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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Julie Johnson, eine junge Studentin, wird von drei Kommilitonen brutal vergewaltigt. Da sie sich nicht an die Polizei, sondern eine Hexenmeisterin wendet, blüht ihren Peinigern Schlimmeres als das Gefängnis: Die Vergewaltiger sterben einer nach dem anderen durch die Hand eines Dämons. Und dessen Rache ist unersättlich.

Kritik

Wurden Sie geschändet? Trauen Sie sich nicht zur Polizei, da sonst Ihr Boy-Friend nachher noch erfahren könnte, dass Sie mal eine Affäre mit dem zauseligen Lehrkörper hatten? Die Gelben Seiten oder alternativ das örtliche Käseblatt lösen das Problem. Einfach unter H wie Hexe oder R wie Rache nachschlagen, da werden Sie geholfen. Für lumpige 20 Ocken bietet dort auch bestimmt in Ihrer Nähe eine hilfsbereite Okkultismus-Eule ihr Repertoire an. Die kann nicht nur Staubsauger und Äxte durch die Gegend sausen lassen. In ihrem bunten Zirkuszelt im Hinterhof, vollgestopft mit allerhand Flohmarktplunder, beschwört sie gerne für Sie einen rachsüchtigen Dämon herauf. Legen Sie entspannt die Stelzen hoch und genießen Sie die Show, aber Vorsicht, eventuell hat die Sache für den Schleuderpreis auch einen Haken…

So schön es ist, dass in letzter Zeit vermehrt ältere und oftmals vergessene Filme ihren Weg auf DVD und Blu-ray finden, auf manche kann man getrost verzichten. „Necromancer – Das Tor zur Hölle“ (allein wie offensichtlich der deutsche Zusatztitel versucht eine Assoziation zu „Hellraiser – Das Tor zur Hölle“ hervorzurufen, peinlich) ist so ein Relikt aus der 80er-VHS-Rumpelkammer, das selbst seiner Zeit und mit viel gutem Willen eigentlich nur die Kassette zum Überspielen zu bieten hatte. Ein Rape & Revenge- Szenario – dem aufgrund der schlaffen, nicht ansatzweise an der wahren Graumsamkeit einer solchen Tat interessierten Inszenierung das Kunststück gelingt, einen total kalt zu lassen – wird durch das Eingreifen einer Vorstadthexe und ihrem trotteligen Zauberlehrlings Ernest (!) zu einem viertklassigen Dämonmumpitz, der nicht mal mit Blick durch die Retro- und Fan-Brille die geringste Form von Unterhaltung generieren kann. Lass die Geschichte doof sein wie sie will, die Schauspieler unter aller Sau (minimaler Lichtblick: Russ Tamblyn, der Psychiater aus „Twin Peaks“, passt sich allerdings dem generellen Niveau an) und die fachliche Umsetzung untalentiert, selbst das kann unter gewissen Umständen eine gewisse Form von Spaß machen. Dafür müsste „Necromancer – Das Tor zur Hölle“ aber doch bitte mal etwas bieten, irgendwas.

Von dem ach so grausamen Dämon gibt es bis kurz vor Schluss so gut wie gar nichts zu sehen und seine wenigen Opfer werden auch noch ohne Schauwerte im Off zur Strecke gebracht. Wenn er sich denn endlich dem inzwischen mit wenig zufriedenen Publikum in voller Pracht zeigt, sorgt das gelinde gesagt nicht für Begeisterung, was kaum anders zu erwarten war. Schäbige 80er-Effekte hin oder her, es wirkt nicht mal versucht creepy oder bizarr, das ist einfach lächerlich, lieblos, desinteressiert. Beim gesamten Film lässt sich nicht erkennen, dass das Endprodukt irgendwem am Herzen lag. Husch-husch für die blöde Fan-Meute der Videotheken zusammengebastelt, die werden den Schrott schon fressen. Bei einem derart lustlos hingerotzten Mist kommt man sich als Genreanhänger nicht nur nicht ernstgenommen vor, man fühlt sich förmlich für dumm und hilflos verblödet verkauft. Warum ausgerechnet dieser hoffnungslos dilettantische Staubfänger unbedingt zu neuem, digitalen Leben erweckt werden musste, das kann doch nur mit einem Hexenfluch erklärt werden. Hat da schon wieder jemand 20 Dollar gezahlt?

Fazit

Misslungen wäre noch geprahlt, dafür müsste ja ein Ansatz erkennbar sein. In allen Belangen – selbst beim unfreiwilligen Unterhaltungswert, für den man oftmals nicht viel kann – absolut unterirdischer Schrott, der sich sogar verglichen mit der B-Movie-Konkurrenz anno 1988 noch zum Schämen in die Ecke stellen muss. Gruselig, nur nicht wie geplant. Übrigens: Wie der auf der DVD enthaltene Trailer zum Film mit dem Thema Vergewaltigung umgeht („…alle Jungs sind hinter ihr her…“), ist echt der Hammer.

Kritik: Jacko Kunze

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