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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Eine Flüchtlingsfamilie in Schweden erlebt ein Trauma, nachdem die jüngste Tochter nach der Asylverweigerung ins unerklärliche Koma fällt. Eltern haben Schwierigkeiten, Pflege zu finden, ihre Belastbarkeit wird unter schwierigen Umständen auf die Probe gestellt.

Kritik

Genau wie der mehrdeutige Titel ist die distanzierte Inszenierung Alexandros Avranas (Dark Crimes) beklemmenden Familiendramas mehr als ein filmisches Formular. Stoisches Schauspiel, fahle Farbpaletten dominiert von Grau, Anthrazit und Braun und apathische Aufnahmen werden zum szenischen Spiegel einer rigiden Rechtsauslegung, inhumaner Institutionen und emotionalen Einigelns. Letztes ist für die jungen Protagonistinnen der sezierenden Sozialstudie ein verzweifeltes Mittel seelischen Selbstschutzes in einer gleichgültigen Gesellschaft. Deren antagonistisches Asylsystem und medizinischer Machtapparat initiieren und forcieren die symbolträchtige Symptomatik der kindlichen Charaktere. 

Katja (Miroslava Pashutina) und ihre ältere Schwester Alina (Naomi Lamp) betreten den bewegungslosen Blickwinkel wie zur Aufstellung für ein Familienfoto. Das verweist zugleich auf zerschmetterte Hoffnungen ihrer Eltern auf ein ruhiges Leben, wie es der Titel paraphrasiert, als auch die apodiktischen Ansprüche der schwedischen Behörden, die den Asylantrag des Paares ablehnen. Ein Schock für Sergei (Grigoriy Dobrygin, Verräter wie wir) und Natalia (Chulpan Khamatova, Petrov's Flu), aber mehr noch für Katja, deren existenzielle Angst sie in einen Zustand katatonischer Abwesenheit stürzt. 

Resignation Syndrom nennt sich der Zustand pathologischer Passivität, der in Schweden überwiegend bei Kindern in permanenten Anspannungssituationen eines Asylprozesses beobachtet wird. Die paradoxe Konsequenz innerhalb der bitteren Story ist ein zeitlicher Aufschub; der jedoch stellt die unter die zusätzliche und nicht minder drakonische Observation der behandelnden Ärzte, die für Katjas Genesung ein Umfeld stabiler Sicherheit verlangen. Schmerzliche Szenen von absurder Tragik zeigen das Zynische dieser Forderung, verhöhnen aber niemals das Leid der Opfer dieses pathogenen Prozedere.

Fazit

Die bürokratische Brutalität und menschenverachtende Methodik eines scheinheiligen Hilfssystems schließen sich in Alexandros Avranas psychosomatischer Parabel zu einer etiologischen Ellipse, innerhalb der eine inhumane Immigrationspolitik die Opfer staatlicher Gewalt retraumatisiert statt rehabilitiert. Das obskure Resignation Syndrom wird zum seelischen Surrogat verweigerter gesellschaftlicher Geborgenheit; eine mentale Kulmination der Ohnmacht der nuanciert gespielten Charaktere gegenüber einem sadistischen System. Dessen unbarmherzige Rigidität spiegeln die ästhetische und formale Strenge eines thematisch und dramatisch gleichermaßen fesselnden Familiendramas von stiller Intensität.

Kritik: Lida Bach

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