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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Die Sechstklässler der Jose Urbina Lopez-Grundschule in Matamoros staunen nicht schlecht als die erste Unterrichtsstunde ihres neuen Lehrers Sergio Juarez (gespielt von Latin-Megastar Eugenio Derbez) beginnt. Sie gelten als leistungsschwächste Schüler Mexikos und ihre Welt ist geprägt von Gewalt, Vernachlässigung und Korruption. Im Klassenzimmer herrscht eine Atmosphäre der Härte und Disziplin. Doch Sergio wählt einen anderen Weg, um den Schülern aus der Sackgasse der Perspektivlosigkeit zu helfen: Er wendet sich mit Freiheit und Empathie an die Klasse, um ihre Neugierde, ihr Potenzial und vielleicht sogar ihr Genie zu entfesseln. Sergios’ unkonventioneller Lehrplan stößt allerdings nicht nur auf überraschte und verwunderte Gesichter der Kinder, sondern auch auf wenig Akzeptanz und Unterstützung im Lehrerzimmer…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Es ist nie zu spät, um Karriere zu machen – das gilt jedoch nicht ganz für . Der Akteur, Komödiant und Regisseur ist in seiner mexikanischen Heimat schon seit geraumer Zeit als eine herausragende Persönlichkeit bekannt. Sein Einstieg vor der Kamera erfolgte im zarten Alter von zwölf Jahren, gefolgt von diversen Rollen in Telenovelas und Filmen. Schließlich klopfte auch Hollywood an seine Pforten. Die Ergebnisse dieser Zusammenarbeit variierten von überflüssig (das Remake von Overboard) bis hin zu gelungen (Der Einparker ), jedoch ohne nachhaltige Wirkung außerhalb der Gefilde der USA und Mexikos. Mit Radical - Eine Klasse für sich könnte sich dies nun ändern.

Der Titel, welcher für eine einige Zeit als potenzieller Anwärter auf einen Oscar gehandelt wurde, reduziert eine allseits bekannte und größtenteils ausgereizte Narration auf ihr Wesentliches. Es handelt von einem Lehrer, der in einer Problemschule seinen Schülern trotz aller externen und internen Widrigkeiten etwas über das Leben beibringt – sozusagen ein Club der toten Dichter in Mexiko. Brauchen wir das wirklich? Ja. Denn auch wenn die Handlung, die auf einer wahren Geschichte basiert, nichts Neues erzählt, ist es die Art und Weise, wie sie erzählt wird, die den Film so gut und sehenswert macht. Es sind die Unterschiede, die Radical zu einem Highlight des deutschen Kino-Frühjahrs machen.

Bereits die Entscheidung des Regisseurs und Drehbuchautor Christopher Zalla, seinen Kinofilm nicht in die gewöhnlichen visuellen Klischees zu kleiden, setzt Radical auf eine besondere Stufe. Mexiko erscheint nicht im traditionellen filmischen Gewand. Vielmehr repräsentiert es Mexiko nicht im konventionellen Sinne, wie es durch Film und Fernsehen vermittelt wird. Während andere Werke wie Breaking Bad oder kürzlich Saw X durch den Einsatz von Gelbfiltern arbeiteten, präsentiert sich Radical entsättigt und begreifbar. Dies verleiht dem Drama eine überaus durchdringende Patina. Der Film wirkt dadurch unglaublich authentisch. Nicht dokumentarisch, aber zu keiner Sekunde vermittelt er den Eindruck einer Inszenierung.

Ein weiterer Aspekt liegt in der Offenlegung der zahlreichen Schattenseiten durch Radical - Eine Klasse für sich. Der Film entfaltet sich in einem Krisengebiet, in dem die Kinder keine reale Perspektive besitzen. Armut oder Gangster erscheinen als einzige Optionen. Dies impliziert ebenfalls, dass nicht alle Schüler von Eugenio Derbez' Figur den finalen Test bestehen oder sogar erreichen werden. Manche werden Opfer der lokalen kriminellen Zermalmungsmaschinerie, während andere sich für ihr bisheriges Leben entscheiden. Radical spielt zwar wiederholt das Element des Wohlfühlens aus, jedoch verfällt der Film zu keiner Zeit der Illusion, dass ein engagierter Lehrkörper ausreicht, um ein System zu revolutionieren. Ein System, das während des Handlungsverlaufs mehr als einmal vereinfacht, jedoch präzise dargeboten wird.

Was Radical - Eine Klasse für sich mit anderen, vergleichbaren Filmen gemeinsam hat, ist die kraftvolle Performance seines Ensembles. Allen voran Eugenio Derbez erobert in seiner Rolle als Lehrer Sergio zügig unsere Sympathien, und zu keiner Zeit stellt sich die Frage, wieso erst seine Schüler und später auch sein Vorgesetzter dem charmanten Nonkonformisten folgen und ihm ihr Vertrauen schenken. Sergio wird dabei stets als verträumter Samariter skizziert, offenbart sich nach und nach aber auch als ein Getriebener. In der Rekonstruktion seiner eigenen Geschichte mögen die Darstellungen von Regisseur Zalla bisweilen in gängige Muster von Motivationserklärungen verharren. Vielleicht neigt er dazu, diese etwas zu rigide und unflexibel zu gestalten. Dennoch beeinträchtigt dies letztlich nicht die resolute, zugleich herzliche Wirkkraft, die dieses Drama ausstrahlt.

Fazit

Trotz allzu vertrauter Muster überzeugt der Film durch seine Wirkkraft, die durch beeindruckende Authentizität und herausragende Darbietungen erreicht wird. Die Assoziation mit "Der Club der toten Dichter" mag vereinfacht und faul erscheinen, ist jedoch als großes Lob gemeint.

Kritik: Sebastian Groß

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