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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Drogendealer Bobby hält sich für den "King of Needle Park", wie die Fixer von New York den zwischen Broadway und 72 Street West liegenden Sherman Square nennen, und streift durch "sein" Reich, in dem er jeden zu kennen scheint. Mit seiner Freundin lebt er in sorgloser Gewissheit, Stoff und Geschäft würden nie ausgehen. Als die beiden jedoch selbst drogenabhängig werden, driften sie unaufhaltsam in Sucht und in Beschaffungskriminalität, bis sie sich selbst zerstört haben. The Needle and the Damage Done.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Nach einer Abtreibung, die für Helen eher unsauber verläuft und sie direkt ins Krankenhaus befördert, scheint es für die junge Frau in New York anschließend nur noch bergauf gehen zu können. In dem charismatischen Drogendealer Bobby, der ständig unter Strom zu stehen scheint, findet sie schnell einen Menschen, mit dem sie ihre Zeit teilen und ein gemeinsames Leben beginnen will. In einer frühen Szene aus Jerry Schatzbergs (Asphaltblüten) Panik im Needle Park sitzen beide in einem Café, in dem Helen außerdem Bobbys Bruder kennenlernt. In diesen Szenen klebt die Kamera in Nahaufnahmen förmlich an ihrem Gesicht, auf dem sich ein breites, glückliches Lächeln abzeichnet. Es ist ein Lächeln, das man den gesamten Film über kaum mehr vergessen wird, denn es wird das einzige Mal bleiben, dass man Helen so ehrlich, aufgeregt und voller Lebensfreude lächeln sehen wird.

Was als ungewöhnliche und trotzdem dynamische Liebesgeschichte zwischen der zierlichen, jungen Frau und dem abgeklärten, ungestümen Drogendealer beginnt, bewegt sich recht bald in Richtung eines unvermeidlichen Abgrunds, nachdem das Pärchen gemeinsam beschließt, selbst mit Drogen zu experimentieren und sich dem Konsum hinzugeben. Auf konsequent zermürbende Art formt Schatzberg sein Werk zu einer spröde beobachteten Milieustudie, die sich bewusst repetitiv einem Alltag aus abgestumpfter, zunehmend tauber Abhängigkeit widmet. Dabei ist diese Abhängigkeit gleich im doppelten Sinne zu verstehen. Helen und Bobby sind ebenso süchtig danach, sich Heroin in den Arm zu spritzen, wie sie offensichtlich süchtig nacheinander sind und trotz ihres destruktiven Lebensstils, bei dem beide dem jeweils anderen erheblich schaden, nicht ohne den anderen auskommen können.

Als Einblick in ein Milieu, das aus zwanghaftem Konsum, sturer Beschaffungskriminalität und anderen verzweifelten Möglichkeiten besteht, um sich den nächsten Schuss setzen zu können, geht der Regisseur in einigen Szenen, in denen das Spritzen von Heroin beispielsweise so explizit wie nur möglich eingefangen wird, weiter als alles, was im Kino bis dahin in diesem Zusammenhang zu sehen war. Schatzberg dringt neben einer erschreckend realitätsnahen Darstellung aber vor allem tief in das Verhältnis zwischen Bobby und Helen vor und schildert, wie die Liebe von zwei Menschen nicht nur auf eine harte Probe gestellt wird, nachdem Helen zusätzlich beginnt, sich zu prostituieren, sondern regelrecht von innen heraus zerfressen. 

Neben Al Pacino (Cruising), der hier seine erste große Hauptrolle spielt und schon durchblitzen lässt, was ihn zukünftig zu einem der größten Darsteller aller Zeiten machen sollte, bleibt Panik im Needle Park aber hauptsächlich wegen dem Schauspiel von Kitty Winn (Der Exorzist) in Erinnerung. Von der bereits erwähnten Szene zu Beginn, in der Helen die Lust am Leben unübersehbar aus dem Gesicht strahlt, über eine prägnante Szene, in der sie als Bedienung mit den Bestellungen ihrer Kunden vollkommen überfordert ist, da die Drogen ihrem Verstand bereits stark zugesetzt haben, bis hin zu den späteren Momenten des Films, in denen Helen wie eine lebende Leiche durch die Szenen wandelt, dokumentiert Schatzberg den Zerfall der jungen Frau anhand des hingebungsvollen Spiels von Winn, neben dem selbst der noch unerfahren wirkende Pacino förmlich verblasst.

Fazit

In Jerry Schatzbergs Drogen-Drama „Panik im Needle Park“ gibt es keinen konventionellen Spannungsbogen, von dem sich der Zuschauer mitreißen lassen kann. Der Film lebt in erster Linie von den realitätsnahen, ungeschönten und daher auch spröden sowie repetitiven Szenen aus dem Alltag zweier Junkies, die sich in ihrer Abhängigkeit zu den Drogen und zueinander zwangsläufig selbst zerstören.

Kritik: Patrick Reinbott

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