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Inhalt

Am 25. Februar 1964 wird Cassius Clay, der sich später zu Muhammad Ali umbenennen lässt, zum Weltmeister im Schwergewichtsboxen. Weil er aufgrund der damaligen Segregationsgesetze nicht in Miami Beach feiern kann, trifft er sich in einem abgelegenen Motel mit seinen drei guten Freunden, dem Aktivisten Malcolm X, dem Sänger Sam Cooke und dem Footballstar Jim Brown. Die ganze Nacht lang sprechen sie über die Bürgerrechtsbewegung und überlegen, was sie für eine gerechtere Welt tun können.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Zu Beginn von One Night in Miami begleiten wir den Football-SpielerJim Brown (Aldis Hodge, Straight Outta Compton), der in seine Heimatstadt nach Georgia zurückgekehrt ist, wo er pflichtbewusst seinem weißen Nachbarn Mr. Carlton (Beau Bridges, Supervized) einen Besuch abstattet. Auf dessen Verander schwärmt der alte Mann bei einer Limonade von Jims Leistungen und was für ein großartiges Aushängeschild er doch für die gemeinsame Heimatstadt sei. Nach einer Weile wird die verdächtige Harmonie gestört, wenn Mr. Carlton von seiner Enkelin hinein gebeten wird, um mit ihr einige Möbel zu verrücken. Jim bietet seine Hilfe an, doch der betagte Herr lehnt ab, nicht ohne in altkluger Manier hinzuzufügen, dass er doch wisse, wie die Regeln seien. Diese unerträgliche Szene spiegelt gelungen die Ästhetik der 60er-Jahre wieder, in denen Afroamerikaner erstmals breit in der Öffentlichkeit vertreten sein durften und dennoch nicht als gleichwertig anerkannt wurden. Das Werk ist jedoch keinesfalls als Relikt zu begreifen, sondern erscheint brandaktuell, wenn man bedenkt, dass man auch heute mit pseudoprogressiven Symbolen versucht von strukturellen Problemen abzulenken: die Gesellschaft öffnet sich ein Stück, um sich nicht gänzlich öffnen zu müssen.

Alle vier Ikonen, denen die Regisseurin Regina King (Animal Kingdom) ein Porträt schenkt, leiden unter diesem Umstand: Der Boxer Cassius Clay (Eli Goree, Race), der vielen wohl besser unter dem Namen Muhammad Ali bekannt sein sollte, darf den eigenen Triumph, den Titel als Schwergewichtsweltmeister, nicht in der Öffentlichkeit feiern, da es Afroamerikanern untersagt ist, sich nachts auf den Straßen aufzuhalten. Stattdessen kann er das Feuerwerk aus der Ferne betrachten. Der Soul-Sänger Sam Cooke (Leslie Odom Jr., Hamilton) fristet ein Dasein, in dem er nur in Nachtclubs vor versnobten Weißen auftreten darf. Der Aktivist Malcolm X (Kingsley Ben-Adir, Peaky Blinders) wird politisch verfolgt und muss um sein Leben bangen. Der bereits genannte Football-Spieler Jim Brown darf lediglich als Trophäe für die Heimatstadt herhalten. 

In One Night in Miami treffen die vier Legenden in einem Motel-Zimmer aufeinander, um Cassius Clays Sieg bei der Schwergewichtsweltmeisterschaft zu feiern. Auch wenn die vier wirklich miteinander befreundet waren, bleibt diese Situation eine Fiktion, die Drehbuchautor Kemp Powers (Soul)  bereits in einem Theaterstück verwirklichte. Die Filmadaption behält sich dabei viel von der Theater-Ästhetik bei. Nicht nur erweist sich das Werk über weite Strecken als Kammerspiel, das nur ein paar Ausflüge aufs Dach oder an die Tankstelle, sowie einige Ausschnitte von öffentlichen Auftritten erlaubt. Auch neigt die Kamera zur (Halb-)totalen und gewährt den vier großartigen Schauspielern den Raum, um eine Bühnen-Dynamik zu entfalten. Das hinterlässt beim Zuschauer einen befremdlichen Eindruck, der es nicht zulässt, dass dieser sich der Sogkraft des Filmes in voller Gänze hingeben kann, dafür jedoch den Konstruktcharakter der Ereignisse betont, wodurch das Hauptmotiv des Werkes auch erzählerisch nachvollziehbar wird. So geht es in den knappen zwei Stunden letztlich darum, welche "Rolle" unsere vier Protagonisten in ihrem Leben einnehmen wollen. 

An Dringlichkeit gewinnt diese Frage vor dem Hintergrund sich zuspitzender Bürgerrechtskämpfe, die die Charaktere zur Selbstreflexion zwingen und sie in unangenehme Ambivalenzen zwischen Solidarität und Eigeninteresse, zwischen politischem Kampf und symbolischer Strahlkraft werfen. Als Zuschauer glauben wir nachvollziehen zu können, wie es sich anfühlen muss, zwischen zwei Stühlen zu sitzen, von einer Gesellschaft Fesseln angelegt zu bekommen, von der man gleichzeitig profitiert und zu vergessen, welche Werte man vertreten möchte. Dabei erfüllen die vier Hauptdarsteller den Raum mit so viel Spannung, dass die Erzählung nie ins Stocken gerät. Stattdessen gelingt es ihnen, binnen weniger Sekunden Variationen in der Stimmung zu bezwecken. So schwankt One Night in Miami zwischen freundschaftlicher Neckerei und idealistischer Wut, zwischen Resignation und Selbstvergewisserung, wägt sich dabei jedoch stets auf der Seite der Protagonisten und verweist darauf, dass sie unter gegebenen Umständen nicht richtig handeln können. Diese treibende Dynamik von vier zeitlosen Ikonen, die zusammen in einem warm ausgeleuchteten Motel-Zimmer über ihr Leben sinnieren, hat dabei einen unwirklichen Charakter. Es ist schon fast ein tröstender Gedanke, dass dieser Film ihnen einen fiktiven Raum bietet, in dem sie sich für einen kurzen Augenblick aus dem Medientrubel, aus der Gesellschaft, herausnehmen durften. 

Fazit

"One Night in Miami" ist ein sehenswerter Film, dessen theatralische und bisweilen unwirklich anmutende Ästhetik dem Hauptthema des Filmes gerecht wird. So fragen sich die vier Ikonen, die hier in einem Motel-Zimmer zusammengeführt werden, wie sie ihre ambivalenten Rollen innerhalb der Gesellschaft ausspielen sollen. Regina King führt gekonnt durch dieses Kammerspiel, dessen vier großartige Hauptdarsteller den Film auf ihren Schultern stemmen. 

Kritik: Maximilian Knade

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