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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Tokyo 2036. Eine revolutionäre medizinische Entdeckung verändert alles. Durch den Einsatz von Nanotechnologie gelingt es, der menschlichen Spezies ein 120-jähriges Leben ohne Krankheit zu garantieren. Ein idyllisches und zugleich trügerisches Versprechen für jene, die sich diesen Luxus leisten können. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten - und bald schon offenbart sich die Kehrseite dieser technologischen Errungen-schaft, die die ganze Menschheit ins Verderben zu stürzen droht …

Kritik

Unsterblichkeit! Ein Wort und so viele Interpretationsmöglichkeiten. Wie würde eine Gesellschaft ohne Verletzungen und Krankheiten aussehen? Wie würde sich die Menschheit entwickeln? Und viel mehr noch – wie verhält sich solch eine Errungenschaft im Kapitalismus? Nun, gerade diese Fragen haben schon seitjeher Autoren im Genre des Sci-Fi bewegt und wurden vielfach unterschiedlich erzählt. Im Falle von Human Lost (OT: Ningen shikkaku) bleibt es dabei vor allem düster und brachial. Basierend auf der Adaption des 1948 erschienenen Romans No Longer Human von Osamu Dazai, geht es vor allem in erster Linie um das Leben von Oba, der in all diese Wirren gezogen wird, obwohl er eigentlich mit diesen nichts zu tun haben möchte. Doch kann dieser Pessimismus in einer weiteren Dystopie überzeugen? Ordentlich Kraft hat der Anime von Studio Polygon Pictures und Katsuyuki Motohiro dabei durchaus, doch am Ende fehlt eine Konzentration auf das Wesentliche.

Anders als im Original, hat Human Lost eine deutlich größere Kritik am technologischen Fortschritt und seinen Konsequenzen in unserer Welt. Dies ist insofern auch höchst interessant, da es Autor Tow Ubukata hervorragend schafft, den Zuschauer in eine bittere, düstere und kalte Welt zu entführen, die ihren menschlichen Weg schon lange verlassen zu haben scheint. Allerdings fehlt am Ende doch ein gewisser Fokus: Denn während uns das geistige Gefängnis in seinen Bann zieht und die Welt größer und größer wird, fehlt es Human Lost an Charakteren und Geschichte. Statt nihilistisch die Fragen zu Ende zu denken und klare Konsequenzen aus der Dystopie zu ziehen, verrennt sich der Film zusammen mit seinen Figuren in vielerlei Action, einem Kampf gegen eine gesichtslose Elite und vielen Nebenhandlungen, die immer wieder Geschwindigkeit aus der Erzählung nehmen.

Statt sich also auf das großangelegte Szenario und die aufgeworfenen Fragen zu konzentrieren, verlässt Human Lost im späteren Verlauf mehr und mehr den Pfad und lässt den Zuschauer mit vielen neuen offenen Fragen zurück. Dies ist gerade insofern schade, da Human Lost im Kern weiterhin ein toller düsterer Anime bleibt, der vielfach mit seinem Setting und seiner besonderen Ausgangslage punkten kann. Doch wo Klassiker wie Ghost in the Shell ihre Ausgangslage in Story und Charaktere einbetten, bleibt Human Lost leider befremdlich unaufgeregt und wenig interessiert. Am Ende bleibt es bei Action, Rebellion und Kampf, ohne ein gutes Grundgerüst dabei bieten zu können. Gleiches gilt für den gewählten Animationsstil, der auf animierte CGI Figuren setzt. Dies wirkt nicht nur an vielen Stellen hakelig und wenig flüssig, sondern auch insgesamt wenig wie aus einem Guss. Bedenkt man Meisterwerke wie Akira, verliert die Verfilmung von Fuminori Kizaki auf ganzer Linie. Schade.

Fazit

"Human Lost" punktet in erster Linie durch sein interessantes Setting und die aufgeworfenen philosophischen Fragen, die sich in Gewalt, Finsternis und Hoffnungslosigkeit ergießen. Leider schafft es der Film nicht seinen eigenen Ansprüchen gerecht zu werden und verrennt sich schnell in eine oftmals zu flache Geschichte und vor allem zu kurz gedachte Figuren. Am Ende gerade für Fans eine interessante Reise, alle anderen sollten aber lieber zu  den Klassikern  des Genres greifen.

Kritik: Thomas Repenning

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