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Inhalt

Prof. Laura Sommerfeld ist Teil einer kleinen Delegation von Wissenschaftlern, die von der UN nach Bolivien geschickt wird, um die Umweltkatastrophe rund um den sich immer weiter ausbreitenden Salzsee Diablo Blanco zu untersuchen. Am Zielort angekommen wird sie mit ihren Kollegen von maskierten Männern entführt und in einer abgelegenen Hacienda gefangen gehalten. Der Anführer gibt sich zwar schnell als Matt Riley zu erkennen - aber der Grund des Kidnappings bleibt völlig im Unklaren. Riley fährt mit Laura zum Salzsee - und lässt sie plötzlich mit zwei kleinen blinden Jungen allein. In der Weite der unendlichen Salzebene, ausgestattet nur mit dem Nötigsten zum Überleben, müssen sich die Drei zurecht finden und Laura erlebt eine tiefe Verbundenheit mit den Kindern und der Natur. Genauso plötzlich, wie Riley die Drei verlassen hat, taucht er auch wieder auf - und offenbart Laura den überraschenden Grund ihrer Entführung.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Es soll eine Zeit gegeben haben, da war Werner Herzog fast vergessen. Ob das wahr ist liegt wie so vieles im Auge des Betrachters und genau dort liegt auch die Entscheidungsgewalt darüber, ob Herzog nun ein cineastischer Meister oder vielleicht doch nur ein Quacksalber ist, der lieber sich selbst und seine Intention einfängt, als wirklich eine Narration. Der allgemeine Tenor des Feuilleton ist sich aber einig: Herzog ist Kunst und sowieso deutsches Kulturgut.

Mit seinem neuen Film Salt and Fire kehrt Herzog nun nach seiner letzten Dokumentation wieder zurück zum Spielfilm, in dem es – wie bei ihm so üblich – über alles ging, nur nicht unbedingt über das angepeilte Thema. Bei Salt and Fire ist das nicht anders und auch ansonsten erweist sich der vom Verleih gerne auch als Thriller bezeichnete Film als typisches Herzog-Vehikel. Dies beinhaltet teils wunderschöne Aufnahmen von Kameramann Peter Zeitlinger (der aktuell in Hollywood an Pretenders von James Franco arbeitet), aber eben auch Schauspieler, die so heterogen agieren, dass es oftmals die Wirkung entfaltet, dass Herzog hier eine Parodie auf die Gattung des Kunstfilms abliefert. Die Frage, ob er aber dafür genügend Humor besitzt zerschlägt diese Vermutung aber recht schnell in ihre Einzelteile.

Trotz allem lässt sich nicht bestreiten, dass hinter Salt and Fire mehr steckt, als ein Umwelt-Thriller. Herzog geht seinen üblichen Kernthemen nach: Mensch und Natur, die Schwäche des einen und die Stärke des anderen. Im Kern nicht uninteressant und voller Facetten  gesegnet und nicht nur visuell mit Reizen ausgestattet, die eine gewisse Faszination erlauben. Doch wer mit Herzogs Inszenierung, inkl. dem Gefühl dass über jeder Einstellung  ein fettgedrucktes „Das ist Kunst!“-Brandzeichen schwebt nicht viel anfangen kann, für den könnte Salt and Fire zu einer massiven Geduldsprobe werden, erst recht wenn Herzog mit dem Erzählfluss sowie der Kontinuität experimentiert und absurde Situationen so einsetzt, dass es nicht wirklich ersichtlich ist, ob er es ernst meint, oder vielleicht eben doch den Schalk im Nacken trägt.

Immerhin besitzt der Film eine Besetzung mit interessanten Format. Neben Michael Shannon, der mit Herzog bereits zusammen gearbeitet hat, gesellt sich auch das ewige Superweib Veronica Ferres dazu. Amerikanisch-darstellerische Vielseitigkeit trifft auf deutsche Gold-Vroni. Letztlich fokussiert sich Herzog aber mehr auf Ferres und die liefert eine Leistung ab, die angestrengt wirkt. Ob es so gewollt war oder ob es für sie doch eine zu große Herausforderung war wird wohl nur sie und vielleicht Herzog wissen. Ihre Leistung sorgte aber mit dafür, dass Salt and Fire für ein Herzog-Neulinge oder -Desinteressierte eine hartes Stück Arbeit ist.

Fazit

Ist das Kunst, oder kann das weg? Gute Frage. "Salt and Fire" ist jedenfalls so ambitionsreich wie auch aufgequollen. Ein Werk das zeitgleich zu irritieren wie auch abservieren vermag. Für Fans des Regisseurs gewiss ein weiteres, wundersames Stück Film. Für Zuschauer, die mit Herzogs Stil nicht vertraut sind oder diesen als selbstgefälliges Kunstgewäsch abtun, dürfte "Salt & Fire" aber ganz klar nur zur Einschlafhilfe empfohlen sein.

Kritik: Sebastian Groß

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