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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

In den 70er-Jahren stehen die Republik Korea und der koreanische Geheimdienst, die KCIA, unter der absoluten Kontrolle des diktatorischen Präsidenten Park Chung-hee (Lee Sung-min). Kim Gyu-pyeong (Lee Byung-hun), Direktor der KCIA und rechte Hand des Präsidenten, wird in die USA gesandt, um dort die Veröffentlichung der Memoiren des ehemaligen KCIA-Direktors Park Yong-gak (Kwak Do-won) im Zuge der „Koreagate“-Untersuchungen zu verhindern. Doch die Autobiografie seines Vorgängers enthält einige prekäre Informationen, die Kim an der Regentschaft seines Präsidenten zweifeln lassen. Zurück in Südkorea fasst Kim eine folgenschwere Entscheidung ...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die Aufarbeitung der eigenen Geschichte – leider gerne auch mit einem gewissen Pathos – steht derzeit immer noch sehr hoch im Kurs im südkoreanischen Kino. Gerade erst 2017 bekamen wir mit A Taxi Driver die Geschehnisse rund um den gewaltsam beendeten Studentenaufstand in Gwangju des Jahres 1980 zu sehen, der eine emotionale wie tragische Achterbahnfahrt darstellte und einen eher nicht sehr bekannten Blick auf die Geschichte Südkoreas warf. Im Falle von Das Attentat - The Man Standing Next (OT: Namsanui bujangdeul) von Regisseur und Autor Min-ho Woo sehen wir unterdessen den Wegbereiter dessen und bekommen einen Blick auf die letzten Tage der vierten Republik, welcher Gekennzeichnet ist von Verschwörungen, Verrat sowie einem Despoten, der wie ein kleines Kind an der Spitze des Landes vor sich rumtrampelt. Nun, zugegeben, KCIA, „Koreagate“ oder Figuren von Das Attentat sind vor allem hier bei uns eher Neuland (oder eben einfach unbekannt), doch gerade angesichts der aktuellen weltweiten politischen Lage ein (gescheitertes)-Lehrstück im Kampf für Demokratie.

Das Attentat - The Man Standing Next braucht allerdings Geduld: Denn aufgrund seiner sehr trockeneren und historisch (versuchten) genauen Erzählart, ist der Film in erster Linie ein politisches Theaterstück und kein raubeiniges Agenten-Drama. Doch gerade diese Herangehensweise an ein tödliches Drama weiß zu gefallen: Denn abseits ruhiger Momente, durchdachten Dialogen und nüchternen Eruptionen, ist der Film vor allem als Charakterstudie bzw. Analyse des Jahres 1979 zu verstehen. Während Präsident General Park Chung-hee mittlerweile 18 Jahre im Amt ist und auch dank eines eigens gegründeten Geheimdienstes die Kontrolle behält (er gilt dennoch in gewisser Weise als Vater des modernen Koreas), verstärkt sich international der Druck. Beeinflussung, Enthüllungen und politische Machtspiele sind damit so an der Tagesordnung von Das Attentat, die an vielen Stellen auch schwer zu verstehen und zu folgen sind. Dank der meisterlichen Leistung von Byung-hun Lee als KCIA Chef Kim Kyu-Pyeong gibt es jedoch einen sehr guten roten Faden, der langsam den Wahnsinn hinter der Regierung offenbart.

Schließlich gibt es mit dem dritten Akt dann auch die Offenbarung: Menschliches Leid und angesammelte Macht führen zur Korrumpierung aller Werte: Wo die einen Panzer gegen unbescholtene Bürger auffahren lassen wollen, suchen sich die nächsten schon ihre nächsten politischen Ämter. Einzig Kim Kyu-Pyeong scheint noch bei Verstand zu sein und stemmt sich gegen ein Regime, welches so leise und gleichzeitig drastisch agiert, dass es scheinbar nur noch einen einzigen Ausweg gibt. Das dabei über Jahrzehnte hinweg falsch gedeutete Trinkgelage wurde schließlich erst im Jahre 2020 richtig aufgearbeitet und der Prozess sowie die Hinrichtung als illegal eingestuft. Die Interpretation der letzten Stunden des Präsidenten und das Attentat selbst, sind dabei klare Highlights des Films: Langsam, aufbauend und schließlich brachial in der Ausführung, gibt es kurzzeitig gar etwas Menschliches zu sehen. Leider aber genau die Seite, die eigentlich nie zu etwas Gutem führt – und schließlich war auch der Weg der echten Demokratie noch weit in Südkorea.

Fazit

"Das Attentat - The Man Standing Next" ist ein nüchternes, historisch höchst interessantes am Ende sehr menschlich brachiales politisches Theaterstück, welches gerade aufgrund der meisterlichen Leistung von Byung-hun Lee für Fans eine absolute Empfehlung darstellt. Jedoch braucht es Geduld und im Idealfall auch ein wenig Vorwissen, um vollends im Jahr 1979 anzukommen. Wer dies jedoch mitbringt, bekommt ein Drama zu sehen, welches noch lange im Gedächtnis bleibt.

Kritik: Thomas Repenning

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