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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Bahaa, ein liebeskranker Arzt, und sein alter Freund Mahdy versuchen, den Geistern ihrer Vergangenheit zu entkommen, indem sie von einem verlassenen Haus zum anderen rennen, während sie unerbittlich von Schatten verfolgt werden.

Kritik

Gespenstisches Rauschen erfüllt die Dunkelheit außerhalb der heruntergekommenen Praxis, in der Bahaa (Alaa El Din Hamada) die Leidenden erwartet. Aber es ist nicht der Wind in den Blättern, sondern die Stimmen der Toten, die sprechen. Was sie sagen, lässt sich nicht verstehen, doch dieses Unverständliche, Ungewisse, Unsichtbare macht die parabolische Präsenz der verlorenen Menschen noch bedrückender. An der seelischen Schwere von Trauer, Reue und Einsamkeit tragen alle in der unheimlichen Zwischenwelt Muhammed Hamdys Regie-Debüts.

Bahaa selbst wird verfolgt von Geistern der Vergangenheit, von denen sein Freund Mahdy (Mahdy Abo Bahat) kaum zu unterscheiden ist. Gemeinsam gehen sie auf die Suche nach Haschisch, das allein den Schmerz der Erinnerung lindert. Doch nicht lange genug, um die allgegenwärtige Dunkelheit zu vertreiben. Die Finsternis, die selbst bei Tag um und in den Räumen liegt, ist eine Externalisierung der inneren Düsterkeit des unglücklichen Protagonisten in einer surrealen Filmwelt wie aus einer symbolistischen Schauernovelle.

Mit harten Schatten und schummerigen Interieurs erinnern die Kulissen an Gemälde der Schwarzen Romantik, deren Motive von Tod, tragischer Liebe und Verdammnis die Handlung bestimmen. Doch das novelleske Narrativ zieht seine suggestive Kraft nicht aus Ereignissen, sondern der stygischen Atmosphäre und pessimistischen Philosophie. Die übergreifende Stimmung ist dabei weniger eine von Schrecken als von Schmerz, dem die Sublimierung eine unwirkliche Faszination verleiht. Auch die Lebenden sind nur wandelnde Schatten ihrer selbst in dieser hypnotischen Horror-Ballade.

Fazit

Der titelgebende Duft von Minze verfolgt die verlorenen Seelen Muhammed Hamdys metaphorischen Mystery-Dramas als olfaktorische Repräsentation ihrer psychischen Dämonen. Die Ursachen der Traumata von Krieg, Terror und Fundamentalismus bleiben unbenannt und sind allein in ihren abstrahierten Auswirkungen greifbar. Eine von den intuitiven Darstellenden lebensnah verkörperte Generation zwischen Selbstbetäubung und Seelenqual driftet durch ein Diesseits, das die Allgegenwart des Todes vom Jenseits ununterscheidbar macht. Phantasmagorie und Poem verschmelzen zu einem minimalistischen Meisterstück voll morbider Schönheit und vielschichtiger Imagination.

Kritik: Lida Bach

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