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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Nach Ne Zhas Rettung des Dorfes am Chentang-Pass zerstört ein mächtiger Blitz aus dem Himmel seinen Körper sowie den seines Freundes Ao Bing. Dank des Meisters Taiyi und der Kraft der Lotusblume leben die beiden Freunde als Seelen weiter. Taiyi setzt nun die übrige Energie aus der Blume ein, um die Körper von Ne Zha und Ao Bing wiederherzustellen. Währenddessen will sich Ao Bings Vater, der Drachenkönig, an dem Dorf rächen – im Glauben, dass sein Sohn gestorben sei. Die Wiederherstellung ist nicht komplett geglückt. Um die volle Kraft der Lotusblume zu erhalten, macht sich Ne Zha auf die Suche nach dem Unsterblichen Wuliang. Doch die Zeit drängt. Denn das Dorf, das er einst gerettet hat, droht im Kampf in Schutt und Asche zu fallen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

An den Kinokassen weltweit hatte der Animationsfilm das Jahr 2024 dominiert: Fünf Filme aus jenem Genre landeten in den Top Ten. Der Wermutstropfen bei dieser Erkenntnis: All diese Streifen sind Sequels. Unter ihnen erzeugte „Alles steht Kopf 2“ am meisten Furore, stellte es nach zweieinhalb Monaten nach Veröffentlichung sogar das Rekord-Einspielergebnis des 3D-Remakes von „Der König der Löwen“ ein. Mit knapp 1,7 Milliarden US-Dollar stellten nun Disney und Pixar den bislang erfolgreichsten Animationsfilm. Wohl nur die wenigsten konnten zu dem Zeitpunkt ahnen, dass dieser Rekord gerade einmal viereinhalb Monate Bestand hatte.

Denn in China stand, pünktlich zum chinesischen Neujahr, ebenfalls ein Sequel in den Startlöchern mit Ne Zha 2. Der Zuschauerandrang war riesig über die Feiertage und der Film sprach sich herum: Keine drei Wochen hatte es gedauert, da holte die Fortsetzung von Regisseur Yang Yu den Pixar-Film im Box-Office bereits ein. Stand 23. März hat Ne Zha 2 rund 2,1 Milliarden US-Dollar eingespielt und ist derzeit der fünfterfolgreichste Film aller Zeiten – 150 Millionen hinter „Titanic“. Der wohl eindrucksvollste Rekord ist das Einspielergebnis auf nur einem einzigen Markt: Den bisherigen Topwert von „Star Wars: Das Erwachen der Macht“, 936 Millionen US-Dollar, hat der chinesische Blockbuster mit zwei Milliarden regelrecht pulverisiert. Es sind zwar viele Zahlen, doch man kann jetzt bereits festhalten, dass Ne Zha 2 ein Meilenstein für sowohl den chinesischen, aber auch internationalen Film geworden ist.

Sechs Jahre trennen Yang Yus Vorgänger und Fortsetzung, und der Hype aus der Volksrepublik schwappt dieser Tage auch in die deutschen Kinos hinüber. Doch Vorsicht: Hierzulande ist Ne Zha 2 aktuell nur im Original und zudem mit englischen Untertiteln zu sehen. Der Vorgänger ist auf legalem Wege nicht abrufbar. Man kann also gut beraten sein, wenn man sich beispielsweise vorab auf Wikipedia eine Zusammenfassung von „Ne Zha“ durchliest – und die Englischkenntnisse auffrischt. Wer sich in diesen Film blind hineinbegibt, den holt Yang Yu dankenswerterweise gleich zu Beginn mit einer kurzen Einführung in seine Welt ins Boot. Nur handelt es sich hier im übertragenen Sinne eher um ein Rennboot, das innerhalb weniger Sekunden von null auf hundert nach vorne prescht.

In atemberaubender Geschwindigkeit wird hier eine große Geschichte erzählt, die tief in die chinesische Mythologie eingebettet ist. Zahlreiche Figuren und Wesen werden erwähnt, da den Überblick zu behalten fällt schwer. Wer von diesen Mythen inklusive der verschiedensten Namen noch nie gehört hat, aber beim Zuschauen fasziniert von ihnen ist, der oder die hat Glück. Kenner:innen der chinesischen Kultur kommen hier auf ihre Kosten, aber alle anderen fliegen nach dem Start wohl schnell aus dem Boot raus und gehen zunächst baden. Den Wiedereinstieg macht Yang Yu Letzteren nicht leicht: Zu Beginn präsentiert er einen Rachefeldzug des Drachenkönigs Ao Guang auf das Dorf am Chentang-Pass. Tiefseekreaturen gelangen über ein Portal von Unterwelt zur Erde und kämpfen gegen die Soldaten auf den Mauern des Dorfes. Es soll eine von vielen weiteren, wuchtig inszenierten Fantasy-Actionsequenzen werden, die das Publikum bestaunen kann.

Dann drosselt der Regisseur das Erzähltempo. Deutlich wird dabei, wie Yang Yu die verschiedenen Altersgruppen für seine große Geschichte anspricht: Er setzt auf albernen, teils ekligen und schlichtweg bizarren Humor, der mehr an die Streifen des Animationsstudios Illumination erinnert, als es einem lieb ist. Ein mit aus „Sing“ entfernt verwandtes Schwein furzt einen blinden Mann an, in einer anderen Szene isst jemand aus einer mit Erbrechen garnierten Suppe oder ein älteres Oberhaupt trinkt Wasser, das Ne Zha mit seiner Erleichterung gefüllt hat. Für letzteren „Gag“ muss eine Frau obendrein herhalten, die noch ein weiteres Mal erniedrigt wird. Allgemein spielt die Frau in Ne Zha 2 eine untergeordnete Rolle. Höchstens zeigt sie sich als Soldatin dienlich, ist dämlichen Witzen ausgesetzt oder treibt die Handlung wie einen MacGuffin voran. Die erwähnten Einschübe sorgten indes zwar für Lacher bei den anderen Zuschauer:innen – zeitgemäß, geschweige denn angemessen waren diese Momente überhaupt nicht. Die fehlenden Manieren des titelgebenden Protagonisten unterstützen das.

Somit versucht Yang Yu, das Publikum auf eine extreme Achterbahnfahrt der Emotionen mitzunehmen. Diese enormen Verschiebungen in der Tonalität kommen Ne Zha 2 nicht zu Gute – vor allem, weil es nebenbei noch emotionale Szenen geben muss, die seine Familie miteinbeziehen. Ein Meer an Streichern darf ebenfalls nicht fehlen, abholen tut das aber einen nur teilweise. Denn es herrscht über den gesamten Film eine ungleichmäßige Verteilung von Action, Klamauk und Drama. Außerdem ist die Geschichte mit 144 Minuten Laufzeit deutlich zu lang geraten. Dazu sind die Szenenwechsel teils hart, es gibt Charaktere, die auch noch die Seiten wechseln und sich in ihre finale Form verwandeln –mit solchen Entscheidungen beim Drehbuch strengt dieses Fantasy-Epos zunehmend an.

Wo sich der chinesische Animationsfilm nicht lumpen ließ, ist die zweifellos spektakuläre Action. Die vielfachen Kämpfe sind mit Bass sowie Zeitlupen unterlegt und es wird ein Feuerwerk an Effekten abgebrannt. Grenzwertig ist dabei die Kameraführung. Wenn das Ganze im Finale in eine große Konfrontation mündet, schrumpfen Kämpfer:innen bis auf Partikelgröße und fliegen wie ein Vogelschwarm in der Luft. Das sieht zwar nett aus und hat mit Sicherheit eine Menge Rechenleistung bei den Computern verschlungen, verkommt aber zu einer bloßen Demonstration der Fähigkeiten des Studios Chengdu Coco Cartoon. Eine Punktlandung gelingt den Animator:innen bei den Kämpfen nicht. Währenddessen schwankt das Aussehen der Figuren zwischen der westlichen 3D-knetartigen Gestaltung und einer Cutscene-Optik aus Videospielen wie Final Fantasy. Für einen Augenblick schimmert noch der Anime durch, aufbereitet wie ein Spezial-Angriff in einem Kampfspiel.

Animieren im epischen Stil können die chinesischen Studios allemal, wie „Deep Sea“ bereits zeigte. Viel Fleiß wurde hier mit viel Preis in Bezug auf die Kinokassen belohnt. Dass sich diese Denkweise zwischen den Zeilen herauslesen lässt, ist wenig überraschend. Hinter all dem Spektakel bleibt Ne Zha 2 aber blass, besonders die Hauptfigur.

Fazit

5.0

Gerade mit seiner Rekord-Einspielsumme wird „Ne Zha 2“ im Gedächtnis bleiben. Gleiches kann man von der Story nach der Vorstellung aber nicht behaupten. Dafür schreitet die Erzählung in einem wahnwitzigen Tempo voran und ist mit Figuren aus der chinesischen Kultur überladen, die allerdings von Regisseur Yang Yu ausgiebig gewürdigt werden. Völlig deplatziert ist der Ekel-Humor, der zudem einen frauenfeindlichen Unterton besitzt. Am Ende des Tages sollen es die überpräsenten Kämpfe rausreißen. Diese sind vor lauter Effekten durchaus mitreißend, finden aber keinen passenden Abschluss. Immer muss noch eine Schippe draufgelegt werden. Die Geschichte und Action zu reduzieren wäre eine gute Lösung gewesen.

Kritik: Marco Focke

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