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Inhalt

Der Schauerromantautor Giles Barton verschlägt es im Jahr 1831 in die österreichische Provinz, da dort seit über einem Jahrhundert die Legende der Karsteins das Volk in Angst und Schrecken versetzt. Spontan heuert er als Lehrer in dem nahegelegenen Mädcheninternat an, da er sich Hals über Kopf in die neue Schülerin Mircalla verliebt. Diese ist jedoch die Reinkarnation von Gräfin Carmella von Karstein – die ihre Brut der Vampire durch jungfräuliches Blut wieder zum Leben erwecken will.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Anfang der 70er war es um die HAMMER-Studios eher kritisch bestellt, da man die Trendwende vom klassischen zum modernen Horrorfilm eindeutig verpennt hatte und immer wieder die beiden (einstigen) Erfolgsgaranten um Dracula und Frankenstein aufwärmte, wenn der Rest nicht funktionierte. Daran ging das Studio letztendlich auch zugrunde, obwohl man seinerzeit versuchte, mit einer groben Frischzellenkur das Ruder noch herumzureißen. Die Karstein-Trilogie war grundsätzlich auch kein revolutionärer Paukenschlag, handelte es sich doch im Kern auch nur um eine weitere Vampir-Story, die lose auf dem Roman Carmilla, der weibliche Vampir von Joseph Sheridan Le Fanu aus dem Jahr 1872 beruht. Aber zumindest löste man sich ein Stückweit von der Abhängigkeit zum reinen Dracula-Franchise, dessen Star Christopher Lee man für jeden weiteren Teil auf Knien anflehen musste, da er eigentlich schon nach Blut für Dracula (1966) keine Lust mehr auf diesen Part hatte (trotzdem gab es danach noch fünf Sequels). Es war ein Versuch, eine neue Vampir-Serie zu etablieren. Eine, die mehr mit dem Zeitgeist einherging und neben der niedrigeren Hemmschwelle zu Gewalt und Blut insbesondere auch die „erotischen“ Komponente (was speziell in diesem Fall heißt: nackt, egal warum) mehr in den Fokus rückte. Gruft der Vampire machte 1970 den relativ zufriedenstellenden Auftakt, ein Jahr später folgte Nur Vampire küssen blutig, der eigentlich viel mehr verspricht, was er letztlich abzuliefern vermag.

Zugutehalten muss man diesem Film seine unglücklichen Produktionsumstände, da relativ viel aus der Hüfte arrangiert werden musste. Ingrid Pitt (Agenten sterben einsam), der Carmella aus Gruft der Vampire, wurde der Part auch hier angeboten, lehnte aber wegen einem aus ihrer Sicht zu schwachem Drehbuch ab. Für sie sprang die Dänin Yutte Stensgaard (Die lebenden Leichen des Dr. Mabuse) ein, die optisch eben die entsprechenden Voraussetzungen erfüllte. Fix waren eigentlich die HAMMER-Urgesteine Terence Fisher (Dracula) als Regisseur und Peter Cushing (Der Hund von Baskerville) für die Hauptrolle, beide mussten aber aus persönlichen Gründen kurzfristig absagen. Für Cushing übernahm Ralph Bates (Frankensteins Schrecken) und für FisherJimmy Sangster (Furcht in der Nacht), der eigentlich zum Autoren-Team des Studios gehörte und immer nur dann inszenierte, wenn man niemanden mehr aus dem Ärmel zaubern konnte. Dafür ist Nur Vampire küssen blutig sicherlich nicht schlecht, in Anbetracht der ursprünglichen Möglichkeiten aber entsprechend verhindert und selbst unabhängig davon nicht das, was man sich intern wohl zwingend erhofft hatte.

Für die angepeilte Mischung aus mehr Blut und mehr Sex bieten sich eigentlich die perfekten Möglichkeiten, liegt hier doch zu den Füßen von Schloss Karnstein ein ganzes Mädchenpensionat voller heiter-ungezwungenen Dirnen, denen bei der gegenseitigen Massage auch mal versehentlich die Brüste aus dem Nachthemd baumeln. Wie das halt so ist auf Schulen frühreifer Mädchen in den 70ern. Für eine dort inkognito eingeschleuste Vampirin mit der Affinität zu jungfräulichem Blut die perfekte All-You-Can-Eat-Orgie, wovor der Film aber dann doch sehr verklemmt den Schwanz einzieht. Dabei war doch genau das die Intention. Herauskommen aus den angestaubten Gruselgeschichten, diese dafür modern interpretieren. Das darf dann gerne auch exploitativ sein, besonders bei dieser Prämisse. Schön ist der Kontrast aus sehr farbenprächtigen Impressionen bei Tageslicht, das für diese Vampire offenbar kein Problem darstellt, und den üblich-schummerigen Momenten in der Dämmerung, wenn dann doch mal die Zähne gewetzt werden. Insgesamt ist der Film leider in allen Belangen zu zaghaft und traut sich einfach nicht, mal mutig über die Stränge zu schlagen. Da wird mal kurz mit einer Idee hausieren gegangen, um sich dann wieder fast verschämt zurückzuziehen, bis sich zum Ende hin wieder etwas mehr aus dem Schneckenhaus herausgelugt wird. Da bleibt viel auf der Strecke, wobei schon ein Anliegen zu erkennen ist.

Fazit

„Nur Vampire küssen blutig“ traut sich leider viel zu wenig, obwohl er tendenziell so viel anbietet. Das sich hier alle Beteiligten sichtlich Mühe geben und der Film allein aufgrund seiner Intention schon zu den interessanteren HAMMER-Produktionen seiner Zeit zählt, muss ihm klar angerechnet werden. Gott sein Dank wurde die Karnstein-Trilogie mit einem echten „Hammer-Film“ beendet. Allein deshalb sollte man auch das Mittelstück gesehen haben. Obwohl es inhaltlich auch dann keine Bildungslücke darstellt.

Kritik: Jacko Kunze

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