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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Nelly sieht die Dinge auf ihre Weise. Was andere gruselt, stört sie nicht. Monster im Keller? Ein Grund erst recht diesen Ort zu erkunden. Keine Freund*innen? Damit kann Nelly leben. Als Nelly in der verwinkelten Villa ihres Onkels Hannibal herumstöbert, entdeckt sie unverhofft das Geheimnis ihrer Familie: Als Teil eines internationalen Netzwerks von Monsteragent*innen sorgt diese seit Jahrzehnten für ein gefahrloses Zusammenleben von Menschen, Zombies, Vampiren und anderen schaurigen Kreaturen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Für einen Film, der seine selbsterklärte Toleranz gegenüber den Ungewöhnlichen quasi als Aushängeschild vor sich herträgt, ist Amanda Adolfssons familienfreundliche Verfilmung der gleichnamigen Kinderbuchreihe nicht nur auffällig arm an diversen Figuren. Der Schurke wird durch seinen metrosexuellen Style und radikale äußerliche Veränderung markiert und die Monster-Agenten-Truppe verhöhnt ihn - nicht nur für das erwachsene Publikum eindeutig - als „queen“. Dass die harmlose Horrorkomödie nicht mehr gleich den Mistgabel-Mob auffährt, wirkt da begrenzt fortschrittlich.

Oberflächlich betrachtet scheint die Botschaft, dass Monster gar nicht so gruselig sind, erfreulich aufgeschlossen im Vergleich zu Hetzwerken wie The Witches herzerwärmend. Doch Sofie Forsman Story zeigt rasch zweifelhafte Tendenzen hinter der postulierten Wohltäterschaft, ähnlich des Filmfieslings Vincent (Björn Gustafsson, Astrid). Monster werden nur toleriert, wenn sie entweder in ihren Sphären bleiben oder sich an Menschenregeln halten. Segregation und Assimilation haben allerdings genauso wenig mit Toleranz zu tun wie das Dulden von unerkannten Monstern. 

Titelheldin Nelly (Matilda Gross) wird trotz ihrer Freundschaft mit einer kindlichen Kopie von Frankensteins Monster (Lily Wahlsteen) zur begeisterten Monsteragentin mit dem Job, Werwölfe, Mumien und ähnliche Kreaturen zu jagen, wenn sie sich wesensgemäß verhalten. Anscheinend hat Regisseurin Adolfsson das Prinzip von Toleranz nicht verstanden. Die Existenz einer Gruppe zu verleugnen, weil den vermeintlich Normalen das Wissen um Andersartigkeit nicht zugemutet werden soll, ist das Gegenteil von aufgeschlossen - genau wie ein Wegsperren „zum eigenen Besten“.

Fazit

Mistgabeln und Fackeln sind out. Monsterjäger tragen heute schwarze Maßanzüge, schießen mit Armbrust und nennen sich Agenten. Richtig monsterfreundlich, oder? Das jedenfalls postuliert der sich reichlich bei Men in Black und Harry Potter bedienende Kindergrusel. Dessen scheinheilige Toleranzbotschaft ist tatsächlich eine verkappte Legitimation aufgenötigter Assimilierung, Überwachung und Einschränkung. Gelungene Ausstattung und gut aufgelegte Nebendarsteller*innen richten wenig aus gegen die unangenehmen Untertöne des Familienabenteuers, dessen einzig berührender Moment wie aus einem anderen Film geklaut wirk.

Kritik: Lida Bach

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