die ihre (Selbst-)Erkenntnis vorrantreiben.

Genau in der versuchten Authentizität liegen auch die Baustellen des Filmes. Nicht nur wirken einige Gesprächssituationen eher krampfhaft als spontan und das Einweben moderner Trends fühlt sich zeitweise wie ein Fremdkörper an, auch verliert das Authentische schnell seinen Reiz. So erscheinen einige Dialoge, die Matilda im Rahmen ihrer Begegnungen führt, langweilig, eben weil sie so nah an der Realität sind. Auch die Gesamtnarrative, die nicht starr einem roten Faden folgt, sondern einen weitläufigen Raum für ihre Protagonistin ermöglichen möchte, verliert den Zuschauer immer wieder, weil der Film in seiner bisweilen dokumentarisch anmutenden Ästhetik kaum Spannung aufbaut. Letztlich sucht man als Zuschauer wohl doch immer das Fremde und Neue im Spielfilm. Schwarz Weiß Bunt kann das teilweise bieten, indem er in stiller Neugierde die Begegnung als Auslöser der Selbsterkenntnis zelebriert, wartet jedoch über weite Strecken mit nur allzu bekannten Bildern auf. 

Fazit

"Schwarz Weiß Bunt" setzt der Begegnung als Aufhänger jugendlicher Selbsterkenntnis ein Denkmal. Dabei gelingt es dem Werk, einen Raum zu eröffnen, in dem sich die Protagonistin in stiller Neugierde bewegen kann. Leider setzt er dabei allzu sehr auf einen Authentizitätsanspruch, wodurch er mit altbekannten Bildern aufwartet und beim Zuschauer keine Faszination auslösen kann. 

Kritik: Maximilian Knade

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