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Inhalt

Patrice und Eric sind Freunde seit ihrer Schulzeit. Inzwischen sind sie in gesetzterem Alter und ihre Lebenswege haben unterschiedliche Richtungen genommen. Patrice ist ein etablierter Arzt, treuer Ehemann und Familienvater, während Erics wechselnde Freundinnen immer jünger und seine Steuerschulden immer höher werden. Beide treibt eine gewisse Unzufriedenheit um - bis sie nach einem weinseligen Abend die Kellertreppe hinunter und durch ein Zeitloch ins Jahr 1986 zurück stürzen. Es folgt das komplette Programm: Musik von Desireless, Jeanswesten voller Aufnäher, Mädchen mit aufgeplusterten Frisuren, Rollschuh-Disco, Abiturnoten und andere bizarre Dinge. Aber auch die Chance, die Weichen für die Zukunft noch einmal anders zu stellen …

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Noch einmal 17 sein? Die Welt komplett verändern und getroffene Entscheidungen revidieren? Nun, dies mag nicht nur angesichts unserer eigenen Sterblichkeit eine ziemliche Verlockung sein, sondern auch aufgrund des Gedanken, noch einmal komplett von vorne anfangen zu können. Kein Wunder also, dass gerade dieses philosophische Spiel nicht aus der Mode kommt und immer wieder für kleine Filmbeiträge – vor allem im Comedy-Bereich – sorgt. Im Falle von „Plötzlich wieder jung - Zurück in die 80er“ (OT: "Bis") gibt es somit einen französischen Beitrag, welcher auf der Welle von „Hot Tub Time Machine“ oder auch „17 Again - Back to High School“ mitreiten möchte. Dies bedeutet in erster Linie aber vor allem eines: Regisseur Dominique Farrugia („Le marquis“) erzählt uns gemessen am Genre absolut nichts Neues. Im Gegenteil, während bereits die ersten Minuten altbewährtes aufbauen, folgt dann ein typischer Ablauf, der mehr als einmal zum regelrechten Déjà-vu wird. Kurzweilig wird es zwar über die 98 Minuten hinweg durchaus, aber eben niemals wirklich gut.

Dies liegt wohl vornehmlich daran, dass „Plötzlich wieder jung“ etwas halbgar bleibt. Wo die meisten Zuschauer wohl eine krachende Komödie erwarten, gerade durch die Beteiligung von Frankreichs Comedy-Star Nummer 1 Kad Merad, will der Film selbst sich gar nicht so recht festlegen. Viele Lacher gibt es nicht, doch gleichsam bleibt auch der Drama-Aspekt der Geschichte oftmals auf der Strecke. Schlimmer noch: Die Charaktere verhalten sich angesichts des 86er Jahre Settings wenig authentisch, viel eher idiotisch, stereotyp und kaum nachvollziehbar. Und wenn dann am Ende zumindest Patrice Olesky feststellt, dass sein Leben doch super war und er wieder unbedingt zurück in sein altes möchte, dann hört man regelrecht das Klatschen der Hand gegen die Stirn. Schade. Denn spielfreudig sind die beiden durchaus sympathischen Darsteller Kad Merad und Franck Dubosc allemal. Das gleiche gilt für das 80er Jahre Szenario, was zwar etwas ungenutzt liegen bleibt, aber zumindest ab und an für ein Schmunzeln sorgt. Dieses, sowie kleine selbstironische Anekdoten (wie Anspielungen auf französische Film und sogar auf „Willkommen bei den Sch'tis“ selbst), sorgen immerhin dafür, dass der Film der insgesamt 7 Autoren (womöglich liegt hier das Problem) nicht komplett untergeht.

Was bleibt ist aber dennoch eine große verpasste Chance. Obgleich das Ausgangszenario bekannt wirkt, so hätte hier „Plötzlich wieder jung“ durchaus punkten können. Entweder mit starken emotionalen Momenten – wie zwischen Eric Drigeard und seinem Vater. Oder eben starken humorvollen Szenen, die gerade das 80er Jahre Setting gekonnt aufs Korn hätten nehmen können. Hier bleibt jedoch alles brach liegen und offenbart im Zweifel nur ein Mittelmaß. Fans von Zeitreisen bekommen zumindest ansatzweise etwas Interessantes zu bieten. Angesichts von „Die Besucher“ aus dem Jahre 1993 (der eben mehrmals im Film Erwähnung findet), hat uns das französische Kino aber schon deutlich mehr geboten.

Fazit

Was „Plötzlich wieder jung“ eigentlich erzählen möchte, weiß der Film wohl oftmals selber nicht so genau. Natürlich ist die Genre-Zusammensetzung bekannt und viele Klischees werfen regelrecht Steine zwischen die Füße von Kad Merad und Franck Dubosc, doch auch abseits davon bietet uns das Potpourri aus typischen Zeitreise-Elementen kaum Spannung, Humor oder Tiefgang. Viel Potenzial bleibt ungenutzt liegen und somit der Film von Regisseur Dominique Farrugia eine ziemliche Enttäuschung.

Kritik: Thomas Repenning

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