Wird geladen...

Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Die introvertierte 16-jährige Lucija tritt dem Mädchenchor ihrer katholischen Schule bei und schließt dort Freundschaft mit der beliebten und leichtherzigen Ana Maria. Als der Chor für ein intensives Probenwochenende in ein Kloster auf dem Land fährt, weckt ein vor Ort tätiger Restaurator Lucijas Interesse und sie ist bereit, die Freundschaft mit Ana Maria und den anderen Mädchen aufs Spiel zu setzen. Angesichts der ungewohnten Umgebung und ihrer erwachenden Sexualität beginnt Lucija, ihren Glauben und ihre Werte infrage zu stellen. Neue Triebe brechen sich Bahn.

  • Fznwbxa75hl2dp2kxxl20dii7xr
  • 3wyadjjcoma1tvol3ev6ljtlc3n
  • R6yhwqg8fg9argzdwacfpccii70
Quelle: themoviedb.org

Kritik

Sonic Youth? Allerdings, und gerade deshalb ist es fast unfreiwillig komisch, wenn zum Abspann Urška Djukićs (Omas Sexleben) verklemmten Spielfilm-Debüts Kim Gordons suggestive Stimme singt „But you'll never know/What I feel inside/That I'm really bad/Little trouble girl“. Das zu verraten ist nicht wirklich ein Spoiler. Immerhin inspiriert der Schlusssong den Titel des ungelenken Coming-of-Age-Films. Der ist auf jeder Ebene das Gegenteil dessen, wofür die Lyrics und im weiteren Sinne Sonic Youth als Kultband stehen. 

Passender als Schlussakkord wäre eines der Kirchenlieder, dass die junge Protagonistin und ihre Klassenkameradinnen im katholischen Mädchen-Schulchor singen. Lucija (eine erfrischend unverfälschte Jara Sofija Ostan) ist 16, wirkt aber mit ihre kindlichen Art und Naivität mehr wie 10. Ganz anders ihre abenteuerlustige neue Chor-Kameradin Ana-Maria (Mina Švajger), die Lucija mit romantischen Neckereien herausfordert und versteckten Komplimenten umwirbt. Während eines mehrtägigen Chor-Ausflugs überwältigen die keusche Heldin heimliche Sehnsüchte nach Ana-Maria, aber auch weit älteren Bauarbeitern.

Ist die Hauptfigur ein von ihrer verbohrten Mutter (Nataša Burger, Die Frau des Zoodirektors) emotional unterdrücktes queeres Mädchen? Asexual? Eine werdende religiöse Fanatikerin? Eine straighte Fetischistin, die an verschwitzten Männer-Handtüchern schnüffelt? Relevanter als die Antwort auf diese Frage, die in ein liberales Publikum kaum interessiert, ist die Konnotation der libidinösen Entwicklungsoptionen als positiv oder negativ. Queerness in jeder Form erscheint negativ, mit Ana-Maria als sündiges Stereotyp des hypersexuellen Bi-Girls. Übergriffiger Voyeurismus und reaktionäre Doppelmoral gehen hier eine unangenehme Liaison ein. 

Fazit

4.0

Blüten und Bienen, der lüsterne Kamerablick auf nackte minderjährige Filmcharaktere, klerikaler Konservativismus, Objektfetischismus als heterosexuelles Heilungsmittel saphischer Begierde: Urška Djukićs Spielfilm-Debüt ist ein verworrener Mix pathologischer Projektion, prüder Prinzipien und heteronormativer Doppelmoral. Die sexuelle Objektivierung der als minderjährig dargestellten Protagonistinnen steht in bizarrem Kontrast zur moralistischen Abwertung jugendlicher Queerness. Das lockere Spiel des jungen Ensembles kann die plakative Symbolik der ungelenken Inszenierung kaum abfangen. Anstatt Handlung und Charaktere zu entwickeln, wiederholt die zähe Story ihre scheinheilige Moral. 

Kritik: Lida Bach

Wird geladen...

Kommentare

@username #Filmtitel $Schauspieler :emoji
×