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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Vier Jahre im Bürgerkrieg sind nicht spurlos an Abilenes ehemaligem Sheriff Jim Trusk vorübergegangen. Vor allem der Verlust seines Freundes Tad Moseley macht dem eigentlich Totgeglaubten immer noch zu schaffen. Kaum erleichtert wird die Situation durch die Liaison seiner großen Liebe Peggy mit Tads Bruder Dave, einem mächtigen Rinderbaron, der sich mit den Farmern von Abilene überworfen hat. Nun muss ausgerechnet der traumatisierte Jim sich für eine der Seiten entscheiden. Und um die Liebe seines Mädchens kämpfen

Kritik

Über Jahrzehnte hinweg war der Western eines der beliebtesten Genres in den internationalen Lichtspielhäusern, weshalb es nicht weiter überraschend ist, wie viele Einträge sich dazu im Filmgeschichtsbuch finden lassen. Neben zahlreichen famosen, bis heute in Ehren gehalten und immer wieder diskutierten Beiträgen findet sich jedoch auch ein kilometertiefes Grab an vergessenen Filmen. Das ist zwangsläufig eine Nebenerscheinung von Popularität, kann doch schließlich nicht jedes Werk ein Meilenstein seines Genres sein. Das Traurige daran ist, dass auch immer wieder Perlen und Geheimtipps in dieser Menge an vernachlässigbaren Werken untergehen. Löblich ist deshalb der stetige Versuch vielversprechende Filme wieder ans Tageslicht zu bringen. Auch Charles F. Haas´ (Star in the Dust) Films Schüsse peitschen durch die Nacht ist einer dieser Filme, aber hält der deutsche Titel seine Versprechungen?

Tatsächlich dringt bei diesem klassischen Western immer wieder der Versuch durch, an den festgefahrenen Strukturen des Genres zu rütteln. So präsentiert Schüsse peitschen durch die Nacht einen zunächst sehr ungewöhnlichen Protagonisten. Jim Trask (Jock Mahoney) kehrt nach dem Bürgerkrieg als ehemaliger Sheriff in seine Stadt zurück und trägt jede Menge Altlasten mit sich herum. So kann er den Tod seines guten Freundes nicht überwinden und ist deshalb sehr zögerlich mit dem Schießeisen. Wahrlich kein Held der alten Westernschule und sicherlich ein guter Ausgangspunkt für ein deutlich figurenbetonteres Drama, doch auf diesen Weg will sich der Film leider nicht begeben. Stattdessen liefert er dann doch den vom Genre geforderten Dienst nach Vorschrift und dümpelt merklich uninteressiert seinem Ende entgegen, bei dem natürlich das Herz einer Dame gewonnen und der kapitalistische Großgrundbesitzer besiegt werden muss.

Den beiden unterschiedlichen Richtungen ist es wohl geschuldet, dass Schüsse peitschen durch die Nacht sehr banal und belanglos erscheint. Im Verzicht auf einer klaren Linie liegt auch der Verzicht etwas wirklich Interessantes zum Ausdruck zu bringen. In dieser Hybridisierung verpasst er es nennenswerte Konflikte zu finden und pendelt deswegen recht unentschlossen zwischen seiner vielversprechenden Idee und den Konventionen des Westerngenres hin und her. Für ein weniger kostspieliges B-Movie ist das vielleicht auch etwas zu viel verlangt und dennoch erweckt auch die knappe Spieldauer den Eindruck, als hätte der Regisseur sein Projekt vor dem Dreh schon aufgegeben und wolle nun in aller Schnelle noch möglichst großen Profit aus der Angelegenheit schlagen. Einem Film tut das jedoch nie gut und so merkt man Schüsse peitschen durch die Nacht allen Schwächen voran vor allem seine enorme Lustlosigkeit an.

Fazit

„Schüsse peitschen durch die Nacht“ vermag es nicht seinem deutschen Titel gerecht zu werden. Angereichert mit einem Schuss Charakterdrama verpasst es der Western sich von klassischen Strukturen zu lösen und plätschert viel zu gemächlich vor sich hin ohne dabei starke Bilder oder interessante Entwicklungen zu finden.

Kritik: Dominic Hochholzer

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