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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Freddie (Park Ji-min) ist eine 25-jährige Französin, die zum ersten Mal nach Korea zurückkehrt, in das Land, in dem sie geboren wurde, bevor sie von einem französischen Paar adoptiert wurde. Dort beschließt sie, ihre leiblichen Eltern ausfindig zu machen, doch ihre Reise nimmt eine überraschende Wendung.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Liedfetzen aus laut aufgedrehten Kopfhörern heißen Hauptfigur und Publikum in einem kleinen Hostel in Seoul willkommen. Wie in Trance beobachtet die Anreisende die hervorquellende Melodie eines koreanischen 60er-Jahre Popsongs. Es ist die behutsamste Erinnerung an eine Vergangenheit, deren Begegnung die junge Frau sucht und auch nicht sucht. Weder sie noch die Zuschauer*innen ahnen zunächst, wohin ihr kurzfristiger Aufenthalt im neuen Spielfilm von  (Golden Slumber, Diamond Island) führen wird. Return to Seoul, so der eng an das Original angelehnte internationale Titel des kambodianischen Oscarbeitrages, folgt ihrem Besuch, einer unverhofft tiefgreifenden Auseinandersetzung mit der eigenen Identität und entwickelt ein multilinguales Figurenporträt. 

Für Freddie entwickelt sich der spontane Aufenthalt schnell zu einer intimen Odyssee, die ihre gegenwärtige Persönlichkeit in Bezug auf ihre Vergangenheit als Adoptivkind herausfordert. Ein tiefgehendes Spannungsverhältnis entsteht, welches über die Ausmaße des Titels „Rückkehr nach Seoul“ nachdenken lässt. Inwiefern ist ihre Rückkehr eine Wiederkehr in Land und Kultur ihrer leiblichen Eltern? Besteht überhaupt eine Möglichkeit zur Rückkehr, jetzt, da Freddie längst zu einer jungen Frau aufgewachsen ist, sich die Werte und (kulturelle ) Einstellungen ihrer Pflegefamilie verfestigt haben, längst ihre Freunde und Bekannte in Frankreich warten? Individuelle und keineswegs eindeutige Antworten liefert Return to Seoul mit einer komplexen, aber auch unvollständigen Charakterisierung. 

 gibt als Freddie ein eindrucksvolles Schauspieldebüt. In enger Zusammenarbeit mit Chou entwickelt sie ihre von Stereotypen entkoppelte, ruhelose und eigenwillige Figur, trotz der Fokussierung auf die Adoptionsgeschichte und der Ausblendung vieler Lebensfacetten außerhalb Seouls, eindringlich und mehrschichtig. Ihrer Vergangenheit begegnet sie mit zurückhaltender Berührungsneugier, mit Teilnahmslosigkeit oder Resignation, mit sich stetig reflektierenden Selbstbewusstsein. Park Ji-min nimmt die Emotionen in sich auf, spielt sie aus: lachend, wütend, widersetzend, aufbrausend. Energetisch tanzt sie in einer Szene durch eine Bar, als wolle sie gegen s Tanzeinlage in Der Rausch gewinnen. Ihre Energie hätte es zugelassen. 

Ihr zutiefst persönliche Auseinandersetzung mit den Dimensionen ihrer Identität ist ein andauernder Prozess, der zunächst über einen Jahressprung und schließlich bis über das Schlussbild hinausragt. Ein erzählerischer Bruch gibt die Möglichkeit, ihre Entwicklung mit zeitlichen Abstand zu betrachten, ganz egal, wie uneben oder irritierend sich beide Filmhälften zunächst zusammenfügen. Was während des Zeitsprungs geschah, bleibt ebenso vage, wie ihre Lebenswelt außerhalb der fokussierten Geschichte. Fast wie ausgewechselt betritt die junge Frau im zweiten Akt die Geschehnisse des Films, bis bereits im ersten Teil verdichtete Gefühle, Unsicherheiten und Anstrengungen wiederkehren. 

Return to Seoul verwebt einen seichten französisch-koreanischen Culture-Clash und den fluiden Emotionscocktail seiner Hauptfigur in ungekünstelten und überwiegend unaufgeregten Bildern. Authentisch, aber zurückhaltend schraffiert der Film die im Zentrum stehende Stadt, Nachtleben und Nebenfiguren, deren (Zufalls-)Bekanntschaft Freddie im Laufe ihres Aufenthaltes macht. Die Freundin, die sie bei der Suche nach ihrer leiblichen Familie unterstützt, der Reue zeigende Vater mit der eigenen Familie, die Mutter, die den Kontakt nicht wieder aufnimmt. Deren Blickwinkel verblassen gegenüber Freddies ambivalenten Auftreten, welches sich der Film hin und wieder inszenatorisch und erzählerisch zu Eigen macht.

Fazit

Davy Chous lose an wahren Geschehnissen orientierter Spielfilm ist ein unmittelbar inszeniertes Figurendrama mit einer eindrucksvollen Schauspieldebütantin. Freddies Auseinandersetzung mit Familie und ihrer eigenen Identität ist einnehmend, lebhaft und nicht nur für die Hauptfigur gelegentlich irritierend.

Kritik: Paul Seidel

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