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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

Ein alter Punkrockstar sieht sich, am Ende seiner Karriere,  plötzlich mit den alltäglichen Problemen der ganz gewöhnlichen Welt konfrontiert.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

In kaum einer Industrie ist der Verschleiß an Mitarbeitern so hoch, wie im Musik Business. Eintagsfliegen, One-Hit-Wonder und Möchtegern Starletts geben sich hier tagtäglich die Klinke in die Hand, den Weg bis ganz an die Spitze gelingt dabei nur den wenigsten. Während ein erfolgreicher Ausflug in die Welt der Popmusik die Künstler zumindest in finanzieller Hinsicht für die nächsten Dekaden absichert, bleibt von einer kurzen Karriere als Punkrockstar oft nur eine geschädigte Leber und ein chronisches Rückenleiden zurück.

In Ordinary World, dem zweiten Film von Regie Neuling Lee Kirk, geht es um eine von jenen gescheiterten Existenzen. Soweit erst mal recht unspektakulär, schließlich hat es die Thematik bereits in etlichen Filmen gegeben, interessant wird es jedoch, wenn man einen Blick auf die Besetzung wirft. Zwar konnte der Film keine wirklich großen Schauspieler für sich gewinnen, Judy Greer und Selma Blair dürften noch zu den bekannteren Persönlichkeiten zählen, aber dafür hat es die Hauptrolle wirklich in sich, denn die wird gespielt von Green Day Frontman Billie Joe Armstrong. Obwohl Armstrong bereits früher für kurze Gastauftritte vor der Kamera stand, ist er doch bei weitem kein ausgebildeter Schauspieler und dies merkt man ihm leider auch zu jeder Sekunde an, doch dazu später mehr.

Der Film fängt im Grunde gar nicht so schlecht an. Der Zuschauer bekommt eine schönen Übergang von dem alten Leben unseres Protagonisten, hin zu seinem Leben in der heutigen Welt, in der er die Bühne, Alkohol und Frauen gegen ein Kind, einen schlecht Bezahlten Job und eine nörgelnde Frau, samt Schwiegereltern eingetauscht hat. Es fällt schwer Perry, so der Name des Protagonisten, nicht von der ersten Minute an sympathisch zu finden, denn er ist einer jenen treuherzigen Tollpatsche, die im Herzen nie erwachsen geworden sind. Über die erste Hälfte des Films kann der recht zurückhaltende Humor, der dem Zuschauer nur selten laut aufschreien lassen wird, aber dennoch stets die Mundwinkel nach oben zieht, die recht dröge Geschichte einigermaßen gut tragen, sobald das Ganze jedoch in eine etwas ernstere Schiene abdriftet, verliert der Film leider jeglichen Spannungsbogen. Grund dafür ist neben der unfassbar vorhersehbaren Geschichte, die wirklich keine einzige Überraschung parat hält, vor allem der Umstand, dass keine Aktion im Film irgendeine Bedeutung zu haben scheint. Die Handlung plätschert gemächlich vor sich hin, ohne wirklichen Höhepunkt, bis der Film irgendwann vorbei ist und man sich ernsthaft die Frage stellt, ob dieser komische Fleck an der Wand schon immer da war, oder man ihn erst aus gähnender Langeweile entdeckt hat.

Zuletzt muss man noch über die Schauspielkünste von Herrn Armstrong reden. Er ist nicht der erste und sicherlich nicht der letzte Musik Star, der sich vor die Kamera wagt, doch auch wenn Jared Leto bewiesen hat, dass man durchaus Schauspiel und Musik unter einen Hut bringen kann, so gehört zu einer erfolgreichen Performance doch etwas mehr, als treudoof in die Kamera zu blicken und auswendig gelernte Texte herunter zu rattern. Wäre Ordinary World eine harmlose Komödie, würde man die Performance von Armstrong gar nicht ankreiden, aber sobald es auch nur eine Spur ernster wird hat man plötzlich das Gefühl, bei einer sehr mittelmäßigen Schulaufführung zu sitzen. Gerade in Szenen mit richtigen Schauspielern fällt einem dieser Umstand besonders drastisch auf, denn die Diskrepanz in Talent ist zu jeder Sekunde spürbar.

Liebend gerne würde ich nun zumindest auf die tolle Musik hinweisen, die den verspielt melancholischen Ton des Films untermalt, aber bis auf einen kurzen Song aus der Feder von Billie Joe, der bestenfalls B-Seiten Material ist, dudelt auch die Musik unfassbar unspektakulär durch den gesamten Film, womit selbst jener Teilaspekt nicht überzeugen kann. Letzten Endes muss man einfach ganz klar sagen, dass der gute Herr Armstrong lieber bei seiner Gitarre bleiben sollte und Regisseur Lee Kirk für die Zukunft das Drehbuch besser in die Hände von erfahrenen Autoren legen sollte, sonst könnte seine Karriere bald vorbei sein.

Fazit

"Ordinary World" hätte durchaus das Potenzial für eine nette kleine Komödie gehabt, denn Hauptdarsteller Billie Joe Armstrong ist eigentlich ein ganz sympathischer Typ, doch dank einer gähnend langweiligen Geschichte, gepaart mit dem mangelnden schauspielerischen Talent des Protagonisten,  können hier selbst hart gesottene Green Day Fans vermutlich nur mit Mühe ein Gähnen unterdrücken.

Kritik: Sebastian Pierchalla

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