{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Mit dem Pontiac GTO ihres kürzlich verstorbenen Vaters, macht sich die taubstumme Zoe (Amanda Adrienne) alleine auf den Weg zu ihrem Verlobten. Die Reisezeit versüßt sie sich dabei mit etlichen Foto-Stopps in der menschenleeren Wüstenlandschaft New Mexikos. Ihre anfängliche Begeisterung für die prachtvolle Naturkulisse wird allerdings durch das Zusammentreffen mit einer brutalen White Trash Gang getrübt, die sich gerade mit der Jagd auf zwei Indianer die Zeit vertreibt. Der Versuch den Beiden zu Hilfe zu kommen wird ihr dabei zum Verhängnis. Die brutalen Schläger entführen, misshandeln und vergewaltigen Zoe, nur um sie zum krönenden Abschluss auch noch zu erstechen und in der Wüste zu verscharren. Ihr lebloser Körper wird jedoch von einem Schamanen gefunden und in einem (Heilungs-)Ritual versehentlich mit dem Geist eines längst verstorbenen (Apachen )Kriegers beseelt. Einem blutigen Rachefeldzug steht folglich nichts mehr im Wege.
  • Mnlaten7sgufy2ueqzuyb91fvhp
  • B6dsxmqdufjj30tdukw6wngzffd
Quelle: themoviedb.org

Kritik

Tortured, raped, stabbed and possessed by an Indian Warrior Spirit

Das Rape-and-Revenge Genre lässt sich grob in zwei unterschiedliche Kategorien unterteilen. Einerseits tauchen auf der filmischen (Kino-)Landkarte immer wieder ernsthaft angelegte, meist hochbudgetierte Hollywoodfilme auf. Andererseits füllen exploitationslastige, häufig mit wenig Budget ausgestattete Direct-To-DVD Filmchen die Schmuddel-Ecken in Videotheken und Elektrofachmärkten. Hierbei überwiegt die zweite filmische Spielart mengenmäßig um Längen, was maßgeblich dazu beiträgt, dass dieses Subgenre des (Horror-)Thrillerfilms einen eher durchwachsenen Ruf unter Mainstream-Konsumenten genießt. An diesem Eindruck wird auch Michael S. Ojedas Erstlingswerk „Savaged“ wenig ändern können. Die Mischung aus Rachehorror und Mysterythriller ist Anfang April diesen Jahres bei Ascot Elite sowohl in einer gekürzten DVD-Version (FSK 18) als auch in seiner ungekürzten Form auf DVD und Blu-ray (SPIO/JK: keine schwere Jugendgefährdung) erschienen. Am US-Markt feierte der Film bereits im Oktober 2013 seine Premiere.

Die Cover-Ankündigung, die Michael S. Ojedas Streifen als Mischung aus „I Spit On Your Grave“ und „The Crow“ zu verkaufen versucht, ist klarerweise mit Vorsicht zu genießen. Denn Meir Zarchis Rape-and-Revenge Klassiker und Alex Proyas Gothic-Horror Hit spielen qualitativ in einer ganz anderen Liga als das Low-Budget Machwerk. Trotzdem hat „Savaged“ in seiner thematischen Grundessenz zumindest einige kleine Gemeinsamkeiten mit seinen beiden Vorbildern. Die lebensfroh eingeführte Hauptdarstellerin, die durch die brutale Vergewaltigung komplett zerstört wird und sich nach ihrer mystischen Wiederbelebung auf einen blutigen Rachefeldzug begibt, weckt in Kombination mit der düsteren Grundstimmung durchaus Erinnerung an die zuvor genannten Genre-Hits.

Trotz dieser Ähnlichkeiten entfernt sich der Film aber vor allem durch sein uninspiriertes 0815-Drehbuch ziemlich schnell von den beiden am Cover angepriesenen Vergleichsfilmen. Denn der Handlungsablauf von „Savaged“ ist so dermaßen genrekonform und dadurch vorhersehbar, dass die Bezeichnung Durchschnitt in diesem Zusammenhang fast als Beleidigung für ähnlich geartete (besser gescriptete) Massenware aus Tinseltown zu verstehen ist. Etliche Plotlöcher, Handlungssprünge und unlogische Wendungen werden durch allzu bekannte Klischeefiguren und miese Pornodialoge negativ verstärkt.

So ernüchternd das alles im ersten Moment auch klingen mag, profitiert Michael S. Ojedas Streifen doch immens von dem fühlbaren Einsatz, mit dem alle Beteiligten den Ultra-Low-Budget Streifen in jahrelanger Arbeit zur Vollendung gebracht haben. Das wiederum gilt sowohl für die unbekannten Darsteller als auch für den unerfahrenen Regisseur, der sich auch für Drehbuch, Kameraarbeit und Schnitt von „Savaged“ verantwortlich zeichnet.

Neben Einsatzbereitschaft, guter Grundidee und dem zwangsläufigen Charme eines Super-Low-Budget Werks sind es vor allem die unwahrscheinlich harten, hauptsächlich handgemachten Splatterszenen, die den Karren aus dem Dreck ziehen. Mit Pistole, Pumpgun, Kettensäge, Hammer, Bogen, Messer, Stacheldraht und allerlei spitzen Gegenständen wird Blut in rauen Mengen vergossen. Gedärme werden dabei ebenso aus dem Körper entfernt wie Menschen verbrannt, aufgespießt und zerstückelt. Das alles wird ohne den häufig vorherrschenden ironischen Unterton anderer Billigfilmchen und angenehm trocken auf die Mattscheibe gerotzt – sofern das bei einem magisch angehauchten (Horror-)Thriller überhaupt möglich ist.

Fazit

Savaged“ ist mit Sicherheit weder ein lange nachwirkender Beitrag zum Rape-and-Revenge Genre noch eine besonders innovative Weiterentwicklung des Gothic-Horrors. Dafür fehlt es an eigenen Ideen, einem soliden Drehbuch und guten Darstellern – folglich an einem vernünftigen Budget. Was der Film von Michael S. Ojeda jedoch hat, ist eine beinahe greifbare Einsatzfreude aller Beteiligten, eine überragende (Gore-)Effektarbeit und einen interessanten, neuen, mystisch angehauchten Blickwinkel auf einen schmuddeligen Randbereich des Genrekinos. Für Fans blutig brutaler Unterhaltung einen Blick wert – mehr aber leider auch nicht.

Kritik: Christoph Uitz

Wird geladen...

×