Inhalt
Die ebenso gelangweilte wie frustrierte Hausfrau Connie ist süchtig nach Coupons. Gemeinsam mit ihrer Freundin JoJo, die erfolglos an einer Karriere als Youtube-Entrepreneur arbeitet, nützt sie jede freie Minute, um diese Rabatt-Gutscheine zu sammeln und mit ihnen in exzessiver Manier auf Schnäppchen-Jagd zu gehen. Als sie eines Tages eine Beschwerde an den Hersteller einer ungenießbaren Knabberei sendet und erstmals einen „Gratis-Coupon“ zugesendet bekommt, entwickelt sie eine ungewöhnliche Geschäftsidee. Mithilfe eines Ehepaars, das in einer mexikanischen Coupon-Fabrik arbeitet, zweigen Connie und JoJo kistenweise illegale Gratis-Coupons ab und verkaufen diese im ganzen Land.
Kritik
Couponing is (not) a Crime
Queenpins von TV-Regisseur Aron Gaudet und seiner Ehefrau Gita Pullapilly ist nüchtern betrachtet eine seichte Komödie über die kriminelle Energie, die in jedem Durchschnittsbürger schlummert. Was dem Film mit Kristen Bell (Veronica Mars) und Kirby Howell-Baptiste (The Good Place) in den Hauptrollen trotzdem einen gewissen Reiz verleiht, ist der Umstand, dass die Grundgeschichte auf einer wahren Begebenheit beruht. Der Coupon-Betrugsring der drei Frauen Robin Ramirez, Marilyn Johnson und Amiko Fountain wurde bereits in einer Episode der TV-Serie Pink Collar Crimes präsentiert und von Gaudet und Pullapilly lediglich spielfilmtauglich verpackt und aufgehübscht.
Die Handlung wird in 110 unterhaltsamen Minuten flüssig präsentiert, ohne jemals wirklich ernsthaft von der Comedy-Schiene in Richtung Drama abzubiegen. Trotz des unausweichlichen Endes der Geschichte – die Damen werden geschnappt und verurteilt, ansonsten gebe es ja keine True Crime Story über ihre Verbrechen – bleibt der Ton des Streifens stets beschwingt hoffnungsvoll und grenzenlos naiv. In Zeiten wie diesen ist es eine angenehme Abwechslung sich ohne kritischen Subtext und unterschwellige Systemkritik einfach nur unterhalten zu lassen.
Trotz der durch die Bank guten Darstellerleistungen von Kristen Bell, Kirby Howell-Baptiste, Vince Vaughn (Wedding Crashers) und vor allem Paul Walter Hauser, der durch seine Rolle als Richard Jewell in Clint Eastwoods gleichnamigem Drama Bekanntheit erlangt hat, ist der Film im Kino kolossal gefloppt. Eventuell ist ihm am Heimkino- bzw. Streamingmarkt mehr Erfolg beschieden, da die unspektakuläre Komödie auch eher zum Versinken auf der Couch als zum Genießen auf der großen Leinwand einlädt.
Fazit
Queenpins ist eine seichte, aber nichtsdestotrotz unterhaltsame Komödie über zwei gelangweilte Frauen, die sich mittels einer ebenso simplen wie erfolgreichen Betrugsmasche ein Vermögen ergaunern. Der True-Crime-Touch, der – zumindest in seinen Grundzügen – wahren Geschichte gibt dem ganzen einen unterhaltsamen Anstrich. Die sympathische Darstellerriege rundet den positiven Eindruck ab. Kein Volltreffer, aber mit Sicherheit auch kein Fehlversuch.
Autor: Christoph Uitz