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Inhalt

Michael Sullivan arbeitet als Killer für den Mafia-Boss Rooney. Nachdem sein älterer Sohn zufällig Zeuge eines Mordes wird, an dem er beteiligt ist, gerät alles außer Kontrolle. Seine Frau und sein jüngerer Sohn werden ermordet und er findet sich, verfolgt von der Mafia und Rachepläne schmiedend, mit seinem Sohn auf der Flucht wieder.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Einen traumhafteren Start ins Big-Business als der Brite Sam Mendes kann man wohl kaum hinlegen. Sein erster Spielfilm American Beauty wurde ein weltweit gefeierter Hit, räumte 5 der wichtigsten Oscars ab und beförderte den gerade mal 34jährigen über Nacht in den oft undankbaren Wunderkind-Status. Alles was darauf folgen sollte, würde kaum noch unter „normalen“ Maßstäben beurteilt werden. Drei Jahre dauerte es bis Road to Perdition erschien, der für diese undankbare What-Next-Situation sogar recht positiv aufgenommen wurde. „Kein Meisterwerk, guter Film, ordentliche Arbeit“, so in etwa der Tenor seiner Zeit. Heute ist der Film auch nicht vergessen, aber wird er wirklich oft erwähnt? Zu wenig und wer sich entscheidet ihn (erneut) anzusehen kann gut und gerne zu der Erkenntnis kommen: Trotz des flächendeckend positiven Feedbacks ist Road to Perdition dann doch ein unberechtigtes Opfer des Folgefilm-Fluchs und dessen langen, unfairen Schatten geworden. Um ganz konkret zu werden: Dieser Film ist nicht weniger als brillant, einer der besten seines Jahrgangs, der gesamten Dekade und selbst ein Meisterwerk, das sträflicher Weise wohl lediglich als „zu oft gesehene“ Genre-Variation betrachtet wurde. Schluss damit, jetzt wird Tacheles geredet.

Der Plot von Road to Perdition erscheint relativ simpel, geradlinig, konventionell-erprobt. Auf dem Papier ist er das sicher auch. Vater und Sohn auf der Flucht müssen sich zusammenraufen und holen unter diesen extremen Bedingungen das nach, was in (naja) unbeschwerten Zeiten ausblieb: Sie lernen sich kennen, bauen eine echte Beziehung zueinander auf, die über Versorgung, autoritären Respekt und „Ja, Sir!“ hinausgeht. Eingebettet in eine Mafia-Geschichte der frühen 30er im Chicago-Umfeld, alles schön und gut. Weit mehr als das, denn es geht nicht nur um DIESEN Vater und DIESEN Sohn in DIESER speziellen Situation, es ist eine universelle, traurige und zutiefst ehrliche Ballade über JEDE Vater-Sohn-Beziehung. In allen Facetten, den „Echten“ und den „Falschen“. Was es heißt, das Eine oder das Andere zu sein. Welche Erwartungen, Enttäuschungen, Verantwortungen, Pflichten, Bürden aber auch unverzichtbare Momente dazugehören, die alles legitimieren, selbst wenn einiges aus dem jeweiligen Blickwinkel nicht gerechtfertigt erscheint.

Als Michael Sullivan Jr. (Tyler Hoechlin, Alles erlaubt – Eine Woche ohne Regeln) seinen ihm gegenüber immer sehr distanzierten, emotional reservierten Vater Michael (Tom Hanks, Forrest Gump) heimlich bei der Arbeit beobachtet und dabei erwischt wird, bricht alles in sich zusammen. Michael Senior steht als „Mann fürs Grobe“ in Lohn und Brot bei John Rooney (trotz des körperlichen Abbaus ungemein präsent und brodelnd wie ein Vulkan: Paul Newman, Die Farbe des Geldes), einem persönlichen Freund von Al Capone und seines Zeichen selbst ein hochrangiger Mobster der alten Schule. An sich kein Thema, denn Michael ist loyal und dankbar für die ihm ermöglichte Existenzgrundlage, sein Wort für die Verschwiegenheit des Sohnemanns gilt als sicher, doch einer macht den Vorfall zur schwerwiegenden Familienangelegenheit. Connor (Daniel Craig, James Bond 007 – Casino Royale), der Sohn des Paten, will lieber keine Zeugen für einen Mord am Leben lassen. Dass es sich dabei um die Sullivans handelt ist nicht etwa ein Schutzschirm, es ist die ideale Gelegenheit, seinen größten Rivalen aus dem Weg zu räumen. Nicht (nur) auf beruflicher Ebene – dort wird er eh nur als notwendiges Übel irgendwie geduldet -, das Problem liegt viel tiefer vergraben.

Sullivan ist der Sohn, den John immer wollte. Den er sich erwählt und über seinen eigenen Zögling gestellt hat, was dieser überdeutlich zu spüren bekommt. Immer wieder. Nun wird abgerechnet, im Alleingang und wie es Connor’s Art entspricht völlig überhastet und erbarmungslos, was den alten Rooney zur Stellungnahme zwingt: Wem ist er verpflichtet? Seinem eigen Fleisch & Blut - das mal wieder nur Mist gebaut hat - oder dem Mann, der alles für ihn tun würde und den er insgeheim schon als Thronfolger auserkoren hat? Die Antwort ist viel einfacher als gedacht. Blut ist und bleibt dicker als Wasser, selbst wenn ist nicht richtig, nicht fair, nicht logisch erscheint. Denn das heißt es, ein Vater zu sein. Danach handeln hier ab dieser fatalen Nacht alle, nehmen die unweigerlichen Konsequenzen in Kauf, auch wenn sie bereits wissen, wohin es führen kann und für mindestens einen von ihnen auch unweigerlich wird.

Road to Perdition ist (bewusst) kein Film der Innovationen. Er ist ein Musterbeispiel der makellosen, perfekt ausformulierten und präsentierten Tragödie ganz klassischer Natur, deren Konsens kein Links und Rechts zulässt. Väter sind und bleiben Väter, ganz oder gar nicht. Söhne kann man sich nicht aussuchen, auch wenn man es vielleicht wollte. Am Ende muss man sich eine Frage stellen: Was für ein Vater bin ich? Und ist es das wert? Die Antworten sollte im Idealfall immer „ein Guter“ und „Ja“ lauten, egal was es für einen persönlich bedeutet. Sam Mendes verwendet für diese Grundsatz-Thematik die Kulisse des Prohibitions-Gangsterfilms, die des Road- und Coming-of-Age-Movies, kleidet sie in erlesene Bilder von bestechender Ästhetik und erzählt seine einfache, aber in der essentiellen Größe beinah epische Geschichte mit dem Minimum an Worten. Verwendet lieber perfekt arrangierte Szenen (die Diner-Konfrontation zwischen Tom Hanks und dem verschroben-gruseligen Jude Law„Ich schieße Tote!“ – hat beinah Heat-Qualität), eine Erzählung durch Gesten, Momentaufnahmen und Details, die so unmissverständlich sind, das jedes Verbalisierung einem unnötigen Untertitel gleichkommen würde. Ein filmischer Klimawandel. Mit dem „Auftauen“ der frostigen Bedingungen verschwinden plötzlich auch Schnee und Eis, werden gegen Frühlingssonne und Strand getauscht, was nicht vor fatalen Folgen bewahrt. Weil es nur logisch ist. Grausam. Und rührend. Eine stille Wucht von Film.

Fazit

Ein sensibler Road-Trip von unaufdringlicher Weltklasse. Der die große Kunst beherrscht, sich oberflächlich einfacher Inhalte zu bedienen, um sie perfekt für sich zu interpretieren. Elegant in seinem Auftreten, beinah puristisch in seinem Inhalt, dafür so perfekt auf den Punkt, sensationell!

Kritik: Jacko Kunze

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