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Inhalt

Vier begabte und gründliche Verbrecher, Meister ihrer Fächer, wollen ein Juweliergeschäft in Paris ausrauben. Unter ihnen ist auch Toni, der gerade aus der Haft entlassen wurde. Die präzise vorbereitete Aktion wird ebenso perfekt ausgeführt, doch bei der Flucht mit der Beute lauert ihnen eine gegnerische Gangster-Bande auf und es kommt zu einer blutigen Auseinandersetzung. Allein Toni überlebt die Schießerei, doch das hilft ihm nicht viel: Die Diamanten nimmt die Polizei an sich.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Regisseur Jules Dassin, der mit Filmen wie Stadt ohne Maske (OT: The Naked City) sowie Zelle R 17 (OT: Brute Force) mit Burt Lancaster dem Film-Noir bereits in den 40ern wahrhafte Perlen bescherte, hatte es schließlich in den 50er Jahren nicht leicht: Nach seiner regelrechten Verbannung aus Hollywood – aufgrund der sogenannten "blacklist" des HUAC (House Committee on Un-American Activities), aufgrund der politischen Deklarierung als Kommunist – versuchte Dassin in Europa Fuß zu fassen. Doch erst 1955 sollte der engagierte Dassin, längst finanziell am Ende, in Frankreich fündig werden. Hier entstand gemeinsam mit René Wheeler und Auguste Le Breton, basierend auf dem Roman von Auguste Le Breton, ein absoluter Meilenstein des Films. Dabei scheint Rififi (OT: Du rififi chez les hommes) auf dem ersten Blick wie ein ganz normaler Vertreter des Film Noir zu sein. Doch hinter dem Raub eines Juweliergeschäftes und der darauf folgenden Spirale aus Gewalt, Melancholie und Finsternis steckt noch weit mehr. Denn Jules Dassin konnte zum einen mit seinem kleinen Meisterwerk beweisen, dass es möglich ist auch abseits amerikanischer Kulissen grandiose Genre-Beiträge zu erschaffen (und stärkte damit das französische Kino), doch viel mehr – Rififi erschafft mit seiner ungewöhnlichen Geschichte und seiner Fokussierung auf den Diebstahl (der zudem perfekt in Szene gesetzt wird) kurzerhand sein eigenes neues Genre. Der Heist-Movie war geboren!

Rififi selbst lebt unterdessen von zwei ganz klaren Highlights: Seinem überaus überzeugenden, engagierten und realistisch agierenden Cast, sowie der unglaublich intensiven Inszenierung, die zwar durchaus mit Schnittproblemen zu kämpfen hat, aber wenn es drauf ankommt den Zuschauer regelrecht in die Sitze presst. Die Geschichte selbst, ist indes eher klassischer Natur, was gerade zu Beginn des ersten Drittels für etwas Leerlauf sorgt. Natürlich ist es für die Figur des Toni „dem Sanften“ (fantastisch tiefgreifend, schwer, harsch – vor allem gegenüber Frauen - und unnachgiebig von Jean Servais gespielt) essentiell, dass er nicht nur eine gebrochene und gescheiterte Figur ist (die zu Beginn selbst beim Kartenspiel versagt), sondern auch mit seiner alten Liebe zu kämpfen hat. Doch richtig Zielgerichtet scheint der Nebenplot nicht, sondern er erscheint nur als Stichwortgeber für den eigentlichen Kernpunkt: Dem Raubzug. Und spätestens hier kann Rififi in allen Punkten überzeugen. Stilprägend kann Regisseur und Autor Jules Dassin, der selbst mit der Rolle des Cesar le Milanais in das Juweliergeschäft einsteigt, sein eigenes Genre erschaffen, in dem er bis heute gültige Standards setzte. Egal ob Planung, Durchführung oder Nachspiel des Heist: Hier entdeckt jeder geneigte Zuschauer unzählige andere Filme wieder. Wie also schon Asphalt-Dschungel, darf hier der Zuschauer etwas völlig neues im Bereich des Films entdecken. Und der Raubzug selbst? Nun, während sich alle Figuren, unter anderem Carl Möhner, Robert Manuel, exzellent positionieren, beginnt eine 24 Minütige Sequenz, die nicht nur ohne jegliche Musik und Sprache auskommt, sondern auch so spannend erzählt wird, sodass der Zuschauer regelecht der Atem stockt. Perfekter Filmgenuss.

Der Rest des Films passt sich dann wieder gekonnt in die typische Melancholie des Film Noir ein. Doch Rififi geht sogar noch einen Schritt weiter: Kompromisslos und mit einer Menge Suspense liefert uns hier Jules Dassin ein Bild aus Hoffnungslosigkeit und Gewalt. Hier gibt es keine Gewinner, sondern nur die skrupellose und kalte Unterwelt, wo Kugeln eine anerkannte Sprache sind. Doch hinter dem skrupellosen Finale steckt womöglich noch mehr: Eine Abrechnung Jules Dassins gegenüber der HUAC, eine Erklärung der Ohnmacht und des Gefühls von Machtlosigkeit. Kein Wunder also, dass es gerade Dassins Rolle Cesar am härtesten trifft. So oder so: Rififi liefert hier eine gnadenlos bittere Bildsprache, die dem Zuschauer im Gedächtnis bleibt.

Fazit

"Rififi" ist kühl, atemberaubend, melancholisch und liefert dem Zuschauer einen der spannendsten Raubzüge der Kinogeschichte: Kein Wunder also, dass Jules Dassin mit dem Film als Urvater des Heist-Film gilt.

Kritik: Thomas Repenning

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