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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Heute steht Alice vor Gericht. Sie weiß, dass sie sich keinen Fehler erlauben darf, denn ihr Sorgerecht steht auf dem Spiel. Sie muss sich für ihre Kinder einsetzen und deren Vater zur Rede stellen. Kann sie sich Gehör verschaffen und die Kinder schützen, bevor es zu spät ist?

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Am Ende klingt der Titelsatz Charlotte Devillers’ und Arnaud Dufeys‘ kondensierten Gerichtsdramas dann doch wie ein unterschwelliges Versprechen an all die anderen Menschen, die das Schicksal der Hauptfiguren teilen. Eine Versicherung des Schutzes, Verständnisses und der Unterstützung, auf welche die entschlossene Familienmutter im Zentrum der klar konturierten Inszenierung nach ihren eigenen Worten vergebens vertraute. Eine Ermutigung, zu sprechen, wie es ihre jugendliche Tochter Lila (Adèle Pinckaers) und der kleine Sohn Etienne (Ulysse Goffin) schließlich tun. 

Das Regie-Du lässt keinen Zweifel, dass es die Stimmen der Kinder sind, die den Fall entscheiden. Einerseits weckt dies Hoffnung, dass bei Gerichtsverhandlungen wie dieser denen, über deren Zukunft entschieden wird, am meisten Gehör geschenkt wird. Andererseits führt es indirekt vor Augen, dass selbst eine erdrückende Beweislage als unzureichend angefochten werden kann und wird. Ist es ein unnötiges Retraumatisieren?Gar eine Beihilfe des Täters seitens der Justiz? Oder beweist deren Integrität gerade die Skepsis?

Der straffe Plot überlässt diese und weiterreichende Fragen dem Publikum. Jenes hör die Aussagen der angespannten Alice (Myriem Akheddiou, It's Raining Men) sowie ihres Ex-Manns und Vaters (Laurent Capelluto, This Life of Mine) der beiden Kinder zeitgleich mit der Richterin (Natali Broods, Skunk). Das Gewicht ihres Urteils offenbaren erst die hässlichen Details Alice‘ Aussage. Die Synopsis der Berlinale, wo das eindrucksvolle Langfilm-Debüt in der Sektion Perspectives Premiere feiert, verrät ausnahmsweise nicht unnötig viel. Unvoreingenommenheit ist entscheidend, für das Verfahren und die dramatische Wirkung.

Fazit

7.0

Basierend auf ihrer langjährigen Erfahrung im Gesundheitswesen entwickelte Charlotte Devillers in Zusammenarbeit mit Arnaud Dufeys beider ersten Kinospielfilm als aufreibende Konfrontation mit einer schrecklichen Anschuldigung. Dem subjektiven Auftakt der minimalistischen Handlung, die sich zwischen nur einem halben Dutzend Figuren in den nüchternen Räumen eines Gerichtsgebäudes abspielt, folgt ein mit nüchterner Strenge in Schuss-Gegenschuss-Modus gefilmtes Ringen um die Wahrheit. Da verliert die ambitionierte Rekonstruktion nie die Opfer aus dem dramaturgischen Blickfeld, dessen konsequente Abgrenzung den Fokus verschärft. 

Kritik: Lida Bach

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