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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Ein Forscherteam entwickelt ein Gerät mit dem Träume aufgezeichnet und analysiert werden können. Allerdings werden die ersten drei Prototypen gestohlen und jemand benutzt sie um mit ihnen in fremde Träume einzudringen. Die Opfer werden verrückt und ihre Träume verschmelzen zu einer riesigen Wahnvorstellung. Nach und nach verschwinden die Grenzen zwischen Traum und Realität.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Der letzte Film des viel zu früh verstorbenen Anime-Großmeisters Satoshi Kon zählt in Filmkreisen immer wieder zu den besten Animationsfilmen aller Zeiten. In Paprika versucht Satoshi Kon ein interessantes Experiment, nämlich die unendlichen Möglichkeiten von Träumen verbildlicht auf die Leinwand zu zaubern. Kommt euch vielleicht bekannt vor? Nun ja, Christopher Nolan hat das Konzept der Reise in die Träume von Menschen und die Beeinflussung dieser Träume und auch teilweise Set-Pieces, wie zum Beispiel den Fahrstuhl, der durch verschiedene Träume fährt, für Inception übernommen. Aber nur weil Paprika origineller ist und die grundsätzliche Idee hier seinen Ursprung hat, heißt das ja nicht unbedingt, dass Paprika der bessere Film ist. Weshalb ist Satoshi Kons Traumreise also so gut?

Zum einen ist die Geschichte unglaublich facettenreich und behandelt tiefgründige Thematiken wie zum Beispiel die Frage, ob es moralisch vertretbar ist, tief in das Unterbewusstsein von Menschen einzutauchen und dieses zu beeinflussen. Auch die Liebe zum Kino findet in Form des Polizeichefs einen wichtigen Platz im Film und der Besuch des Lichtspielhauses steht hier metaphorisch für die Reise in eine Traumwelt. Gerade dies ist ein schöner Gedanke, denn sowohl in Träumen als auch im Kino taucht man in eine andere Welt ein, die gruseln, verzaubern oder berühren kann und der sowohl der Traum als auch der Film werden zur Realität des Zuschauers. Zum anderen ist der Film visuell unglaublich kreativ und schön. Satoshi Kon nutzt die Möglichkeiten des Animationsfilms vielseitig aus und spart nicht an bunten Farben, skurrilen Gestalten, oder sich verformenden Welten, bei denen Nolan sich auch “inspirieren” lassen hat.

Aufgrund der vielen Spielereien und einer verkopften Erzählweise ist es allerdings auch immer wieder schwierig der Handlung zu folgen und zu verstehen, worum es eigentlich im Kern geht. Auch wenn das konzeptionell großartig ist, weil Träume auch keiner Logik folgen müssen und in ihnen alles möglich ist, funktioniert es erzählerisch leider nicht immer, wodurch eine gewisse Bindung zum Gezeigten fehlt und der Film nicht sonderlich mitreißend ist. Vielleicht bedarf es zur vollständigen Entschlüsselung der Narrative weitere Sichtungen, damit man bei all der Reizüberflutung auch die kleinen Details wahrnehmen kann.

Fazit

"Paprika" ist visuell wunderschön, behandelt tiefgründige Themen, feiert das Kino, ist die Filmgewordene Kreativität und schöpft die Möglichkeiten des Genres voll aus. Einzig und allein die Narrative, die leider wenig mitreißend ist, bleibt als Wehmutstropfen zurück. Wenn euch "Paprika" gefällt, solltet ihr auch unbedingt Satoshi Kons Meisterwerk Perfect Blue schauen.

Kritik: Rene Lentsch

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